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Kindheitstrauma: KI ermöglicht neue Behandlungsmethoden

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Adobe Stock/ Yurii
geschrieben von Fabian Peters

KI könnte dabei helfen, neue Behandlungsmethoden für Menschen mit einem Kindheitstrauma zu entwickeln. Das ist das Ergebnis einer Studie der University of Essex, die auf Hunderten Gehirnscans basiert. 

Im Rahmen einer aktuellen Studie haben Forscher untersucht, wie sich Kindheitstraumata auf das menschliche Gehirn auswirken. Sie gilt als weltweit größte Untersuchung in diesem Bereich und könnte Betroffenen neue Hoffnung geben.

KI weckt Hoffnung für Menschen mit Kindheitstrauma

Für die Studie hat ein Forscherteam der University of Essex Hunderte Gehirnscans von Menschen, die als Kinder missbraucht wurden oder emotionale Schmerzen erlebt haben, mithilfe Künstlicher Intelligenz untersucht. Das Ergebnis: ein Kindheitstrauma kann die Entwicklung beeinträchtigen und sich unter anderem auf die Bereiche Problemlösung und Empathie auswirken.

Laut Mitautorin und Neurowissenschaftlerin Megan Klabunde könne diese Erkenntnis zu neuen Behandlungsmethoden führen, um die Auswirkungen von Traumata umzukehren. Dabei handelt es sich in der Regel um gefährliche oder lebensbedrohliches Ereignisse, das starke Angst auslösen.

Künstliche Intelligenz erkennt neue Datenmuster

Andere Studien haben bereits zuvor gezeigt, dass ein Kindheitstrauma die Entwicklung des Gehirns beeinflussen kann. Die Studie der University of Essex nutze jedoch erstmals KI, um neue Datenmuster zu identifizieren und die Gehirnscans besser verstehen zu können.

Laut Megan Klabunde konnten die Forscher so nachweisen, „dass es deutliche Veränderungen in zwei großen Clustern im Gehirn gibt“. Sie ergänzte: „Wir wissen jetzt, dass Problemlösung und Selbstfokus beeinträchtigt sind, was bedeutet, dass jemand Probleme mit Emotionen, dem Aufbau von Beziehungen und sogar dem Verständnis des eigenen Körpers haben könnte“.

Außerdem könnten Traumata das Gedächtnis und die Entscheidungsfindung beeinflussen. Konventionelle Therapien zielen derweil häufig darauf ab, die Symptome posttraumatischer Belastungsstörungen zu bekämpfen. Megan Klabunde zufolge wird dabei jedoch „ein wichtiges Teil des Puzzles übersehen“.

Denn mithilfe von KI konnten die Forscher nun herausfinden, dass ein Kindheitstrauma sich auch ohne offensichtliche Symptome auf den Körper, das Selbstgefühl und Beziehungen auswirken kann. Die neuen Erkenntnisse sollen wiederum dazu beitragen, die richtigen Behandlungen zu finden, um die Auswirkungen umzukehren.

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Über den Autor

Fabian Peters

Fabian Peters ist seit Januar 2022 Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Redakteur und freier Autor tätig. Er studierte Germanistik & Politikwissenschaft an der Universität Kassel (Bachelor) und Medienwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin (Master).

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