Sonstiges

Bulls Pressedienst GmbH: Ein jugendfeindliches Unternehmen?

Worum geht es?
Der Jugendliche Mario hatte letztes Jahr auf seiner Homepage www.to-you.de unrechtmäßig Bilder (u.a. von dem Boxenluder Katie Price) veröffentlicht. Diese hatte er auf zwei englischen Websites gefunden, die für scheinbar freie Wallpaper und Handybilder werben.

Irgendwann wurde der Urheberverstoß entdeckt und sowohl der Urheber, ein Fotograf namens Bernhard Kühmstedt als auch die Inhaberin der Lizenzrechte, Bulls Pressedienst GmbH haben beide den Jugendlichen abgemahnt. Genauere Schilderungen möge man bitte auf Heise.de einem Artikel vom 29.10.2005 entnehmen. Dort kann man auch höchst ungewöhnliche Hintergünde erfahren (Fernsehteam, Versäumnisurteil, die medienscheue Anwältin der Klägerin verschwindet aus dem Gerichtssaal… Heise über die Umstände der medialen Berichterstattung (29.10.05): Die Sendung wird heute abend um 22:45 Uhr im hr-fernsehen wiederholt(Teil 1, Teil 2, Teil 3, sehenswert!). Statt, wie von der Redaktion mehrfach angeboten, in der Sendung Stellung zu dem Fall zu nehmen, hüllten sich sowohl die Hamburger Anwaltskanzlei als auch der Münchner Fotograf und der Frankfurter Pressedienst in Schweigen. Die Berichterstattung wurde zudem aufgrund einer von dem Frankfurter Pressedienst beantragten Einstweiligen Verfügung eingeschränkt).

Am 28. März wurde der Jugendliche vom Gericht zu einer Zahlung von über 3.000 Euro Lizenzgebühren verdonnert sowie 85% der Gerichts- und Anwaltskosten zu tragen. Urteil siehe als Bild. Die erfolgreiche Klägerin ist in dem ersten Fall die o.g. Bulls Pressedienst GmbH. Das zweite Urteil mit der anderen Klägerin (o.g. Fotograf) steht noch aus.


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Was mich besonders stört?
Vorneweg: Es geht mir nicht darum, daß ich vermeintlich für einen rechtsfreien Raum im Internet unabhängig von Besitz und Eigentum plädiere, im Gegenteil. Es geht mir auch nicht darum, auf den ungeheuerlichen Verdacht eines symbiotischen Verhältnisses einzugehen, da für mich zunächst die Unschuldsvermutung gilt, daß keine der klagenden Parteien gemeinsam Sache mit der britischen Webseite macht, um ein auskömmliches Geschäftsmodell zu betreiben. Es geht mir auch nicht darum, daß der Richter Recht gesprochen hat (Gott behüte, daß ich die Unabhängigkeit der Judikative in Frage stelle) und mitunter im Urteil auch anklingen lässt, daß er ein Exempel statuiert. Es geht mir auch nicht darum, ob Bilder vom Boxenluder 10 oder 100 oder 100000 Euro wert sein sollen, noch worin sich der angebliche Geschäftsschaden in welcher Höhe auch immer begründet. Sakra, was soll der Richter auch machen, die Urheberverletzung ist leider Gottes nicht von der Hand zu weisen, was die reine Rechtssprechung angeht.

Es geht mir persönlich lediglich um eine simple, kleine Kleinigkeit: Wie schwer war es für die Rechteinhaber gewesen, Telefonkosten iHv 1 Euro auf sich zu nehmen, mit den Erziehungsberechtigten ein ernstes Wort zu reden, dabei sogar dem Jugendlichen lehrreiche Erfahrungen für sein weiteres Webmaster-Dasein auf den Weg zu geben? Ich bin – jetzt werden wir mal gesellschaftlich – Vater zweier Kinder. Wer Schutzbefohlene über den Rechtsweg meint bestrafen zu müssen, dazu finanziell erheblich belastet, statt einem Jugendlichen einen besseren Weg zu weisen, steht mE ausserhalb der Gesellschaft, um das eine Wort zu vermeiden, das man stattdessen neigt zu verwenden. Ich habe hierbei absolut kein Verständnis und es fällt mir schwer, auch nur ein gutes Argument für das Vorgehen beider Klägerinnen zu finden. Ich betone es gerne nochmals, das ist völlig unabhängig vom juristischen Waffenarsenal zu sehen. Nur weil man im Recht ist, muss man nicht die Rechtskeule auch schwingen.

Mein errechnetes Ergebnis lautet formalkaufmännisch:
1 Euro aus Firmenkasse + 1 jugendlicher Webmaster mit positiver Lebenserfahrung
vs
>5.000 Euro in Firmenkassen + 1 jugendlicher Webmaster mit negativer Lebenserfahrung
=
gesellschaftliche ROI von Bulls Pressedienst GmbH + Fotograf: -5.000%

Gegenseite?
Ihre Meinung, liebe Bulls Pressedienst GmbH? Bitteschön, Sie haben hier die freundliche Gelegenheit zu Wort zu kommen, damit ich in der Rolle eines Vaters und noch viel wichtiger viele junge Menschen erfahren können, wie Sie dazu stehen, vermeintlich ein jugendfeindliches Unternehmen zu sein. Oder gerne auch Sie, Herr Fotograf. Oder uU die Rechtsanwältin.

Resumee
Ich weiss, daß wieder einmal die Wortmelder kommen werden, von wegen Bilderrechte, wie kann man nur so doof sein, warum Blogger mobben etcpp… vergesst das mal alles. Es interessiert mich null, was Bulls Pressedienst anbietet, wie teuer die Bilder sind, wie gut deren Leistung ist. Es interessiert mich auch null, was es alles schon an heftigen Vermutungen gibt, die gar in die Richtug Nepper&Schlepper gehen, da es sich angeblich um wiederholte Fälle handelt, die von den gleichen Quellen ausgehen. Das weise ich weit von mir, überhaupt nur ein Quentchen Partei zu ergreifen in dieser Sache. Solange man defintiv neben den schwerwiegenden Vorwürfen nichts in der Hand hält, das ein Gericht bestätigt, sollte man bitte davon ausgehen, daß die Klägerinnen im formaljuristischen Sinne korrekt handeln. Es tut auch nichts zur Sache, dass ich bisher keine Bilder von dem Pressedienst bezogen habe, noch in Zukunft beziehen werde. Und gar, daß möglicherweise die Familie in eine finanzielle Notlage getrieben wurde (ich kenne die finanziellen Verhältnisse nicht, aber der Spendenaufruf spricht Bände), mag ich nicht beurteilen, das gesellschaftliche Gewissen der Kläger muss das bei Eintreten des familiären worst case alleine verantworten.

