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Atomkraft im Weltraum: NASA will Kernkraftwerk auf dem Mond bauen

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NASA, National Nuclear Safety Administration
geschrieben von Felix Baumann

Neben Solaranlagen könnte künftig auch die Atomkraft im Weltraum eine Rolle spielen. Die NASA denkt sogar bereits über ein Kernkraftwerk auf dem Mond nach. Die Hintergründe. 

Es scheint so, als könnte die Menschheit künftig fremde Planeten besiedeln. Viele Organisationen planen etwa bereits eine Mondbasis, um die Auswirkungen auf mögliche Kolonien zu erproben. Die NASA feierte kürzlich die Ankunft des ersten US-amerikanischen Landers auf dem Mond seit mehr als 50 Jahren.

Das soll den Weg für eine Rückkehr amerikanischer Astronauten zur Mondoberfläche ebnen. Der von Intuitive Machines gebaute Lander Odysseus berührte am 22. Februar 2024 die Mondoberfläche. Auf dem Erdtrabanten dauern Tag und Nacht jeweils zwei Wochen.

Das birgt einige Herausforderungen. Denn nach dem Sonnenuntergang hat ein auf Solarenergie basierendes System wie Odysseus keine Möglichkeit zur Energieerzeugung mehr. Gleichzeitig sinken die Temperaturen auf etwa minus 173 Grad Celsius.

Atomkraft im Weltraum: NASA verliert Raumfahrzeuge an dunklen Tagen

Über zwei Wochen können diese tiefen Temperaturen empfindliche Raumfahrtausrüstungen beschädigen oder ein Landegerät zerstören – selbst wenn es bei Sonnenaufgang wieder Strom erzeugen könnte. Das Überleben bei Nacht erfordert deshalb Wärme und Elektrizität. Doch wie lässt sich diese ohne Sonnenenergie am besten erzeugen?

Laut NASA-Forschern könnte Atomkraft im Weltraum eine attraktive Lösungen sein. Die Weltraumorganisation geht davon aus, dass Kernkraftwerke auf der Mondoberfläche eingesetzt werden könnten. Jay Jenkins, Programmdirektor des Commercial Lunar Payload Services (CLPS) der NASA betrachtet einen baldigen Einsatz sogar als realistisch.

Bereits in fünf Jahren könnte ein erstes Kraftwerk auf dem Mond stehen. Denn die Intuitive-Machines-Mission des CLPS endete, als klar war, dass Odysseus die erste Nacht nicht überlebte. Ein Neustart und weitere Versuche zur Kontaktaufnahme scheiterten.

Forscher wollen Wasservorkommen untersuchen

Damit nahm ein 118 Millionen US-Dollar schwerer Vertrag mit der NASA zur Lieferung von wissenschaftlichen und technologischen Demonstrationsnutzlasten an die Mondoberfläche ein jähes Ende. Daher benötigt es eine alternative Lösung als Ergänzung der bereits eingesetzten Solarpanels. Denn zur Erreichung ihrer langfristigen Ziele benötigt die NASA mehr als einen Mond-Tag.

Die Weltraumorganisation möchte eine nachhaltige Präsenz auf der Mondoberfläche aufbauen und die Erkundung permanent schattiger Krater am Südpol des Mondes voranbringen. Diese Krater enthalten möglicherweise Wasser. Die Nutzung der Kernkraft könnte dabei einen Weg ebnen, um bereits verfügbare Technologien im Weltraum zu installieren.

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Über den Autor

Felix Baumann

Felix Baumann ist seit März 2022 Redakteur bei BASIC thinking. Bereits vorher schrieb er 4 Jahre für den Online-Blog Mobilegeeks, der 2022 in BASIC thinking aufging. Nebenher arbeitet Felix in einem IT-Unternehmen und beschäftigt sich daher nicht nur beim Schreiben mit zukunftsfähigen Technologien.

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