Forschende haben ein Kamerasystem entwickelt, das gefährdete Vögel vor Windrädern schützen kann. Eine Künstliche Intelligenz soll in der Region rund um die Oder so den Schreiadler vor tödlichen Kollisionen und damit vor dem Aussterben bewahren.
Der Umstieg auf erneuerbare Energien spielt in Deutschland eine große Rolle. Das liegt nicht nur an den Klimaschutzzielen der Bundesregierung, die 2040 klimaneutral sein will. Doch zum Bau von Windkraftanlagen gehört beispielsweise oftmals mehr dazu, als einfach nur ein Windrad hinzustellen.
Denn neben gesetzlichen Regelungen, etwa wie weit weg ein Windrad von Häusern stehen darf, gilt es auch einige Umweltaspekte zu beachten. In der Region rund um die Oder lebt mit dem Schreiadler beispielsweise eine Vogelart, die vom Aussterben bedroht ist. Doch immer wieder kollidieren die Vögel Windrädern, was wiederum zum Artensterben beiträgt.
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Windräder und Vögel: Künstliche Intelligenz soll Schutz bieten
Deshalb überlegen Wissenschaftler in Deutschland, inwieweit sich Kollisionen vermeiden lassen. Ein neuer Ansatz basiert nun auf einer Künstlichen Intelligenz, die die Vögel schützen soll. Denn auf der Jagd achtet der Schreiadler meist nur auf den Boden und das Aufspüren von Beute, aber selten auf die eigene Flugbahn.
Die Software, die die Tiere künftig vor tödlichen Kollisionen bewahren soll, stammt aus Colorado. Softwareentwickler fütterten dort einen Algorithmus mit Dutzenden Fotos von Schreiadlern. Ein Kamerasystem in zehn Metern Höhe kann damit Vögel aus einer Entfernung von bis zu 750 Metern identifizieren. Die KI sendet anschließend eine Warnung an die Windräder.
Erkennungsrate liegt bei 90 Prozent
Die Anlage wechseln daraufhin für circa 20 bis 40 Sekunden in einen Ruhemodus, in dem sich die Rotorblätter nur zwei Mal pro Minute drehen. Die Forschende erprobten das System in den vergangenen drei Jahren bereits an sechs verschiedenen Orten in Deutschland.
Die KI erkannte dabei rund 90 Prozent aller Schreiadler. Verantwortlich für das System ist wiederum das US-amerikanische Unternehmen IdentiFlight, das das System in den kommenden Jahren kontinuierlich weiterentwickeln will. Bald sollen außerdem die ersten Zertifizierungen anstehen.
Dann könnte die Künstliche Intelligenz gefährdete Arten retten. Zumindest bei gutem Wetter, denn das System gelangt bei nebligen oder regnerischen Verhältnissen schnell an die eigenen Grenzen.
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