Testbericht

Nothing Ear (2) im Test: Entscheidend ist, was man nicht sieht

Nothing ear (2), Titelbild
Bild: Nothing
geschrieben von Nils Ahrensmeier

Mit den Nothing Ear (2) bringt das Tech-Startup Nothing aus London seine ersten Kopfhörer aus der zweiten Generation auf den deutschen Markt. Wir haben die In-Ears genauer unter die Lupe genommen und ausführlich getestet.

Nothing Ear (2): Der Lieferumfang

Die Nothing Ear (2) werden in einem kleineren Karton als ihre Vorgänger geliefert. Dort befindet sich neben einem kurzen USB-A auf USB-C Kabel für das Laden der Ladeschale auch kleinere und größere Eartips. Für den UVP habe ich bei anderen Herstellern wie den Soundcore von Anker schon einen umfangreicheren Lieferumfang gesehen.

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Design und Verarbeitung

Die Nothing Ear (2) unterscheiden sich nur geringfügig von den Nothing Ear (1). Nothing-typisch setzt der Hersteller auf ein roboterartiges Schwarz/Weiß-Design mit transparenten Elementen.

Das Case sowie die Kopfhörer sind aber leichter geworden. Das sorgt auch für einen besseren Tragekomfort. Außerdem ist das Case ist nun deutlich robuster. Kratzer sind aber weiterhin sehr deutlich sichtbar.

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Die Nothing Ear (2) kommen im gewohnten transparenten Design daher (Bild: BASIC thinking)

Im Case befindet sich eine kleine Kuhle, durch die die Kopfhörer in der Hosentasche gut greifbar sind. Die Kopfhörer selbst wirken gut verarbeitet. Der silberne Streifen für die Musiksteuerung lässt sich gut drücken.

Tragekomfort

Die Nothing Ear (2) sitzen im Vergleich zu den Ear (Stick) zumindest bei mir wieder sehr gut. Die Kopfhörer werden in die Ohren gedrückt, was bereits für eine gute Geräuschunterdrückung sorgt. Nothing liefert drei verschiedene Größen an Ohrstücken, falls die vorinstallierten nicht passen. In der App gibt es auch einen Passtest, mit dem sich prüfen lässt, welche der Eartips am besten passen.

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Die Nothing Ear (2) liegen gut im Ohr, aufgrund ihres Designs. (Bild: BASIC thinking)

Nothing Ear (2): Akkulaufzeit

Für viele eines der wichtigsten Kaufargumente für oder gegen In-Ear Kopfhörer ist die Akkulaufzeit. Nothing spricht von sechs Stunden ohne Geräuschunterdrückung – 36 insgesamt mit der Ladeschale. Geladen werden kann das Case dann per USB-C oder drahtlos.  Die Kopfhörer selbst sollen nach zehn Minuten bereits wieder acht Stunden Hörzeit liefern können.

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Die Nothing Ear (2) haben nur eine durchschnittliche Akkulaufzeit. (Bild: BASIC thinking)

Zwar verspricht Nothing damit mehr Akkulaufzeit als beim Vorgänger, nach einer Hamburg–Berlin_Reise waren die Kopfhörer aber leer. Mehr als vier Stunden mit Geräuschunterdrückung sind damit also nicht drin.

Das ist im Vergleich zu den Google Pixel Buds Pro oder den Buds Pro 2 von OnePlus eine schlechtere Akkulaufzeit. Denn diese liegen im aktuellen Vergleich in derselben Preisklasse und bieten in diesem Bereich mehr.

Klangqualität und ANC

Die Klangqualität hat sich im Vergleich zu den Ear (1) deutlich verbessert. Stimmen klingen natürlich, sanft und detailreich, während der Bass druckvoll und kontrolliert den Klang betont. Das könnte Rap- und Techno-Fans vielleicht nicht gut genug gefallen, denn der Bass „schlägt“ nicht den Ton.