Ihr seht hier lediglich einen Vater, dem es fast schon physisch wehtut, daß Unternehmen scheinbar nicht in der Lage sind, auf normalen Wegen mit jungen Menschen zu kommunizieren. Glaubt ja nicht, daß der pathologisch anmutende Drive zur Ingangsetzung formaler Rechtswege gesellschaftlichen Zuspruch findet. Gerade und just in Zeiten der zahlreichen Urheberdiskussionen im digitalen Age. Mit gezückten und durchgeladenen Handfeuerwaffen wird nichts erreicht, um gemeinsam eine langwierige, aber letztlich gute Lösung zu finden. Und schon gar nicht bei Kindern und Jugendlichen.

Salomon hätte…
Ein Bandwurm: Wenn der Richter Salomon heissen würde und er in heutigen Zeiten stattdessen salomonische Urteile sprechen dürfte, hätte der Richter den Jugendlichen Missetäter dazu verdonnert, seine Schuld damit zu begleichen, zusammen mit dem Pressedienst, dem Fotografen und der Anwältin der Klägerseite 100 weitere, jugendliche Webmaster in Rahmen von mehreren Workshops über geltendes Urheberrecht und über die Untiefen des Webs zu informieren, um damit zur Schaffung rechtssicherer Webseiten beizutragen wie auch dem Schutzbedürfnis der Rechteinhaber Rechnung zu tragen (nebst dem PR-Nutzen, wären die Kläger nicht blind auf diesem Auge). Und auch zu zeigen, daß ein gesellschaftlicher Dialog besser ist, denn es dient der Aufweichung der gesellschaftlichen Sprachlosigkeit zwischen dem gewerblichen und dem privaten Lager, der idR über die Urheberverletzungen im Internet in die Begehung formaljuristisch-dialogischer Wege mündet. Denn der Gerichtsfall ist doch lediglich nur ein Ergebnis der aktuellen Metadiskussionen rund um das Urheberrecht und der Verbreitung digitaler Werke über das Web. Es wird wohl kaum jemand verneinen können, daß im Zuge des digitalen Zeitalters das Urheberrecht einer Feinjustierung benötigt, die über die bisherigen Neuregelungen der Legislative weiter hinausgehen. Gesetze und Regelungen, die einer Gesellschaft den Bewegungsrahmen vorgeben, sind das Ergebnis gesellschaftlicher Werte und Normen. Man kann nicht auf rein rechtlichen Wegen mit dem bestehenden „Regelwerk 1.0“ wirtschaftliches und gesellschaftliches Wohl nutzenstiftend für alle Seiten erzwingen, da sich mit dem digitalen Zeitalter bestimmte Werte und Normen weiterentwickelt haben. Wen wundert es zB noch, daß Richter gerade in Fällen rund um das Web ein höchst differierende Rechtssprechung an den Tag legen, da das jetzige „Regelwerk 1.0“ ihnen einen zu großen Interpretationsraum aufzwingt. Insofern: Sprachlosigkeit fördert keinen Dialog, damit auch keinen Nutzen. Sprach Salomon und legte sich wieder in sein Grab 🙂

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

88 Kommentare

  • Hab ich es irgendwo überlesen? Warum kam es zur Gerichtsverhandlung?

    Abmahnung -> Gerechtfertigt -> Zahlen/Unterschreiben -> basta!

    Oder hab ich da jetzt so am frühen Morgen, nach ner langen Nachtschicht echt was übersehen?

  • Fully ack, RB! Einer der relevantesten deutschsprachigen Blogbeiträge seit langem.
    Ich fürchte nur, dass das diese korinthenkackenden Abmahngierlinge in keiner Weise beeindrucken wird. Leider.

  • Das Gemeine ist ja auch sozusagen die „doppelte Strafverfolgung“ durch Agentur und Fotografen. Eine einzelne Abmahnung hätte ja auch gereicht.

    Irgendwo las ich mal, dass Rechteinhaber allerdings so agressiv vorgehen sollten, denn ansonsten könnte ein Gericht die Ernsthaftigkeit des Anlieges des Rechteinhabers bezweifeln.

    Sätze wie „Your source for free wallpapers“ und „They’re all free and high-quality“ können junge Menschen natürlich täuschen, mit etwas Erfahrung bzw. Beschäftigung mit der Materie, würde ich das so verstehen, dass ich die für lau auf meinen Rechner ziehen und zuhause fürs stille Kämmerlein ausdrucken darf.

    Aber hätte ich das mit 17 gewusst? Und warum steht dort überhaupt „free“ wenn ich das Wallpaper doch sowieso auf meinen Rechner holen kann.

  • Schlimm sowas. Gerade in Anbetracht des „Schadens“. Der arme Junge hat ja nicht mit urheberrechtlich geschütztem Material gehandelt und Profite gemacht.

    Irgendwie bleibt im Urheberrecht kaum noch die Verhältnismäßigkeit gewahrt. Ich kenne Fälle von jugendlichem Ladendiebstahl bei denen das Verfahren eingestellt wurde. Die sind mit einer Ermahung und 200EUR „Gebühr“ aus der Sache gegangen. Ladendiebstahl(!)…mit richtigen Geschädigten und bewußter strafbarer Handlung. Jeder weiß, daß Ladendiebstahl eine Strafttat ist im Gegensatz zum komplexen Onlinerecht.

  • Soeben missbraucht eine der grössten deutschen PR-Agenturen das Cover unseres Buches zu kommerziellen Werbezwecken – sie haben den unteren Teil mit den Autoren weggeschnitten und verwenden die obere Hälfte. Was soll ich (als kleiner Blogger) mit denen machen?

  • Nein, es ist die Agentur, die die Krisen-PR für Hartz IV gemacht hat. In ihrem begleitenden Text schreiben sie, wie wichtig die Blogüberwachung ist. Schreibst Du was Böses auch über mich, falls ich denen eine freundlich formulierte Rechnung über die Lizenzgebühren schicke? Ich würde das natürlich auch in einigen Blogs veröffentlichen.

