Das US-amerikanische Technikportal CNET lässt seit Monaten heimlich seine Finanzartikel von der KI Chat GPT schreiben. Und das, obwohl Google im vergangenen Jahr versprochen hatte, KI-Content zu bestrafen. Die Hintergründe.
Leser:innen von Online-Artikeln sollten immer darauf achten, zu überprüfen, von wem die veröffentlichten Informationen stammen.
Doch dieser Rundum-Check scheint nun ein neues Level zu erreichen, denn mittlerweile sollten Konsumenten auch darauf achten, ob es überhaupt Menschen sind, die die Inhalte erstellen.
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Chat GPT: CNET lässt Artikel seit Monaten heimlich von KI schreiben
Das US-Techportal CNET lässt beispielsweise offenbar seit Monaten heimlich eine KI Artikel aufsetzen. Wie The Byte berichtet, schreibt die Künstliche Intelligenz CHAT GPT nämlich bereits seit November 2022 immer wieder Beiträge zu Finanzerklärungen.
Drop-Down-Menü enthält versteckte Erklärung
Die Artikel werden unter der Bezeichnung „CNET Money Staff“ veröffentlicht. Erst wenn Leser:innen auf die Wortgruppe klicken, öffnet sich ein Drop-Down-Menü und die tatsächliche Autorenschaft wird offenbart. „Dieser Artikel wurde mithilfe von Automatisierungstechnologie erstellt“, heißt es dort.
Die Artikel seien außerdem von einem CNET-Redakteur – offenbar menschlich – gründlich bearbeitet und auf Fakten geprüft worden.
Geheimer KI-Autor über Twitter entlarvt
Die KI soll bereits 73 Artikel für CNET geschrieben haben. Das ist nicht viel für eine so große Website. Allerdings scheint das Magazin die Tatsache trotzdem so versteckt wie möglich halten zu wollen.
Offiziell angekündigt hat die Tech-Plattform das Experiment zumindest nicht. Nur durch einen Tweet von Online-Vermarkter Gael Breton kam die geheime Autorenschaft der KI ans Licht. The Byte hat CNET um eine Erklärung gebeten – die blieb bisher allerdings aus.
Trotz Google-Verbot: KI Chat GPT generiert Daten-Traffic auf CNET
Wie Breton außerdem beobachtetet haben will, ziehen einige der KI-Artikel eine große Menge an Datenverkehr an. Im vergangenen Jahr hatte Google KI-generierte Inhalte jedoch als „Spam“ verdammt. Der Suchmaschinen-Provider erklärte, dass diese Art von Inhalten gegen die Webmaster-Richtlinien verstoße.
Allerdings bleibt die Frage, ob der Google-Algorithmus überhaupt unterscheiden kann, welche Inhalte von einer künstlichen Intelligenz und welche von einem Menschen stammen.
Chat GPT und CNET: KI-generierte Inhalte auf Websites nicht neu
Der Einsatz von KI im Nachrichtenbereich ist allerdings keineswegs neu. Sogar die Nachrichtenagentur The Associated Press (AP) setzt seit 2015 Künstliche Intelligenz ein, um automatisch Tausende von Ergebnisberichten zu verfassen.
Menschliche Journalist:innen und Mitarbeiter:innen sollen AP zufolge somit entlastet und von langweiliger und monotoner Arbeit befreit werden. Allerdings kam die KI dort zum Einsatz, um Lücken in vorgegebenen Formaten auszufüllen.
Bei CNET hingegen verfasste die KI gesamte Artikel. Komplexe Formulierungen und die Fülle an Hintergrundinformationen sind ein komplett anderes Level an Arbeitsleistung.
Ersetzt die Maschine nun doch den Mensch?
Der heimliche Einsatz der Künstlichen Intelligenz in diesem Bereich wirft natürlich wieder einmal die Frage auf, ob die menschliche Leistung künftig obsolet wird. Das wird sich allerdings erst im Laufe der Zeit zeigen.
Bis dahin wollen verschiedene Medien erst einmal wissen, warum CNET den Einsatz der KI geheim halten wollte. Bisher äußerte sich das Tech-Portal dazu allerdings noch nicht.
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