Der Transport von Wasserstoff ist mit zahlreichen Risiken behaftet. Dennoch gilt das farblose Gas als entscheidender Faktor für die Energiewende. Deutsche Forscher haben nun eine Möglichkeit gefunden, Wasserstoff in Salzen zu transportieren und so die Gefahren zu minimieren.
Wasserstoff gilt als ein entscheidender Faktor für die Energiewende. Denn das Gas kann als Energiespeicher für erneuerbare Energie die Lücken schließen, die durch Photovoltaik oder Windkraft nicht abgedeckt werden können.
So können beispielsweise Stromüberschüsse von Windkraft- oder PV-Anlagen per Elektrolyse in Wasserstoff umgewandelt und so gespeichert werden. Bei Bedarf kann das Gas dann wiederum in Strom oder Wärme umgewandelt werden.
Damit können nicht nur kurzfristige Schwankungen ausgeglichen werden. Auch saisonal zwischen Sommer und Winter kann die Energie so verteilt werden.
Doch das Gas bringt nicht nur Vorteile mit sich. Denn Wasserstoff ist unter anderem hochentzündlich und kann in Gasform nur unter hohem Druck oder bei sehr tiefen Temperaturen transportiert werden.
Forscher der Hochschule Wismar haben nun aber eine Möglichkeit gefunden, Wasserstoff in Formiatsalzen zu speichern. Im Rahmen des Projekts FormaPort wollen die Forscher ein wirtschaftlich und technologisch effizientes System zur sicheren Speicherung und zum Transport von Wasserstoff entwickeln.
Formiatsalze sollen Wasserstoff transportieren
Formiatsalze bieten laut den Forschern eine umweltverträgliche Möglichkeit, um Wasserstoff zu speichern und zu transportieren. So könne mit der Hilfe katalytischer Prozesse eine sichere Einspeicherung als auch eine bedarfsgerechte Freisetzung von Wasserstoff erfolgen.
Das zu entwickelnde „FormaPort“-System soll künftig eine nachhaltige Alternative zu konventionellen Speichermethoden für Wasserstoff bieten. Das Projekt wurde vom Wirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern nun mit rund einer Million Euro gefördert.
„Wir freuen uns, in Mecklenburg-Vorpommern die Entwicklung innovativer Technologien zur Wasserstoffspeicherung aktiv zu fördern“, erklärt Wirtschaftsminister Wolfgang Blank bei der Überhabe des Fördermittelbescheids. „FormaPort kann einen wichtigen Beitrag leisten, die Energiewende voranzutreiben und die Infrastruktur für grünen Wasserstoff nachhaltig zu stärken.“
Was sind Formiatsalze?
Formiatsalze sind Salze der Methansäure, besser bekannt als Ameisensäure. Diese Salze können in verschiedenen Formen auftreten, beispielsweise als Natriumformiat, Kaliumformiat oder Calciumformiat.
Meist handelt es sich bei den Stoffen um farblose, kristalline Feststoffe, die eine gute Wasserlöslichkeit aufweisen. Außerdem sind sie biologisch relativ gut abbaubar, was sie auch zu einer ökologisch verträglichen Möglichkeit für den Wasserstofftransport macht.
Die Hochschule Wismar untersucht hierfür unter anderem Kristallisation und Fest-Flüssig-Trennung von Formiatsalzen. Ziel ist es dabei, ein kontinuierliches Verarbeitungsverfahren zu entwickeln.
An dem Projekt FormaPort sind außerdem weitere Projektpartner beteiligt, wie das Leibniz-Institut für Katalyse e. V. (LIKAT), die Akros Energy GmbH und die TAB GmbH. Die Partner arbeiten dabei unter anderem an der Entwicklung von Demonstrationsanlagen. Diese sollen in technischem Maßstab die katalysierte Speicherung von Wasserstoff in Formiatsalzen sowie die spätere Freisetzung demonstrieren.
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