  • O.k., meine Neugierde ist erwacht. Und, hochverehrter Don (so als PRoll muss man sowas schreiben, oder?), selbst ich würde es nett finden, das zu lesen.
    Robert, das wäre nicht so schlimm, oder?

  • Nun, nachdem das solche Profis sind und behaupten, die Überwachung der „A-Lister“ zu beherrschen. müssten sie eigentlich längst reagiert haben. Wir machen das so: ich gehe jetzt zum Einkaufen, telefoniere mit meiner Grosstante und dann mit meinem Mitherausgeber, um die Sache zu besprechen. So gegen 13.30 Uhr werde ich dann den entsprechenden Beitrag bei der Blogbar und Rebellmarkt online stellen, mit Screenshot etc..

    Aber eigentlich dürfte es gar nicht soweit kommen, denn wenn die wirklich so gut sind, wie sie behaupten, müssten sie eigentlich jetzt schon dieses A-list-Blog scannen und reagieren. Immerhin ist das Thema jett schon seit einer viertel Stunde im Entstehen, die Drohung ist klar, und die ersten Kommunikateure lesen es bereits. Die sollten also ganz schnell schalten. Aber sie haben ja Zeit, bevor sie als Verletzer von Urheberrechten durch Google gekickt werden, und meine Grosstante redet meist sehr viel am Telefon.

  • Don, ich dachte eigentlich, Du meinst das bewußt als konstruierten Fall. Ob nun konstruiert oder echt, bin ich kaum der Meinung, daß sich Blogger dafür interessieren, was zwei Gewerbeschaffende rechtlich untereinander wie ausmachen. Wenn dem so wäre, gäbe es mehr Blogpostings als Google noch zählen könnte, um alle Rechtsstreitigkeiten im Geschäftsalltag aufzuzählen. Man muss sich als Anbieter schon fragen, was man falsch gemacht hat, wenn seitens der Konkurrenz kein Schreiben eintrudelt. In Deinem Fall machst Du lediglich einen Servicetest, wenn ich das interpretieren müsste 🙂

  • Nein, in dem Fall geht es ganz konkret darum, dass die PR-Agentur unserer Urheberrechte verletzt. Echt jetzt. Das Bild ist auf deren Startseite. Es ist das grosse Thema. Und sie beschreiben im zugehörigen Beitrag (der meines Erachtens aus einem Buch und den Thesen von Klaus eck zusammengemixt ist), wie wichtig das Monitoring ist und dass sie den Unternehmen dabei helfen, entstehende PR-Krisen durch Blogs frühzeitig zu begegnen. Das macht m.E. den Irrsinn dieses Falles aus. Dass ein führender Laden grosse Töne spuckt und dabei selbst gleich sein eigenes PR-Debakel anrichtet.

    Ich mein, sie müssten jetzt wirklich reagieren. Wenn sie gut wären, hätte ich jetzt bereits eine Email, in der sie eine Regulierung anbieten.

  • hört sich schon so an, als würdest Du die Qualität des Unternehmens im Bereich Monitoring testen (nebst der Story mit der Urheberrechtsverletzung, das hier den Auslöser spielt). Aber ich bin wirklich gespannt, ob das Blogleser/BLogger interessiert, was zwischen Euch nunmehr ablaufen wird. Könnte mir höchstens denken, daß gerade wegen Deiner Person einige amüsiert mitlesen werden und auch mit einem Schuss Schadenfreude sehen, wie ein Monitoring-Anbieter bloßgestellt wird. Doch letztlich was meine Theorie angeht, daß Private und Unternehmen statt herumklagen lieber miteinander reden sollten, ist das glaube ich kein Anlass zur Diskussion. Wenn auch das Thema Rechtsklagen im B2B eine Geldvernichtungsmaschinerie ohnegleichen darstellt.

    btw, Du bist sicher, daß die Dich nicht als PR Jockel misbrauchen? Plangemäß stürzt sich Don auf den Fund und das Unternehmen freut sich ob der wachsenden Bekanntheit. Nur ne Idee.

    und btw2, es ist ja schon fies von Dir, die ersten Spuren in Kommentaren auf fremden Blogs zu hinterlassen 🙂 Ich kann mir nicht vorstellen, daß ein Monitoring-Service überhaupt eine Chance hat, es sei denn, man setzt Studenten dran, die nix anderes tun, als die Top 100 Blogs nach Artikeln und Kommentaren regelmäßig zu durchforsten. Manuell.

  • Nein, Robert, das sind Leute, die absolut gar keinen Wert auf öffentliche Debatten über ihr Tun legen. Die machen fast ausschliesslic für Grosskunden wie die Bundesregierung abwärts Krisenkommunikation, in dem Job willst Du nicht, dass man über Deine Arbeit spricht. Nicht so, wie ich darüber sprechen werde.

    Wie gesagt, sie selbst halten sich für so gut, dann sollen sie es mal bei sich selbst beweisen. Es geht gar nicht so sehr um die Blogger, es geht darum, dass ich jetzt schon die erste Mail eines Konkurrenten habe, der sich für den Fall interessiert. Du weisst, rats in a cage… Ich habe ja selbst 2 A-List-Blogs, das ist schon genug PR, und ich vermute mal, dass auch Klaus Eck kotzen wird ohne Ende – in fact, was die machen, ist wirklich unverschämt. Aber es interessiert mich natürlich, wie die Blogwatcher arbeiten und ob die wirklich so gut sind, wie sie behaupten. Ich lasse das jetzt mal ganz langsam eskalieren:

    http://rebellmarkt.blogger.de/stories/428478/

    Dumdidum, eigentlich müssten sie mir in weniger als 15 Minuten eine Email schicken mit dem Angebot, das zu bezahlen…

  • […] Jeder Kreative ist auf den Schutz des Urheberrechts angewiesen, will er für seine Leistungen angemessen vergütet werden. Ohne drakonische Strafen, ohne eine gewisse Abschreckung erreicht man nichts. Roberts Forderung man möge doch vorher einmal Anrufen — 1 Euro : 5.000 Euro … ist sicherlich löblich und verständlich bei der Betroffenheit. Doch wäre es üblich vorher anzurufen, so wäre wohl auch das folgende Schulhofgespräch Alltag: […]

  • @Don, die haben wohl nen Hacker angesetzt :-))
    wenn ich dem Link auf rebellmarkt folge, dann kam ab und zu diese Fehlermeldung:
    „Error in application antville
    Maximum Thread count reached.“
    So schnell geht das 🙂

  • Don, ehrlich, so spannend ist es noch nicht. Aber wenn es das wird – o.k. – packe ich’s ein. Nur, von Mario und to-you sind wir jetzt meilenweit weg.

