Sonstiges

Edelman im Visier der Blogger

das Thema in D mit der Top 100 Liste ist ja bald durch, dann nun erneut ein Hochkochen mit dem Video im Edelman-Büro in Frankfurt. Zweimal hintereinander stand – und steht immer noch – also Edelman im Kreuzfeuer der Blogger-Kritik. In beiden Fällen hatte sich Edelman bemüht, mit den Blogern darüber zu reden. Doch nicht genug der Ungemach (oder geplanten PR-Taktik,… erst eyeballs auf Edelman richten, dann schön langsam die Liste + alles andere auch geradebiegen…)

Parallel köchelt in den USA ein Thema immer mehr hoch, Sparflamme ist das schon längst nicht mehr. Was war passiert? Ich hatte es vor wenigen Tagen bereits verlinkt, in Kurzform: Ein Bloggerpärchen hatte ein pro Wal-Mart Blog-PRojekt namens Wal-Marting Across America gestartet. Sie reisten mit einem Campingwagen durch die Lande, kampierten auf Wal-Mart Parkplätzen (!) und (foto-)bloggten darüber (Gespräche mit Mitarbeitern, wie wichtig Wal-Mart ist, wieviel Bio-Milch man verkauft etcpp). Kurz nach dem Blog-Start kam kam aber folgendes heraus:

The blog, launched Sept. 27, was profiled in this week’s issue of BusinessWeek, which exposed the site as a promotional tactic engineered by Working Families for Wal-Mart (WFWM), an organization launched by Wal-Mart’s public relations firm Edelman. WFWM paid for the RV [recreation vehicle = ein Karavan] and all travel expenses, rerouted the trip’s original plan, and plastered a logo on the RV’s side. Although the blog featured a link to WFWM, it did not identify the organization as a paid sponsor.

Die eine Bloggerin ist eine freie Texterin und der Blogger stellte sich als Profifotograf heraus, der für die Washington Post arbeitet. Die Washington Post ist darüber, wie man sich es vorstellen kann, not very amused: Leonard Downie, Jr., executive editor for The Washington Post, says Thresher’s activities are a violation of the paper’s policy for freelancing for special interests. While Thresher „did have a conversation with an editor [prior to the blog’s launch], he did not make clear to his supervisor“ that he would be working in a promotional capacity. Man munkelt, dass er entweder seinen Job los ist oder aber das Geld komplett an Edelman/Wal-Mart zurückzahlen muss. Auf dem besagten Fake-Blog versuchen sich die Blogger zu rechtfertigen, bezeichnenderweise nennt sich der Artikel The Final Word

In Technorati kann man schön beobachten, wie die Blogger-Volksseele in den USA (und auch international) hochkocht. Denn der zentrale Vorwurf, wie man ihn fast überall lesen kann, richtet sich nicht gegen Wal-Mart, sondern gegen Edelman, die einerseits Transparenz und Dialog predigen, doch andererseits ist dieses Verständnis scheinbar noch nicht zu allen Mitarbeitern von Edelman durchgedrungen. Die Blogger verweisen auf die schweigenden Edelman-Blogs wie Steve Rubel (zudem auch noch eines der bekanntesten Blogs in den USA), auf das Chef-Blog von Edelman selbst und auf alle anderen Blogs. Schweigen, wo man auch hinschaut. Die Blogger sind verständlicherweise sehr erbost.

Und nachdem das möglicherweise zu einem zweiten (erstes) Desaster im Bereich „Web 2.0“ für US-Edelman werden könnte (manche unken, dass auch die grandios gescheiterte Social Networking-Site Edelman zuzuschieben ist) – zumal auch noch eines der größten Unternehmen Amerikas der Kunde ist, der nicht dafür bekannt ist, ein sehr angenehmer Geschäftspartner zu sein – muss Edelman aufpassen, nicht langfristig seine mühsam erarbeitete Reputation unter den US-Bloggern vollends zu verspielen. Nein, das ist nicht witzig für Edelman, weil das Thema Wal-Mart in den USA äußerst explosiv ist (siehe einfach Wikipedia-Berichte zum Imageproblem von Wal-Mart). Nein, das ist ganz und gar nicht witzig, weil Edelman einen Teil seines PR-Portfolios auf diese neue Welt zugeschnitten hat und nach außen hin den Kunden nun signalisiert, nicht genügend PS zu haben, um das auch auf die Straße zu bringen.