Die Qualität des Klangs ist aber auch von dem Smartphone abhängig, denn die Ear (2) unterstützen den neuesten LHDC 5.0 Standard. Dieser wird aber aktuell nur von wenigen Smartphones unterstützt, natürlich aber vom Phone (1).

Einen starken Unterschied zu dem SBC Codec, der von den meisten Smartphones unterstützt wird, konnte ich aber nicht feststellen. Wer Spotify oder andere Dienste ohne „Audio mit hoher Auflösung“ nutzt, wird qualitativ eh keinen Unterschied spüren.

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Die Kopfhörer haben eine gute Klangqualität. (Bild: BASIC thinking)

Das ANC gibt es in drei verschiedenen Modi und hat sich im Vergleich zum Vorgänger auch gut verbessert. Entweder aktiviert, deaktiviert oder in einen Transparenz-Modus umgekehrt kann man verschiedene Stufen anpassen oder einen adaptiven Modus nutzen. Es gibt auch ein „individuelles ANC“(2), das zumindest für meine Ohren keinen großen Unterschied gebracht hat.

Ganz an die Pixel Buds Pro kommen die Ear (2) mit dem ANC nicht heran, aber dumpfe und statische Geräusche werden sauber herausgefiltert. Plötzlich auftretende und helle Geräusche wie der Gong in der U-Bahn oder das Tippen einer Tastatur sind dadurch weiterhin hörbar. Im Alltag war ich mit dem ANC und dem Klang der Nothing Ear (2) aber sehr zufrieden.

Nothing ear (2): App und smarte Features

Die Nothing Ear (2) werden dank Googles Fast-Pair-Modus mittlerweile von jedem Android-Smartphone automatisch erkannt und die App zum Download wird direkt vorgeschlagen. Bei einem iOS-Gerät/iPhone ist das natürlich nicht der Fall, hier klappt die Verbindung aber leicht per Bluetooth. Die App ist beim Phone (1) wiederum in die Software integriert, was komfortabel ist.

In der Anwendung gibt es dann Einstellungen wie einen Equalizer, die Möglichkeit, die Befehle zur Steuerung der Musik an den Kopfhörern zu verändern oder den Multipoint einzuschalten. Die Kopfhörer können durch diese Funktion gleichzeitig mit einem Computer und einem Smartphone verbunden werden. Hört mal also Musik auf dem Computer und das Smartphone fängt an zu klingeln, ist der Wechsel sehr schnell möglich.

Die Steuerung der Musik funktioniert ebenfalls intuitiv. Es gibt an jedem der beiden Kopfhörer einen silbernen Streifen für die Eingabe. Dort kann per Knopfdruck die Musik gestoppt, mit zwei geskippt und mit drei zurückgespult werden. Das Klicken gibt auch eine deutliche haptische Wiedergabe, was die Steuerung erleichtert.

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Nothing Ear (2) Fazit: Preis und Verfügbarkeit

Die Nothing Ear (2) gibt es bisher nur in Weiß und sie sind ab sofort für 149 Euro im Handel erhältlich. Dafür können die Kopfhörer in fast allen Disziplinen überzeugen. Gerade der Fashion-Aspekt oder der Klang könnten für viele ein Kaufgrund sein. In puncto Akkulaufzeit oder Geräuschunterdrückung gibt es mit den Pixel Buds Pro von Google oder den OnePlus Buds Pro 2 aber bessere Modelle. Alles in allem lohnt sich für den Preis von 149 Euro jedoch ein Kauf.

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Über den Autor

Nils Ahrensmeier

Nils Ahrensmeier ist seit März 2022 Redakteur beim Online-Magazin BASIC thinking. Bereits vorher schrieb er für MobileGeeks, das 2022 in BASIC thinking aufging. Nebenher arbeitet Nils als FSJler im Deutschen Bundestag sowie als freier Redakteur bei dem Blog "TechnikNews".