Die Bundesregierung will den Ausbau der Windenergie in Deutschland vorantreiben. Dazu haben die Ministerien Maßnahmen beschlossen, die Fläche für etwa 1.000 neue Windräder schaffen sollen. Das geht aus dem aktuellen Bilanzbericht zum Thema Funknavigation hervor.
Das Bundeskabinett hat kürzlich einen Bilanzbericht zum Thema Funknavigation verabschiedet. Bereits am 5. April 2022 hatten sich das Bundesministerium für Digitales und Verkehr und das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz auf ein umfassendes Maßnahmenpaket im Bereich Drehfunkfeuer und Wetterradare verständigt.
Das Ziel: kurzfristig mehr Fläche für Windenergie an Land zur Verfügung zu stellen. In einer Pressemitteilung teilen beide Ministerien nun gemeinsam mit, dass sie die im April vereinbarten Maßnahmen erfolgreich umsetzen konnten.
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Windenergie: Maßnahmen ermöglichen Fläche für 1.000 neue Windräder
Die Maßnahmen ermöglichen es vor allem, eine Fläche für etwa 1.000 neue Windräder bereitzustellen. Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz äußert sich begeistert:
Vor allem mit Halbierung der Abstände für den Anlagenschutz von Drehfunkfeuern von vormals 15 Kilometer auf jetzt sieben Kilometer werden Flächen frei für die Windenergie. So können etwa vier bis fünf Gigawatt installierte Leistung im Bereich Windenergie an Land zusätzlich genehmigt und gebaut werden.
Zum Vergleich: Fünf Gigawatt entsprechen ungefähr der Menge Strom, die grob den Jahresverbrauch der Stadt Berlin abdeckt. „Das ist ein wichtiger Push für den Ausbau der Windenergie an Land“, so Habeck.
Zusammenarbeit für mehr Windenergie in Deutschland
Gemeinsam mit der Deutschen Flugsicherung arbeitet die Bundesregierung daran, den Ausbau der Windenergie in Deutschland zu verbessern. Darüber hinaus soll sie gleichzeitig im Einklang mit den Belangen der deutschen Funknavigationsanlagen stehen.
Dazu hatte die Flugsicherung im vergangenen Jahr bereits 41 Anträgen zur Errichtung von insgesamt 119 Windrädern in Anlagenschutzbereichen von Drehfunkfeuern zugestimmt.
Um auch den störungsfreien Betrieb der Flugsicherungsanlagen zu sichern und außerdem mehr Fläche für Wind an Land zur Verfügung zu stellen, arbeitet die Bundesregierung eng mit der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt zusammen.
Das versteht man unter Drehfunkfeuern
Funknavigationsanlagen sind Bodenstationen, die über Funksignale Luftfahrzeugen die Navigation ermöglichen. Zu ihnen gehören auch Drehfunkfeuer. In Luftfahrzeugen werden ihre Signale außerdem in Empfängern verarbeitet und als Richtungsinformationen zur Verfügung gestellt.
In Deutschland betreibt die Deutsche Flugsicherung aktuell 52 Drehfunkfeuer, von denen die Bundesregierung allerdings insgesamt 19 bis 2030 abbauen will. Flugzeuge sollen künftig hauptsächlich durch Satelliten navigiert werden.
Erneuerbare Energien bis 2030
Die Bundesregierung hat es sich darüber hinaus zum Ziel gesetzt, den Strom aus erneuerbaren Energien bis 2030 zu verdoppeln. Das „Wind-an-Land-Gesetz“ soll außerdem den Ausbau der Windenergie in Deutschland deutlich schneller voranbringen.
Bundestag und Bundesrat haben das Gesetz im vergangenen Juli verabschiedet. Am 1. Februar 2023 tritt es in Kraft.
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