Nö, ich werde nicht im Donschen Sinne jetzt „Skandal“ schreien. Jedermann/frau weiß, das einem gute Leistungen nicht von selbst in den Schoß fallen. Ich sehe nur, dass Edelman noch einen sehr weiten Weg vor sich hat. Und wundere mich hinsichtlich der Personalpolitik, dass man scheinbar vor Fehlern nicht gefeit ist, obwohl man im letzten und diesen Jahr einige renommierte Blogger als Personal an Bord hat. Hm… es dürfte also spannend zu beobachten sein, wie sich Edelman nun öffentlich verhalten wird, was diese konkrete Story angeht. Man muss bedenken, dass noch nicht bekannt ist, was da bei Edelman konkret abgelaufen ist, wer sich da mit wem abgestimmt hat und ob da überhaupt Edelman wirklich die Finger drin hatte.

Ein Dementi hat man bisher aber auch nicht vernommen, wenn nix dran gewesen wäre, hätte Edelman längst lässig via Steve Rubel abwinken lassen. Hugo hat schon recht damit: Peeing twice on the same clients and against the breeze … can be dangerous unpleasant!

Eines zum Abschluß: Es ist für Edelman auch etwas positives, wenn man es so betrachtet, am lebenden Objekt – nämlich am eigenen – durch das Stahlbad der Transparenz zu waten. Und mit jjeder neuen Delle seine unschätzbaren Erfahrungen zu sammeln. Man könnte fast sagen, einmal transparent (via deren Bloggern und auch zahlreichen Studien wie auch der Zusammenarbeit mit Technorati) immer transparent. Und es zeigt sich, dass das nicht nur ein Segen ist, sondern auch ein Fluch sein kann. Wer sich im Netz so öffnet, wird früher oder später eines Tages mit dieser Offenheit konfrontiert. So kann Edelman selbst lernen, damit umzugehen, statt nur zu predigen und anderen Kunden etwas aufzubürden, das man nur theoretisch kennt. Und wenn es Edelman wirklich gut anstellt, werden sie lernen, ihre internen Abläufe zu verbessern, sie werden lernen, mehr auf ihre eigenen Blogger und deren Expertise zu hören, statt auf die bis dato scheinbar hierarchisch strukturierten Entscheidungen und sie werden lernen, wie man eben mit dieser Transparenz und diesem „neuen Web“ nach innen und nach außen umgeht. Auf alle Fälle hat Edelman schon mal meinen Respekt, dass sie überhaupt die Cohones hatten, sich auf dieses Spiel mit dem Feuer einzulassen. Viele andere Unternehmen warten lieber ab, dass sich der vorpreschende Konkurrent eine blutige Nase holt, beobachten und ziehen ihre eigenen Schlüsse daraus, um eines Tages auf dem gleichen Segment weniger Fehler zu begehen. Aber die Erfahrung kannst Du nicht einfach so aufholen. Die hat man oder hat man nicht.

Dem Chef Edelman höchstpersönlich ist das alles unwichtig? Das sagt er nur so? Nun ja… see yourself:
Richard Edelman and Peter Hirshberg at the UK presentation of the Edelman/Technorati partnership, 10th October 2006

videolink
und der Rest der Veranstaltung >> (korrespondierend zu Germany, nur etwas vornehmer 🙂

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

24 Kommentare

  • Du, das mit dem Donschen Skandal widerspricht jetzt aber voll Deinen Richtlinien zur Erklärung meiner Bedeutungslosigkeit. 😉

    Und leider verschweigst Du – oder kennst Du nicht – die schönsten Aspekte der Geschichte, sonst würdest Du auch ein paar Grauschleier in dem rosigen Szenario wahrnehmen. Egal, ich schreibe das morgen mal zusammen, dann können wir reden. Wenn Du in meine bedeutungslose Blogbar kommen magst, ich gebe dann auch einen Link aus *g*

  • welchen Aspekt der Geschichte? Meinst Du Wal-Mart oder Edelman? An sich steht mE alles drin, was bis jetzt bekannt ist. Na, dann bin ich mal gespannt 🙂

  • […] 3. Stufe: Edelman und Wal-Mart Auch wenn diese Kooperation “nur” den amerikanischen Markt betrifft, scheint es dort gerade richtig zu knirschen, wie Robert unter http://www.basicthinking.de/blog zusammenfasst: Ein Bloggerpärchen hatte ein pro Wal-Mart Blog-PRojekt namens Wal-Marting Across America gestartet. Sie reisten mit einem Campingwagen durch die Lande, kampierten auf Wal-Mart Parkplätzen (!) und (foto-)bloggten darüber (Gespräche mit Mitarbeitern, wie wichtig Wal-Mart ist, wieviel Bio-Milch man verkauft etcpp). […]

  • Antisemitismus, Rassenhass, Bestechungsversuche, Leugnen, Neocons, Spin bis hierhar nach Deutschland gegen Edelman-Walmart-Kritiker durch Edelmäner… nachher.

