Um die 100.000 E-Autos stehen derzeit in Deutschland auf Halde und warten auf Abnehmer. Doch die Nachfrage stockt. Woran liegt das und werden Elektroautos jetzt günstiger? Die Hintergründe.
Dem Chemnitz Automotive Institute (CATI) zufolge war die Nachfrage für Elektroautos im Jahr 2023 in Deutschland besonders gering. Demnach warten rund 100.000 sowohl importierte als auch in Deutschland hergestellte E-Autos auf Abnehmer:innen, wie Werner Olle vom CATI beziffert. Das liege an einem Rekordhoch bei der Produktion und am plötzlichen Ende der Umweltprämie.
E-Autos: Rekordproduktion führt zum Rekordtief
Hinsichtlich neu produzierter Battery Electric Vehicles (BEV) in Deutschland hatte CATI im März 2023 ein Plus von 75 Prozent gegenüber 2022 prognostiziert: etwa eine Million mehr E-Fahrzeuge trotz eines veränderten Förderrahmens.
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Die am 6. Mai 2024 veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes bestätigen die Prognose mit 973.000 produzierten Fahrzeugen. Werner Olle dazu:
Auf der einen Seite freuen wir uns über die Prognosezuverlässigkeit unserer Analysen, die sich auch in dem schwierigen Jahr 2023 bewährt hat. Auf der anderen Seite zeigen die Daten allerdings auch, dass der Entkopplung von Produktion und inländischer Nachfrage in mittelfristiger Perspektive deutliche Grenzen gesetzt sind.
Elektroautos als Exportschlager?
Der Produktionsrekord hänge auch mit dem sehr hohen Exportanteil von 80 Prozent der hierzulande produzierten E-Autos zusammen. Dadurch ist es möglich, die Produktion und Inlandsnachfrage weitestgehend zu entkoppeln.
Von den im Jahr 2023 etwa 973.000 produzierten Elektroautos gingen rund 786.000 Exemplare im Wert von 36 Milliarden Euro als Exportgut ins Ausland. Das entspricht einem Plus von 58 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Laut Olle ist die Produktion auf Halde aber nur mit rabattierten Angeboten abzubauen, denn „das Exportventil kann nicht alle Wunden heilen.“ Werden E-Autos aufgrund der niedrigen Nachfrage in Deutschland jetzt günstiger?
Für viele Endverbraucher:innen wäre das nach dem Ende der E-Auto-Förderung sicherlich eine attraktive Entscheidungshilfe. Denn letztlich bestimmt das Geld – und kontextuell auch die Batterielaufzeit.
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