  • Ja, das ist mir schon klar. Es hat sich halt so entwickelt. Und ist es nicht spannend zu sehen, dass auch eine grosse Agentur wie Johanssen + Kretschmer in dem Punkt Bildrechte nicht ganz koscher agiert.

    Übrigens sind da bereits andere am Werk. Hört man.

  • Guter Eintrag. Drohen ist halt einfacher als sich mal an den Hörer zu setzen und mit dem Jugendlichen oder gar den Eltern zu sprechen. Achja, es geht um Geld. Das mit der Verhältnismäßigkeit ist wohl wahr, das Gleiche wird vielen Podcastern noch entgegnen, mit alten Lizenzen abzumahnen und Gebühren einzutreiben.

  • Meine Güte, was die für ein Denglisch-Marketing-Geschwätz absondern, das ist ja grauenvoll!

    Nichtsdestotrotz bin ich auf die „gute Beziehungspflege“ gespannt.

  • Lass mer mal die Shul im Dorf. In der Infobox ist ein Satz aus Wikipedia, ob der die Schöpfungshöhe überspringt, kann ich nicht sagen. Moralisch mag ja ein „Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Blog“ zu fordern okay sein, aber aus rechtlicher Sicht ist das mMn unkritisch.

    Wenn Brockhaus einen ganzen Artikel zu Papa Ratzi ausleiht, ist das ein anderes Kaliber, genauso, wenn Sony BMG ein ganzes Glossar damit aufbaut.

    Wenn ich mich geirrt habe und noch mehr Sätze aus der Wikipedia kommen, die irgendwie in der Nähe einer Schöpfungshöhe sind, ändere ich gerne meine Meinung.

  • Robert, das ist ein normaler antville-bug bei viel Traffic. Übrigens finde ich, dass beide Fälle doch ganz gut zusammen passen: Da überzieht in dem einen Fall eine große Bild- und Contenagentur den armen kleinen Mario, der vielleicht nichts über das Urheberrecht weiß, überzogenerweise mit einem Verfahren, im anderen Fall verletzt eine große PR-Agentur mit massig Erfahrung im Bereich Krisen-PR grob fahrlässig oder vorsätzlich das Urheberrecht – zwei Seiten einer Medaille. Es wird spannend.

  • Kurze Zwischenmeldung um zurück zu kommen. 1 Euro zu lasten des Rechteinhabers ist ein Witz. Unwissenheit schützt vor Strafe nicht und btw. wie der Richter schon sagte, es geht um Lizenzgebühren. Lizenzgebühren stehen in direktem Zusammenhang mit den Preisen, die man anderswo für das geklaute Bild bekommen kann.

    Es ist wie beim realen Ladendiebstahl, es macht einen Unterschied ob man die Fotos von Lieschen Müller klaut oder von einem teueren Yellowpress-Starlet.

    Nun könnte die Presseagentur im Preis runtergehen und nach Einzelfall beurteilen … wie aber beurteilt dann einen ähnlichen Fall nur dass der Schüler seine Site auf einem der Wwerbebepflasterten freien Accounts hat. Der Junge selbst profitiert nur mittelbar von den Werbeeinnahmen. Der Betreiber aber verdient sich dumm und dämlich, weil der Minderjährige von der Gesellschaft beschützt wird und fröhlich Promibilder publiziert und nicht nur er alle seine Kumpels auch.

    Das hat dann schon ähnlich Qualität wie bei dem Hehler, der nur Kinder, die noch nie verknackt wurden, für Brüche einsetzt.

    In dem besonderen Fall sollte man auch in das Impressum von to-you.de schauen und man kann sich dann einen eigenen Reim auf die „Unerfahrenheit“ machen.

  • @Silke: Vielleicht habe ich alter Knochen ein zu blauäugiges Bild von der Jugend.
    Robert, wär das nicht ein Thema fürs Bootsektorblog?

  • […] So direkt titelt es Robert Basic in seinem Artikel Bulls Pressedienst GmbH: Ein jugendfeindliches Unternehmen?: Irgendwann wurde der Urheberverstoß entdeckt und sowohl der Urheber, ein Fotograf namens Bernhard Kühmstedt als auch die Inhaberin der Lizenzrechte, Bulls Pressedienst GmbH haben beide den Jugendlichen abgemahnt. […]

  • Die Blogosphäre grollt: Abmahnungen und Blogüberwachung?

    Den richtigen Überblick habe ich noch nicht, aber da scheint sich seit heute Mittag was anzubahnen. Ausgangspunkt ist ein basic-thinking-Bericht über den Jugendlichen Mario, der letztes Jahr auf seiner Homepage unrechtmäßig Bilder (u.a. von dem Bo…

  • Man mauschelt…

    … um 13:30 steigt eine Party bei Don Alphonso…Unfair. Die haben schon früher angefangen. Vorgeschichte hier, angeschlossenes PR-Agentur-Bashing hier.

  • Beim Lesen des Textes von Robert war meine erste Reaktion Zustimmung. Nur je mehr Informationen ich zu dem Fall finde, desto mehr wächst in mir die Auffassung „Hang him higher“.
    Der Kerl wusste doch genau, was er tat. Und das er jetzt vom Untergang faselt,… also wirklich.

  • @50hz
    woher willst du das wissen, dass er genau wußte was er tat?
    also ich bin auch schon auf solche bilder reingefallen, hab sie aber gelöscht als ich von dem Fall erfahren habe, ich finde es könnte und kann viele treffen, wer kennt sich schon so genau in urheberrecht aus? also ich nicht! aber manche wissen anscheinend alles!

  • Zumal bedacht werden muss, dass ein großes Impressum noch lange nicht von Erfahrenhezit zeugt: Wieviel davon ist einfach kopiert, weil man es gesehen hat? Wieviel davon, weil Mario auf irgendeiner Seite darüber gelesen hat? Irgendetwas konkretes aus dem Impressum abzuleiten ist unmöglich.

    Auch muss bedacht werden, dass er ja was von free etc. las; ich hätte vielleich ähnlich gehandelt und bin nicht ganz internetunerfahren, dafür ebenfalls 17. (jaja, naiv, naiv!)