  • In all dem anti-herrlichen Buzz noch zu fragen, was davon tatsächlich und wie gelenkt wurde, das scheint hier nur Robert auszuzeichnen; dass Du, Don, als ehem. renommierter Journalist so einen Unfug durch als Wahrheiten verkaufte Spekulation bar jeder Vernunft (und auch ohne noch so minimalste Recherche) aufbauschst, erscheint mir komplett abwegig, aber offensichtlich verfolgst Du damit ein hehres Ziel?

  • Genau wie ich vermutet habe.
    Irgendwann glaubt kein Marken-Investor mehr in das Social Internet als Verklappungsgebiet für Werbegelder.
    Für Informierte ist ein Mindestmaß an Glaubwürdigkeit bereits jetzt leider nicht mehr gegeben.

  • […] Doch der eigentlich Blog-Super-Gau geschieht gerade in den USA. Dort wurde Edelman der Erstellung und Finanzierung eines Fake-Blogs für ihren großen Kunden Wal-Mart überführt. Wal-Marting Across America sollte das authentische Blog eines Pärchens sein, welches mit ihrem Caravan von Wal-Mart zu Wal-Mart zieht (weil es da immer so schön ist) und sogar auf dem dortigen Parkplatz nächtigt. Dort werden dann ganz viele und tolle Fotos geschossen und mit den dort ansässigen Mitarbeitern locker geplaudert. Von Mensch zu Mensch sozusagen. Nette Aktion und sicherlich kein PRoblem für Edelman, wenn von Anfang an mit offenen Karten gespielt worden wäre. Doch nun hat nicht nur die fast schon selbsternannte PR 2.0 Firma ein Glaubwürdigkeitsproblem (dabei wollten sie Glaubwürdigkeit bei Bloggern doch so gerne erhalten) sondern auch die beteiligten Wal-Mart Kämpfer müssen um ihre berufliche Existenz fürchten. Denn wie es sich herausstellte, war der Walmartende Mann Profi-Fotograf der Washington Post. Wie man sich vorstellen kann, waren die nicht gerade begeistert. Seine mitfahrende Blogkollegin war übrigens freie Texterin. […]

  • […] Edelman im Visier der Blogger Ja, das Internet schafft Transparenz: Das sagt auch die PR-Agentur Edelman. Warum sie dann aber in den USA pro-Walmart-Blogger durch die Lande schickt, ist nicht mehr nachvollziehbar – und natürlich längst aufgeflogen… (tags: pr weblog Ethik) […]

  • „An sich steht mE alles drin, was bis jetzt bekannt ist.“

    Die Erfahrung und Gründlichkeit solltest du DonAlphonso schon zugestehen, dass es da noch mehr gibt (wie er jetzt gezeigt hat).

  • Wir spielen ja hier keinen Zeitungswettwerb um die beste Story, den goldenen Grimme oder dergleichen Presse-Krimskrams, wenn Du darauf wahrscheinlich hinauswolltest, so hört sich das zumindestens für mich an. Viele haben weltweit ihre Sicht der Dinge bezogen auf Walmart Across America gebracht. Don hat die ganzen alten Stories und die jetzige Edelman-Story in einem Artikel zusammengetragen. Umso mehr, umso besser! Soll ich jetzt meine fast 50 Stories über Edelman auf den Tisch legen und dmait angeben, oder wie? Im Zentrum steht, dass man hoffentlich daraus lernt, was die PR-Agenturen angeht.

  • Man bist du heute stinkig ;-). Nachtrag: Kennt man doch sonst gar nicht von dir. (Müsste es nicht Blogwettbewerb heisen?)

    Nein darum ging es mir nicht.

