Technologie

Stellantis testet die weltweit erste Lithium-Schwefel-Batterie in E-Autos

Stellantis, Lithium-Schwefel-Batterie, Autos
Lyten
geschrieben von Felix Baumann

Der niederländische Autobauer Stellantis will erstmals eine Lithium-Schwefel-Batterie in seine hauseigenen E-Autos einbauen. Die Technologie verspricht Vorteile gegenüber klassischen Akkus.

Die Mobilitätswende birgt viele Herausforderungen. Denn aktuell eingesetzte Lithium-Ionen-Batterien sind häufig nur umständlich recycelbar, vergleichsweise schwer und teuer. Daher untersuchen inzwischen viele Universitäten und Automobilhersteller den Einsatz von alternativen Materialien für Elektroautobatterien. Ein Beispiel ist Autobauer Stellantis, der die ersten produktionsreifen Lithium-Schwefel-Batterien (Li-S) testen will.

Entwickelt wurde diese von Lyten, einem Unternehmen aus San José in Kalifornien. Diese Batterien könnten eine nicht zu vernachlässigende Weiterentwicklung von Elektrofahrzeugen im Automobilsektor darstellen. Lyten lieferte bereits A-Muster seiner 6,5 Amperestunden Li-S Batteriezellen an führende US- und europäische Automobilhersteller aus. Doch wieso hat die Technologie Potenzial?


Neue Stellenangebote

Growth Marketing Manager:in – Social Media
GOhiring GmbH in Homeoffice
Studentische Unterstützung für Content Creation / Social Media (m|w|d)
envia Mitteldeutsche Energie AG in Chemnitz
Studentische Unterstützung für Content Creation / Social Media (m|w|d)
envia Mitteldeutsche Energie AG in Markkleeberg

Alle Stellenanzeigen


Neue Graphenstruktur erhöht Stabilität und Leitfähigkeit

Die Technologie von Lyten adressiert dafür die größten Herausforderungen von bisher verfügbaren Lithium-Schwefel-Batterien. Darunter fallen etwa eine begrenzte Zykluslebensdauer und vergleichsweise geringe Stabilität. Ein zentraler Aspekt ist die Einbindung einer proprietären 3D-Graphenstruktur in die Kathode, die die allgemeine Stabilität und Leitfähigkeit verbessert. Denn dies minimiert auch den sogenannten Polysulfid-Shuttle-Effekt.

Dieser Effekt führt normalerweise zu schnellem Kapazitätsverlust und hat bisher die breitere Anwendung von Li-S Batterien eingeschränkt. Ein weiterer bedeutender Vorteil dieser neuen Batterietechnologie ist der Verzicht auf kritische Mineralien. Denn Nickel, Kobalt und Mangan kommen nicht zum Einsatz.

Das könnte den CO2-Fußabdruck im Vergleich zu herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien um bis zu 65 Prozent reduzieren. Zudem ermöglicht dies eine mögliche vollständige Realisierung der Supply Chain innerhalb der USA oder der EU.

Stellantis und andere Autobauer sehen Potenzial von Lithium-Schwefel-Batterie in Autos

Lyten tätigte bereits erhebliche Investitionen in die Entwicklung der Lithium-Schwefel-Technologie. Das Unternehmen plant später im Jahr weiterentwickelte A-Muster zu verschicken. Ein großes Produktionswerk ist ebenfalls in Planung. Chrysler kündigte bereits an, die Batterien in seinem eigenen Konzept-Elektrofahrzeug zu verwenden.

Ferner hat das US-Energieministerium Lyten eine Förderung in Höhe von vier Millionen US-Dollar für die Weiterentwicklung dieser Technologie gewährt. Damit könnte diese Entwicklung eine Schlüsselrolle für die Zukunft der Elektromobilität spielen. Weitere Iterationen könnten der klassischen Lithium-Ionen-Batterie bei Leistungsfähigkeit und Umweltfreundlichkeit den Rang ablaufen.

Auch interessant:

Über den Autor

Felix Baumann

Felix Baumann ist seit März 2022 Redakteur bei BASIC thinking. Bereits vorher schrieb er 4 Jahre für den Online-Blog Mobilegeeks, der 2022 in BASIC thinking aufging. Nebenher arbeitet Felix in einem IT-Unternehmen und beschäftigt sich daher nicht nur beim Schreiben mit zukunftsfähigen Technologien.

Kommentieren