    Es gibt nicht umsonst die Passage „Unwissenheit schützt vor Strafe nicht“ — niemand kann den Wissensstand beweisen; so auch wir nicht, zumal, wenn wir nur so lächerliche Anhaltspunkte wie ein Impressum haben.

    Außerdem geht es hier auch ums Prinzip, der Einzelfall ist da ja nahezu egal.

    (Und, 50hz, hier sein Schuldenflehen als Untergangsgefasel abzustrafen ist unverschämt..)

  • How (not) to deal with the blogosphere.

    Two great examples of how not to deal with bloggers. WOM authority Martin Oetting keeps being pestered by Microsofts French PR firm Heaven, who are on a mission to enroll bloggers for some MS online offering or other. It’s…

  • @gk
    Thema „Rückschlüsse vom Impressum“. Doch ich darf vom Impressum Rückschlüsse ziehen. So wie ich Rückschlüsse ziehen darf, wenn jemand das Häkchen gelesen setzt ohne zu lesen.

    Thema „Untergangsstimmung“. Auch hier wird maßlos übertrieben. Denn ob man Insolvenz beantragen muss oder nicht ist selten im Ermessen des Schuldners. Insolvenz anmelden muss man, wenn der Gläubiger weder Fristverlängerung noch Raten gewährt und beim Schuldner Zahlungsunfähigkeit festgestellt wird. Der Gläubiger hat kein Interesse schnellstmöglich die Insolvenz feststellen zu lassen, es sei denn er hat keine Hoffnung das Geld noch wiederzusehen und will den anderen aus dem Geschäftsverkehr ziehen.

    Ich gestehe jedem beim zweiten Thema Naivität zu.

  • Ach Silke, sei doch nicht so hart; sweet seventeen heißt es doch so schön. Da macht er sich schon die Arbeit mit einem Impressum, versteht es vielleicht nicht ganz (was auch schwer ist!) und aus seiner Arbeit wird ihm ein Strick gedreht. Irgendwie kann der Arme nur alles falsch jmachen..

  • Eine Lehre die dieser 17 Jährige sicherlich nicht so schell vergißt und vielleicht ist es der Grundstein für eine Aufbauarbeit eines besseren Urheberrechts.

    Jeder macht so seine Erfahrungen … einige früher andere später.

  • Danke Robert für deinen ausgezeichneten Artikel in Sachen „Bulls Pressedienst GmbH: Ein jugendfeindliches Unternehmen?“

    Deine menschliche Sichtweise als Vater sprach mich dabei besonders an!

    Allerdings erscheint mir deine Fragestellung nicht ganz korrekt:
    Die klagende Firma macht genau das, was viele andere Abmahner genau so machen.
    Sie fragen gar nicht erst, ob es sich da um einen Jugendlichen handelt oder ob es um eine rein private Homepage geht.
    Sie fragen auch nicht, ob da eine Gewinnerzielungsabsicht hinter dem Mißbrauch steckt oder ob da nur einer ‚Internett‘ spielt.

    Und paßt dann einmal der Rahmen nicht, dann wird kurz eine billige Bannerwerbung herangezogen und daraus die Gewinnerzielungsabsicht konstruiert.

    Ich war bei der Verhandlung gegen Mario am 7. Februar 2006 zugegen und habe sehr gut gehört, was der Richter während und nach der Sitzung gesagt hatte; auch seine ‚Randbemerkungen‘ habe ich nicht überhört.

    Wenn Du nichts dagegen hast, dann werde ich deinen Blog bei mir fest verankern; ein kleines Logo oder Mini-Banner von dir wäre da hilfreich.

    Kurt

  • @Kurt
    Es ist unerheblich ob eine gewinnerzielungsabsicht dahintersteckt und auch ob ein Jugendlicher dahinter steht.

    Eine Internetseite, die jedermann zugänglich gemacht wird ist eine öffentliche Publikation und damit ist es vorbei mit der Privatkopie auf der Site.

    Die folgende Frage führt zu Antworten: Was muss ich beachten wenn ich eine Website mache?

    Die Fragen „Was muss ich beachten bei Bildern aus dem Internet?“ dürfte noch ergiebiger sein. Es ist ja nicht so, dass die Information nicht in verständlicher Sprache im Netz ist.

    Man darf auch nicht vergessen, dass wer sein gutes Recht durchzusetzen will zwar Recht bekommt aber auf den Kosten sitzen bleibt.

    Mario denkt nachweislich nur an zwei Dinge Insolvenz und Berufung.

  • Copyright, Prozesse und zu viel Lehrgeld (Erg.)

    Ein 17-Jähriger Azubi wird für die Verwendung von kostenlos verteilten Bildern, sogenannten Free Wallpapers, auf seiner Homepage zu „€œSchadensersatz“€? im Sinne von Lizenzgebühren in Höhe von mehreren Tausend Euro verurteilt.
    Auch wenn ich

  • @ Silke Schümann

    Ja, ich kenne solche Antworten.

    Man ersetze Richter durch Roboter.
    Dann gebe man den Fall ein und lasse den Roboter die Paragraphen durchrechnen.

    Anschließend spricht der Roboter das Urteil und vollstreckt es.

    Soo einfach ist das.

    Ich habe, so wie Robert hier, zwei Kinder, die ich vor solchen herzlosen Robotern schützen möchte.

    Schau einmal in den SEWOMA-Blog, vielleicht weicht das dein Herz etwas auf?
    http://sewoma.de/berlinblawg/2006/03/30/sevriens/wallpaper-falle/

  • Lasst uns die Sau durch’s Dorf treiben?

    Aber diesmal wird vorher Bescheid gegeben… man will ja mal freundlich sein. Nur Schade, dass Krisen-PR-Leute selbst nicht so sehr auf Krisen-PR stehen. Viel Spaß noch, Johanssen + Kretschmer, PR-Firma aus Berlin. Ist natürlich auch eine Möglichkei…

  • @Kurt
    ich bin nicht ganz so herzlos. Ich kenne nur Jugendliche wie Erwachsene, die wissen ganz genau was sie tun und es kümmert sie nicht.

    Ich bin längst nicht so eineindeutig auf der Seite der Rechteinhaber (Siehe Trackback silkester weiter oben)

    Doch sehe ich keine Lösung um beiden Interessen gerecht zu werden siehe hierzu auch meinen Kommentar 26.

