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Mond fotografieren: Samsung wirbt mit Fake-Fotos für seine Smartphones

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unsplash.com/ Mike Petrucci
geschrieben von Fabian Peters

Samsung bewirbt seine Galaxy-Smartphones seit einigen Jahren mit gestochen scharfen Fotos. Das Unternehmen rühmt sich dabei vor allem mit seiner „Space Zoom“-Funktion, mit der User den Mond fotografieren und spektakuläre Aufnahmen erzielen können sollen. Doch die Fotos sind offenbar Fake.  

Wer mit dem Smartphone den Mond fotografieren möchte und auf hochauflösende Bilder hofft, muss mit Enttäuschungen rechnen. Denn die meisten Schnappschüsse sind unscharf, unklar oder schlichtweg: ernüchternd. Das liegt daran, dass Smartphone-Kameras nicht mit einem professionellen Kamera-Equipment mithalten können.

Mond fotografieren: Samsung bewirbt Galaxy-Smartphones mit Fake-Fotos

Denn um hochauflösende Fotos vom Nachthimmel oder weit entfernten Objekten wie dem Mond zu schießen, bedarf es ein gewisses Händchen, die richtige Belichtungszeit, ein Stativ und vor allem: ein Zoomobjektiv. Oder aber: Ein Smartphone von Samsung – zumindest wenn es nach dem Hersteller geht.

Das Unternehmen rühmt sich nämlich bereits seit geraumer Zeit mit seiner sogenannten „Space Zoom“-Funktion, die sogar deutlich teurere Spiegelreflexkameras in den Schatten stellen soll. Samsung bewirbt seine Galaxy-Smarphones dabei mit gestochen scharfen Fotos vom Mond. Doch die sind offenbar Fake.

„Space Zoom“: Reddit-User entlarvt Fake-Fotos von Samsung

Denn der Reddit-User „ibreakfotos“ hat nun nachgewiesen, dass die Fotos vom Mond seines Samsung Galaxy S23 Ultra nicht der Realität entsprechen. Demnach hat das Smartphone den Aufnahmen Details hinzugefügt, die überhaupt nicht existieren.

In einem Versuch verkleinerte er ein Foto des Mondes auf eine Größe von 170 mal 170 Pixel und zeichnete es weiß. Das unscharfe Bild öffnete er anschließend auf einem Computerbildschirm und verdunkelte den Raum, um den Monitor aus einigen Metern Entfernung mit seinem Samsung-Smartphone zu fotografieren.

Mond fotografieren: Künstliche Intelligenz von Samsung verfälscht Bilder

Das Resultat: Ein Foto vom Mond mit Bergen und Kratern, das einer realitätsgetreuen und hochauflösenden Aufnahmen von der Mondoberfläche gleicht. Für den Reddit-User „ibreakfotos“ eine klare Sache: „Die Mondbilder von Samsung sind gefälscht. Das Marketing von Samsung ist irreführend.“

Zwar gab Samsung im vergangenen Jahr preis, dass das Unternehmen bei Mondfotos auf Künstliche Intelligenz setzt. Allerdings soll die laut offiziellen Angaben Aufnahmen lediglich realitätsgetreu verbessern und beispielsweise Bildrauschen unterdrücken. Das Experiment zeigt jedoch, dass die Samsung-Software Fotos nicht nur optimiert, sondern teilweise komplett verändert.

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Über den Autor

Fabian Peters

Fabian Peters ist seit Januar 2022 Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Redakteur und freier Autor tätig. Er studierte Germanistik & Politikwissenschaft an der Universität Kassel (Bachelor) und Medienwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin (Master).

1 Kommentar

  • Zwar bin ich weder ein allzu großer Fan von Samsung, noch von KI generierten Bildern – doch muss uns allen bewusst sein, dass KI mehr und mehr in die Fotografie Einzug erhält.
    In vielen Communities, Blogs und Foto-Stammtischen sind bereits wilde Diskussionen zu diesem Thema entstanden.

    Meine Meinung:
    KI in der Nachbearbitung – ja.. manchmal ganz nett, ersetzt aber kein gutes Fotografisches Auge.
    KI bei der Aufnahme – da kann ich ja gleich ChatGPT fragen, oder mir das Bild irgendwoher kopieren. Das hat eigentlich nur noch wenig mit Fotografie zu tun.
    KI statt der der Aufnahme – keine Fotografie, und ebenso auch keine Kunstform – Punkt.

    Das Problem mit all diesen netten Tools ist: Sie lernen aus einem kleinen Pool von Daten, die vorher von Menschen produziert wurden, von anderen Ausgewählt und wieder anderen für die KI aufbereitet wurden. Einer KI fehlt somit die Kreativität, sie kann maximal Elemente wie den Zufall mit einbringen – wird aber noch sehr sehr lange nie an einen echten „Künstler“ herankommen können. Und das ist auch gut so 😉