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Good News der Woche: Papier-Autobahnen und ein Solarvorhang zur Stromerzeugung

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SunCurtain
geschrieben von Fabian Peters

In den „Good News“ präsentieren wir positive Nachrichten aus dieser Woche. Den Fokus richten wir dabei auf die Themen Technologie, Social Media, Marketing, Unterhaltung und Wirtschaft. Unsere Good News diese Woche: Klimaticket in Österreich, ein Solarvorhang zur Stromerzeugung und Autobahnen aus Papier. 

Naturkatastrophen, Skandale und Extremismus: Schlechte Nachrichten rufen bei uns oftmals stärkere Emotionen hervor als gute. Außerdem bleiben sie länger im Gedächtnis. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie eines internationalen Expertenteams, die im Wissenschaftsmagazin PNAS veröffentlicht wurde.

Schlechte Nachrichten sind aber auch gut für das Geschäft. Denn sie erregen mehr Aufmerksamkeit. In unserer „Good News“-Reihe möchten wir euch deshalb regelmäßig positive Nachrichten aus der jeweils vorherigen Woche präsentieren, die vielleicht untergegangen sind. Das Update für die zweite Novemberwoche 2021.

Solarvorhang: Sichtschutz und Stromerzeuger zugleich

Stephan Hildebrandt, Head of Product Management beim Photovoltaik-Start-up Suncurtain, hat einen Solarvorhang entwickelt, der Sichtschutz und Stromerzeuger zugleich ist. Mit der neuen Technologie lässt sich sowohl Licht abschirmen als auch Solarenergie in Strom umwandeln.

Der Solarvorhang ist halbtransparent, schirmt ab und lässt dennoch ausreichend Licht in den Raum. Auf den Lamellen des Vorhangs sind spezielle Photovoltaik-Module (PV) angebracht, die Strom produzieren können. Die Technologie kann den so erzeugten Strom mithilfe eines handelsüblichen Steckers direkt in das Stromnetz einspeisen.

Im Gegensatz zu klassischen Solarpaneelen ist der Lamellenvorhang von Suncurtain nicht mit Silicium, sondern mit Kohlenwasserstoff beschichtet. Die PV-Module sind organisch, leichter als herkömmliche Module und werden per Drucktechnik auf die Lamellen angebracht.

Klimaticket in Österreich

Die österreichische Regierung hat ein Klimaticket für den Bus- und Bahnverkehr eingeführt. Es soll Pendler:innen den Abschied vom Auto erleichtern und so CO2-Emissionen senken. Laut österreichischen Medien haben über 70.000 Menschen das Ticket zu einem Frühbucherpreis von 949 Euro gebucht.

Mittlerweile kostet das Klimaschutzticket 1.095 Euro. Es gilt für ganz Österreich und ist ein Jahr lang gültig. Pendler:innen können in diesem Zeitraum beliebig viele Fahrten mit Bussen und Bahnen zurücklegen. Ziel der österreichischen Regierung sei es, über 100.000 Klimatickets zu verkaufen.

Autobahnen aus recyceltem Papier

Straßen und Autobahnen bestehen in der Regel aus Asphalt oder Beton. Sowohl der Bau als auch die Herstellung des Materials verursachen dabei einen relativ hohen CO2-Ausstoß. Um Emissionen einzusparen, verfolgt die spanische Regierung deshalb einen neuen Ansatz.

Denn in Katalonien finanziert Spanien eine Autobahn, die überwiegend aus Papier bestehen soll. Papier, das nicht mehr recycelt werden kann, soll dabei zunächst verbrannt und anschließend als Straßenbelag genutzt werden. Das spanische Bau-Unternehmen Acciona, das für die Papier-Autobahn zuständig ist, äußerte sich positiv zum neuen Material.

Denn die Papierasche erfülle nicht nur die technischen Eigenschaften von Zement, sondern sei zudem deutlich umweltfreundlicher. Laut einer Studie der Technischen Universität Madrid ließen sich die CO2-Emissionen mit den Papier-Autobahnen um rund 65 bis 75 Prozent reduzieren.

Home-Office-Gesetz: Portugal verbietet Kontaktaufnahme nach Feierabend

Die portugiesische Regierung hat ein neues Home-Office-Gesetz erlassen. Es soll Angestellte besser schützen. Vorgesetzten ist es fortan untersagt, Mitarbeiter:innen im Home Office außerhalb der Arbeitszeiten zu kontaktieren. Das neue Gesetz stellt die Kontaktaufnahme nach Feierabend sogar unter Strafe.

Portugal verpflichtet Unternehmen zudem dazu, arbeitsbedingte Ausgaben wie Strom- oder Internet-Rechnungen zu erstatten. Angestellte mit Kindern unter neun Jahren erhalten künftig das uneingeschränkte Recht, von zu Hause aus arbeiten zu dürfen. Vorgesetzte müssen in solchen Fällen fortan nicht mehr um Erlaubnis gebeten werden.

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Über den Autor

Fabian Peters

Fabian Peters ist seit Januar 2022 Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Redakteur und freier Autor tätig. Er studierte Germanistik & Politikwissenschaft an der Universität Kassel (Bachelor) und Medienwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin (Master).