  • Die wenigsten Menschen merken, dass die Strafe gar nicht im Verhältnis zur Tat steht. Durch die Schaltung von Werbung handelt es sich zwar um eine kommerzielle Absicht, doch wir wissen alle wie gering die Einnahmen durch diese Werbung ist. Der Schaden ist ebenfalls gering, wenn wir das einmal realistisch sehen oder wäre hier eine entsprechende Vermarktung durch Bulls/Kühmstedt erfolgreich gewesen? Garantiert nicht.

    Wir sind uns einig, dass es bei Abmahnungen weniger um das Recht als um das Geld geht. Leider erlaubt das Recht nur die Abmahnung.

  • Ich hab kein Jura studiert, aber beim Urheberrecht gehts doch darum, dem Urheber seine Leistung zu würdigen und wenn, wie es hier der Fall war, unerlaubt oder auf missverständlicher Weise ein Bild genutzt wird, den gesunden Menschenverstand einzusetzen und Stereotypen der deutschen Kultur nicht wieder aller Ehre machen und auf das Recht zu beharren. Kann man dem Bildkünstler nicht auf anderer Art und Weise die Leistung würdigen? Vielleicht reicht auch schon die Erwähnung auf der Seite oder vielleicht dem Jungen auf die Sprünge helfen und spenden. Es sind schon über Euro 400!

  • Interessant ist, daß die im Artikel genannten Anwältinnen im Impressum Ihrer Internetseite keinen inhaltlich Verantwortlichen nennen, obwohl sie explizit „Angaben nach Teledienstegesetz“ drüberschreiben. Sollte man vielleicht mal abmahnen …

  • @Kurt
    Mir ist ein blinde Justizia lieber als eine, die politisch entscheidet.

    Nach einigen Andeutungen hatte ich versucht, die alten Seiten den Mario A. in Augenschein zu nehmen. Es ist nicht möglich, weder im Google-Cache noch in der Wayback … ich würde mich also in diesem Einzelfall zurückhalten mit Spekulationen über Verständnis oder Unverständnis.

    Im Übrigen: Es geht nicht um das Hambug-Urteil und den albernen Disklaimer, der übrigens genau jenen Effekt auslöst. Ich Verweise an dieser Stelle auf den Kommentar 20 im Berliner Blawg.

    @Gerd Stodiek
    Ich hätte als Urheber damit ein Problem. Denn der Bäcker gibt mir für die Erwähnung kein Brot und mein Hauswirt begnügt sich damit auch nicht. Die Verlage und Portale aber wollen den Lizenz-Preis nicht zahlen, der erforderlich ist um diesen Monat und nächsten Monat und übernächsten Monat und viele Monate lang meine Lebenshaltungskosten zu bestreiten, wenn das selbe Material an jeder Ecke für Umme dargeboten werden darf.
    Urheberrecht eben.

  • @ heinerle (#50)

    Doch, das Impressum ist in Ordnung, wir sollten jetzt nicht krampfhaft in irgendwelche Wortklaubereien verfallen.
    Da steht klar und deutlich
    Texte: Pötzl & Kirberg

  • @Kurt (#52)
    > wir sollten jetzt nicht krampfhaft in
    > irgendwelche Wortklaubereien verfallen.
    Sollten wir wirklich nicht, dafür gibt es ja solche Anwält(inn)e(n). Allerdings gibt es da mehrere Pötzls („Layout: Detlef Pötzl“, „RAin Karin Scheel-Pötzl“), und welcher von denen nun inhaltlich verantwortlich ist steht da genau nicht. Und wenn mit „Texte: Pötzl & Kirberg“ die Kanzlei gemeint ist dann genügt das dem TDG erst recht nicht.

  • @Silke
    Wir reden über den Jungen oder, diesen ganz bestimmten Fall? Der Bäcker wird belohnt wenn ganz viele seine Brötchen toll finden und ihn dafür von Monat zu Monat bezahlen, wenn es sich noch in der Nachbarschaft rum spricht, wie gut seine Brötchen sind, super! More power to him. Es geht ja nicht darum, niemandem für seine Kunst Geld zu geben, sondern um die Art und Weise des Umgangs und der Umsetzung des Rechts. Und ich glaube nicht, dass alle Verlage und Portale keine Lizenzen würdigen. Creative Commons ist ein guter Versuch Lizenzen etwas flexibler zu gestalten.

  • komisch, oder, dass sich selbst Prof. Gerhard Pfennig von VG Bild-Kunst (!!!) sehr verwundert ob der Handlungsweise der o.g. Klägerinnen zeigt und wie üblicherweise verfahren wird. Wir reden also nicht von irgendeiner Privatmeinung, sondern den Hütern der Bildrechte. Das ist schon mehr als bezeichnend. Schaut mal ruhig den Film (s. Link oben, mittlere Film auf Seite) an.

  • mein Text ist zwar lamg, aber der Link da oben ist fast noch länger 🙂 Schau mal direkt hier ohne Umweg über den Blogartikel auf die heise-Seite >>, da sollten auf der rechten Seite des Artikels drei Bilder = Videolinks erscheinen. Das mittlere Video ist es.

  • Könnte mir höchstens denken, daß gerade wegen Deiner Person einige amüsiert mitlesen werden und auch mit einem Schuss Schadenfreude sehen, wie ein Monitoring-Anbieter bloßgestellt wird.

    Hm, was sagst Du nun, Robert?

  • @Gerd Stodiek
    Der Bäcker verschenkt keine Brötchen um Empfehlungen zu bekommen und duldet es auch nicht dass Brötchen gestohlen werden in der vagen Hoffnung, es konnten sich daraus mehr Kunden ergeben … aber lassen wir den albernen Vergleich ich hatte den Bäcker anders eingeführt!

    Die Bilder (übrigens u.a. im Unteschied auch zu digitalen Bildern von Picasso-Werken), um die es geht, erhalten ihren Wert nur durch eine sehr restriktive Handhabung und Regulierung der Publikation. Punkt.

    Mario hat nicht Bilder aus Creativ Commons Bibliothek verwendet. Diese hätten ihm zur Verfügung gestanden. Eine Recherche ist hierbei nicht so schwierig.

    Und damit verabschiede ich mich aus der Diskussion.

