Amazon hat immer wieder mit der Unzufriedenheit der eigenen Belegschaft zu kämpfen. Doch einige Mitarbeiter:innen haben offenbar einen lukrativen Weg gefunden, um sich damit abzufinden. Denn sie verkaufen geheime Informationen über Amazon unter anderem auf Telegram.
Amazon beschäftigt weltweit rund 1,5 Millionen Mitarbeiter:innen in Voll- und Teilzeit. Doch einige von ihnen haben sich offenbar ein lukratives Nebengeschäft aufgebaut.
Denn wie CNBC berichtet, verkaufen einige Mitarbeiter:innen geheime Informationen über den US-Konzern auf Plattformen wie Telegram.
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Makler verhökern geheime Informationen über Amazon bei Telegram
Im Mittelpunkt der Verkäufe stehen laut CNBC Makler:innen, die die geheimen Informationen beispielsweise in Telegram-Gruppen anbieten. „Viel mehr können Sie über Ihr Konto herausfinden, indem Sie Screenshots mit Insider-Informationen von uns bestellen, wie der Verkäufer-Support es sieht“, zitiert der Bericht eine dieser Nachrichten.
Diese Informationen seien für die Marketplace-Verkäufer:innen insbesondere vorteilhaft, wenn Amazon diese wegen angeblichen Fehlverhaltens gesperrt hat. Um ihre Konten wiederzuerlangen, müssten sie ein langwieriges und kostspieliges Verfahren durchlaufen.
Insider-Informationen für ein paar Hundert Dollar
Die Makler:innen bieten bei Telegram unter anderem Pakete wie „Amazon Magic“ an. Diese werden bei Telegram für eine Gebühr von 200 bis 400 US-Dollar angeboten.
Im Gegenzug erhalten die Verkäufer:innen dann beispielsweise Zugriff auf Informationen über Konkurrenten. Aber auch Insider aus dem Unternehmen, die negative Bewertungen bei Produkten entfernen können, sind bei dem Messaging-Dienst im Angebot.
Die von CNBC zitierte Gruppe bei dem Messaging-Dienst habe mehr als 13.000 Mitglieder. Dich diese sei nicht die einzige. Denn die Makler:innen agieren unter anderem auch bei WeChat, WhatsApp und in Facebook Gruppen.
Der Bericht zitiert von einer öffentlichen Facebook-Seite, die „wertvolle Einblicke“ in das Verkäuferkonto verspricht. Die Verkäufer:innen könnten so Zugriff auf die Informationen sehen, die normalerweise nur von Amazon-Mitarbeiter:innen eingesehen werden können.
So geht Amazon dagegen vor
Amazon teilt gegenüber CNBC mit, dass es interne Systeme nutze, die verdächtige Machenschaften von Mitarbeiter:innen filtern können. So werde beispielsweise der unzulässige Zugriff auf vertrauliche Daten erkannt.
Die erhaltenen Informationen leite Amazon dann an die Strafverfolgungsbehörden weiter. Jedoch sei die Verfolgung durch die Zwischenschaltung der Makler:innen erschwert.
„Es gibt keinen Platz für Betrug bei Amazon und wir werden weiterhin alle Maßnahmen ergreifen, um unser Geschäft zu schützen und böse Akteure zur Verantwortung zu ziehen“, teilt Amazon-Sprecherin Christy Distefano gegenüber CNBC mit.
Inwieweit Amazon selbst seine entlarvten Mitarbeiter:innen diszipliniert, hat der Konzern gegenüber CNBC nicht preisgegeben.
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