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Erst denken, dann klicken: Hashtags auf LinkedIn funktionieren immer noch

Hashtags LinkedIn
unsplash.com/ Souvik Banerjee
geschrieben von Fabian Peters

Im Netz kursiert die Meldung, dass LinkedIn Hashtags abgeschafft habe oder abschaffen würde. Das stimmt nicht! Grund für diese Falschbehauptung: mitunter mangelnde Medienkompetenz. Ein Kommentar. 

Es ist ein Paradabeispiel dafür, wie sich Falschinformationen im Netz verbreiten. Und es nervt gewaltig! Denn in vielen Fällen ließe sich das vermeiden. Das Einzige, was man dafür tun müsste: Gehirn einschaltet und kurz mal nachdenken.

Hashtags auf LinkedIn nicht abgeschafft

Zum Hintergrund: Im Netz kursiert derzeit die Meldung, dass LinkedIn Hashtags abgeschafft habe oder abschaffen würde. Das hat mich stutzig gemacht. Kurz recherchiert und et voilà: Keine zehn Sekunden später war klar, dass das nicht stimmt!

Auf LinkedIn behaupten dennoch viele Nutzer, dass die Plattform #Hashtags abgeschafft hat oder abschaffen will. Denn diese seien nicht mehr klickbar. Außerdem könne man nicht mehr nach Hashtags suchen, da sie aus den Profilen verschwunden seien.

Die Meldungen wurden von vielen Nutzern ohne nachzudenken weiterverbreitet. Sogar einige Medien haben darüber berichtet, dass Hashtags auf LinkenIn nicht mehr funktionieren würden oder die Plattform diese abschaffen will. Doch nichts davon ist wahr. Einige dieser Berichte wurden deshalb mittlerweile gelöscht – Transparenz? Fehlanzeige!

Dabei hätte man relativ schnell Zweifel bekommen können. Man hätte etwa einfach mal ausprobieren können, ob Hashtags noch funktionieren, indem man nach einem Hashtag sucht oder einem Hashtag folgt. Ein Blick in die Kommentare hätte außerdem offenbart, dass das bei vielen Nutzer nach wie vor möglich ist. Dafür hätte es gerade einmal einen einzigen Klick gebraucht.

Erst denken, dann klicken

Diesen einen Klick setzen viele jedoch auf den Like- oder Share-Button. Getreu dem Motto: klicken ohne nachzudenken. Dabei hätten die ganz mutigen auch im Zuge einer hochkomplexen Recherche feststellen können, dass die Meldung einfach nicht stimmt. Und so funktioniert’s:

  1. Dreißig Sekunden Zeit nehmen.
  2. Eine Suchmaschine der Wahl öffnen (Google, Ecosia, Bing oder so).
  3. So etwas wie „Hashtags LinkedIn“ in der Suchleiste eingeben.
  4. Anhand der Suchergebnisse feststellen, dass die Meldung falsch ist.

Die Suchergebnisse von Google offenbaren etwa, dass LinkedIn bereits seit über einem Jahr mit Hashtags experimentiert. Zugegeben: Die Rauten-Tags spielen in dem Berufsnetzwerk eine geringere Rolle als auf anderen Plattformen und LinkedIn selbst ist kein großer Fan von massenhafter Verhashtaggung; denn das kann für Spam sorgen.

Fakt ist: Es ist nicht mehr möglich, auf LinkedIn Hashtags im Profiltext zu setzen, was bei genauer Betrachtung ohnehin ziemlich unsinnig erschien. Es kann außerdem sein, dass Hashtags im Feed nicht klickbar sind, wenn man seine Privatsphäre-Einstellungen zu scharf eingestellt hat. Das ist allerdings nichts Neues.

Heißt konkret: Hashtags auf LinkedIn funktionieren weiterhin. Ist die Falschmeldung ein klassischer Fall von mangelnder Medienkompetenz? Jein! Nachdenken ist nämlich sterngenommen keine Begabung. Was sich einige jedoch ein für alle mal hinter die Ohren schreiben sollten, ist, dass man nicht alles glauben sollte, was im Internet steht. Denn Klicks ohne nachzudenken können bei anderen Inhalten weitaus folgenreichere Konsequenzen auslösen als beim Thema #Hashtags auf LinkedIn.

Hinweis: Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Kommentar. Das ist eine journalistische Darstellungsform, die explizit die Meinung des Autors und nicht des gesamten Magazins widerspiegelt. Der Kommentar erhebt keinen Anspruch auf Sachlichkeit, sondern soll die Meinungsbildung anregen und ist als Meinungsbeitrag durch Artikel 5 des Grundgesetzes geschützt.

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Über den Autor

Fabian Peters

Fabian Peters ist seit Januar 2022 Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Redakteur und freier Autor tätig. Er studierte Germanistik & Politikwissenschaft an der Universität Kassel (Bachelor) und Medienwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin (Master).

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