  • […] Man kann ja glatt froh sein, das Klein-Bloggersdorf noch so beschaulich (und überschaubar) daherkommt. Foren werden es in Zukunft schwer haben. Das Hamburger Landgericht hat entschieden, das Online-Foren “besonders gefährliche Einrichtungen” sind. Gerade erst hatte das Hamburger Amtsgericht besonderes Augenmaß bewiesen, als es um diese eklatante Urheberrechtsverletzung ging. You can also bookmark this on del.icio.us or check the cosmos […]

  • Das Ende der Abzocke wäre so einfach:

    Die Kosten der ersten Abmahnung müssten sich nur ZWINGEND nach dem monatlichen Umsatz des Abgemahnten in Bezug auf die Abmahnsache berechnen. Dieser Betrag wäre ZWINGEND als Streitwert vorzugeben. Und nicht nach einem wild erwürfelten und oft vom Abmahner frei erfundenem Streitwert. Bei Azubi Mario wären das dann ggf. 10,- und somit die Mindestgebühr.

    Mahne ich die Bunte oder ALdi ab, wird es entsprechend teurer – die können sich das und ggf. die Gegenwehr falls ungerechtfertigt aber auch leisten.

    Das Recht bleibt wie es ist, nur bei der Kohle wird klare Grenze gezogen. Wer wirklich seine Rechte schützen muss und will wird das auch weiterhin tun. Denn der will ja nicht ‚verdienen‘. Auf alle anderen kann verzichtet werden.

  • @ Richard

    Ein vernünftiger Vorschlag, den Du da präsentierst.
    Der hat nur einen Haken . . . Damit würde das große Geschäft Vieler kaputt gemacht.
    Denk dran, daß auch Vater Staat gern am Streit seiner Bürger mitverdient.

  • Wie ist das denn mit Unterlassungsansprüchen in anderen vergleichabren Ländern gelöst? Gibt es Abmahnungen wie bei uns auch in Österreich oder der Schweiz?

  • […] Netzgärtner Kurt hat uns auf einen Spendenaufruf für Mario Alka hingewiesen. Wir erinnern uns: Der 17-jährige Mario war zur Zahlung von 3.363,65 Euro zuzüglich Zinsen abgemahnt worden, weil er neun als frei gekennzeichnete Bilder einer britischen Freewallpaper-Seite auf seiner Webseite verwendet hat. Mehr über den Fall Bulls Pressedienst gegen Mario Alka, der vergangene Woche auch Ausgangspunkt des Konflikts rebellmarkt vs. Johanssen + Kretschmer war, findet ihr hier, da und dort. […]

  • Wege aus der Krise: Entspannt Euch!

    Kurz vor Ostern gab es beim hochverehrten Don Alphonso eine mittelgroße Treibjagd zu bestaunen. Zu erlegen galt es die Berliner Agentur Johanssen + Kretschmer in Gestalt zweier reichlich unvorsichtiger Mitarbeiter mit lustigen Vornamen. Soweit ich…

  • […] PPS: In einem Kommentar im Psychohaus heißt es, dass man mit 19 Jahren, so alt scheint der Betreiber des “Archives” wohl zu sein, solche Fehler noch machen darf. Wie schnell man auch in diesem Alter zur Kasse gebeten werden kann, zeigte vor kurzem Robert Basic. […]

  • „Soeben missbraucht eine der grössten deutschen PR-Agenturen das Cover unseres Buches zu kommerziellen Werbezwecken – sie haben den unteren Teil mit den Autoren weggeschnitten und verwenden die obere Hälfte. Was soll ich (als kleiner Blogger) mit denen machen?“

    Einen Anwalt losschicken…

  • „Wie schwer war es für die Rechteinhaber gewesen, Telefonkosten iHv 1 Euro auf sich zu nehmen, mit den Erziehungsberechtigten ein ernstes Wort zu reden, dabei sogar dem Jugendlichen lehrreiche Erfahrungen für sein weiteres Webmaster-Dasein auf den Weg zu geben?“

    Sagen wir mal so: die Rechteinhaber haben vermutlich irgendwann vor ein paar Jahren die Schnauze voll gehabt, ständig mit irgendwelchen Urheberrechtsverletzern zu telefonieren – und sich dabei vermutlich dann auch noch in einem von zwei Fällen ein pampiges Geblubber anhören zu müssen. *)

    Und da setzt man dann irgendwann eben auf „Abschreckung“.

    ___________________________________________

    *) Das kenne ich aus eigener Erfahrung… :-/ Wenn ich z.B. als Fotograf Leute freundlich-sachlich darauf hinweise, daß sie unrechtmäßig ein Foto verwenden, dann habe ich eine etwa 60 Prozent Chance, als Antwort eine patzige Mail zu bekommen, ungefähr in der Richtung „Quatsch, das darf ich!“, „Wieso? Meine Website ist ja nicht kommerziell, also darf ich das!“, „Ja und?“ und ähnliches mehr…

    Und ich gebe ganz ehrlich zu: mit jeder solcher pampigen Antwort steigt meine Neigung ganz massiv, solche Sachen gleich kostenpflichtig von einem Anwalt abwickeln zu lassen.

    Es ist nun mal Fakt: anders lernen die Leut‘ es nicht… 🙁

  • Es ist schon bemerkenswert, was hier so geschrieben wird. Dabei ist es doch ganz einfach. Man nimmt und benutzt keine fremden Sachen, ob sie nun körperlich im Supermarkt liegen oder unkörperlich im Internet abrufbar sind!

  • >In dem besonderen Fall sollte man auch in das Impressum
    >von to-you.de schauen und man kann sich dann einen
    >eigenen Reim auf die „€œUnerfahrenheit“€? machen.

    Und vor allem mal die „konkludente Rechteübertragung“ im Impressum:

    „Für Beiträge, die uns zur Veröffentlichung übermittelt/zur Verfügung gestellt wurden, übergeht das Recht zur exklusiven Veröffentlichung an to-you.de. Dies gilt auch für Beiträge in unseren Foren oder sonstigen interaktiven und/oder kommunikativen Medien.“

    Ich bezweifle ja stark die rechtliche Wirksamkeit solcher Klauseln, weil die mehrheitliche Juristenmeinung sagt, daß ausschließliche Nutzungsrechte nicht konkludent oder mittles AGB übertragen werden können.

    Aber auf jeden Fall ist das, was der Knabe da macht, Abzocke erster Klasse…

  • „Wie ist das denn mit Unterlassungsansprüchen in anderen vergleichabren Ländern gelöst? Gibt es Abmahnungen wie bei uns auch in Österreich oder der Schweiz?“

    Da geht das gleich vor Gericht. Und ist dann noch teurer…

  • @Tom Rohwer
    oh hast du etwas in seinem Impressum gefunden? *ironisch* so ein böser junge aber auch
    Oh man – manche kapieren einfach nicht um was es hier überhaupt geht, hast den bericht von Robert Basic nicht verstanden? oder willst du ihn nicht verstehen?
    bei Tom rohwer kann es sich doch nur um einen abmahner (vielleicht gar die aus dem bericht) handeln – denn jeder mit gesundem Menschenverstand verurteilt das vorgehen dieser Abmahnpraxis. Verständlich wenn man auf der Seite der abmahner steht muss man ja was suchen was der Junge falsch gemacht hat oder haben könnte.
    Ich finde, wer so eine Abmahnpraxis nötig hat oder sie auch nur unterstützt, sollte sich etwas schämen – auf so eine Art und Weise wenn man sein Geld verdienen muss – pfui Teufel – sag ich nur. Armes Deutschland!!!
    vielleicht hat Tom Rohwer mal ein paar Minuten Zeit und denkt über Roberts Bericht nach, vielleicht kapiert er ihn dann und versucht nicht nur Missmut gegen diesen Jungen zu streuen.

  • @ Katha,
    ja Du hast es trefflich ausgedrückt, aber was hast Du erwartet?

    Die Lobby der Hardliner in Sachen Abmahnung schläft nicht.
    Verkennen darf man dabei nicht, daß es dort auch verschiedene Gruppierungen gibt; angefangen bei denen, die „langsam die Schnauze voll haben von den unbelehrbaren, unverfrorenen und unverbesserlichen Raubkopierern“ bis hin zu jenen, die „ihren Spaß daran haben, Jugendliche, die versehendlich in die Abmahnfalle getappt sind, abzumahnen“.

    Nicht jede Abmahnung ist unberechtigt . . .
    Herr Tom Rohwer hat nur noch nicht verstanden, um wen und um was es hier geht.
    Hier geht es um einen naiven Jugendlichen, der in die Falle getappt ist und ganz anscheinend abgezockt werden soll.

    Deshalb postet der liebe Tom Rohwer vermutlich auch im Blog der ehrenwerten Kanzlei SEWOMA in Berlin den gleichen Unsinn wie hier; gleich 3 mal.
    http://sewoma.de/berlinblawg/2006/03/30/sevriens/wallpaper-falle/#comment-1724

    Ich habe mit Mario Alka an einem Tisch gesessen und ein wenig nachgehakt.
    Das war nach der Verhandlung, in der der Richter nicht einmal ein Positiv von einem Negativ unterscheiden konnte, als ihm die strittigen Bilder vom Anwalt des Klägers vorgelegt wurden . . .
    Das war nach der selben Verhandlung, in der der Richter mit dem Spruch kam, daß so ein Serverbetreiber, von dem der Mario seine Bilder heruntergeladen hatte, kaum zu belangen sei, weil deren Server meist in den USA oder Rumänien stünden . . .
    – Dabei steht der fragliche Server in Frankfurt, und das ist nicht gerade weit weg vom Sitz des Klägers (München). –

    Ich habe mit Mario gesprochen und mein Eindruck ist der, daß da einer gnadenlos verprügelt und abgezockt werden soll !
    – Und der Richter sieht dabei wie ein Ringrichter zu . . . und hat keine Ahnung von dem Spiel? –

  • @Kurt
    was ich erwartet habe??? ganz einfach, einen gesunden Menschenverstand.
    Weißt du, ich habe 16jährige Zwillinge die ebenfalls an einer Homepage basteln, natürlich waren – wohlgemerkt waren – da auch Fanfotos. Nun ich war ebenfalls naiv und dachte, meine Jungs dürfen diese Bilder auf ihrer Homepage verwenden, denn die Stars haben bestimmt nichts dagegen, wenn kostenlose Werbung für sie im Internet gemacht wird, doch anscheinend weit gefehlt.
    Als ich diesen Artikel in Stiftung Warentest gelesen habe war ich total schockiert und nach intensiver Onlinerecherche bin ich um einiges klüger.
    Meine Fragen?
    Wie kann man nur als Firma oder als Anwalt auf diesem Niveau landen??

    Wie soll ich das mit dem Positiv und dem Negativ verstehen?? kannte der Richter tatsächlich nicht den Unterschied von einem Negativ und einem Positiv???
    Ich las in einem Bericht, dass dieser Richter ein spezieller Richter nur für das urheberrecht sei, wie kann man dann da nicht wissen was ein Positiv und was ein negativ ist??? Meine 6jährige Tochter weiß das doch auch schon. Und dieser Richter verlangt von einem 16 od. 17jährigen genaue Kenntnissee im urheberrecht??? Das kann doch wohl nicht angehen!!! Oh man…..!

    Muss noch mal sagen, die Anwälte, ihre Mandantin und dieser Richter sollen sich etwas schämen! wie kann man nur so tief sinken, daß man auf diese Art und Weise sein Geld verdienen muss? Unsere Welt ist so modern und verfügt über Telefon, Fax, Email usw., kann man den Fehltritt und die Unwissenheit dieses Jungen nicht auf vernünftige Weise lösen – nein, man muss gleich tausende von Euro damit verdienen – habt ihr das wirklich nötig??? Schade sag ich nur und ein großes PFUI TEUFEL !!!

    Der Server steht in Frankfurt und der Kläger kommt aus München?
    Ich dachte bulls press sitzt in Frankfurt und nicht in München oder habe ich da etwas falsch verstanden?
    Wie äußerte sich dann der Richter dazu???

    Dieser Junge und seine Eltern können einem leid tun. Ich möchte das nicht durchmachen und so – wie du so schön sagst – gnadenlos verprügelt und abgezockt werden.
    Manchmal denke ich, ich bin in der verkehrten Welt, bin zwar nicht oft im Internet und wenn ich dann noch so etwas lese, geht mir der Hut hoch!
    Mein Mann wollte auch den Abmahnanwälten und dem Pressedienst ein paar Euro spenden, denn wenn sie sich schon an Minderjährigen vergreifen, müssen sie es dringend nötig haben, aber leider ist kein Spendenkonto bei denen auf der Seite angegeben!
    Gruß
    Katharina

  • […] Eine PR-Agentur will mit eben diesem Blog-Monitoring (siehe Monatsthema April 2006) “auf den Zug der Zeit” aufspringen und schafft sich den eigenen PR-GAU, der hier begonnen hat und hier leider noch nicht zu Ende ist. […]