    Vielleicht wollte ich damit nur ausdrücken, dass ich die Artikel von Don an / in / auf der Blogbar gerne lese und die Qualität schätze, auch wenn von allen möglichen Seiten auf die Blogbar eingeschlagen wird. (Komischerweise zunehmend nicht nur von der Seite wo man es zwangsweise erwarten muss.)

  • ausgerechnet einmal arbeite ich nicht mit Emoticons und schon bin ich stinkig. Auf der anderen Seite musst Du Dich schon klarer ausdrücken, worauf Du hinausmöchtest, damit ich nicht herumrate muss, wo es denn evtl. drückt.

    Was die Blogbar angeht, muss man unterscheiden zwischen Don A und Don D. Don A pusht die Dinge so weit über das Limit, dass er eigentlich nur mit den anderen Kritiker zusammen die Party abfeiert, während die Macher, die was zu heben versuchen, nicht mit dabei sind. ich werde das wohl bis zum meinem letzten Blog-Tag wiederholen, dass mir der Stil von Don A nie gefallen hat und nie gefallen wird, weil er sein Potenzial völlig vergeudet. Aber deswegen zu sagen, alles was er schreibt, ist schlecht, so jung bin ich nicht mehr für so eine B/W-Denke. Das, was man sagt und wie man es sagt ist mir beides zugleich wichtig. Was das was aber nicht schlecht macht, wenn man die Inhalte ohne die Musik betrachtet 🙂

  • […] 00:00 Suspense Intro 01:30 Thema der Woche: Der Fall Edelman Links: Steve Rubel, Richard Edelman, Wolfgang Lünenburger-Reidenbach, Björn Hasse, Sebastian Goeres 04:00 Sebastian fasst mal „kurz“ zusammen worum es geht 04:20 Die Edelman Studie zu den nationalen Top 100 Blogs 06:00 Patrick ärgert sich über unpersönlichen Umfragespam von Edelman Link: Blogger Study, Deutsche Blogcharts 11:30 Das Round Table Gespräch bei Edelman Links: Peter Hirshberg (Technorati), David Brain (Edelman), Nico Lumma (Blogg), Felix Schwenzel (Wirres), Johnny Haeusler (Spreeblick), Michael Scheuermann (BASF), Cornelia Kunze (Edelman), Jens Schröder (Popkulturjunkie und Deutsche Blogcharts), Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach (Edelman), 13:58 Lustige Sachen im Round Table Gespräch 19:30 Geheimsprache Blogsprech? 21:50 Tim findet die Edelman Runde ziemlich langweilig 23:40 The magic happens im Long Tail der Blogosphäre 25:30 Aufgabenverteilung zwischen den Blogs 27:10 Wie sollten sich Blogger verhalten? 33:50 Die zweite Edelman Blog-Gau Link: Working families for Walmart, Der hohe Preis der Niedrigpreise 37:00 Wer trägt die Verantwortung für den Walmart Fake Blog? Links: Business Week Artikel 39:50 Nur eine zulässige Schlussfolgerung Links: Edelman Code of Conduct 41:50 Authentifizierung von Informationen im Web 42:28 Alles eine große Verschwörung? Verunsicherung als Strategie. 45:25 Wilde Spekulationen über die Nutznießer des PR-Gaus 47:40 Schon länger kein Kommentar zu den Fake Blogs seitens Richard Edelman 48:30 Noch viel wildere Spekulationen zu weiteren Verschwörungen von Edelman 50:00 Ein schwieriges Fazit 51:10 Wozu wir Technorati so gebrauchen Links: blogpulse, Google Blogsearch 54:50 Nächstes Thema: Business Modell Blog? 56:50 Ankündigung für einen Second Life Podcast auf dem neuen Rasen von Sebastian 57:50 Sollen wir so weitermachen?  Werbeblogger Podcast #8 Edelman, Vertrauen oder PR? [59:07m]: Play Now | Play in Popup | Download Tags: Blogs, corporateblogs, edelman, fakeblogs, Podcast, vertrauen, wal mart, Werbeblogger Podcast […]

  • Unabhängiges Testportal ist ein Fake…

    Nachdem Fake-Blogs (Flogs) nicht mehr der Bringer sind und öfters auffliegen, versuchen wir mal etwas anderes – ein „unabhängiges Vergleichsportal für Webconferencing-Systeme“. Das dachte sich wohl die „beratungsstarke Direktmarketing-Agentur mit…

  • […] In letzter Zeit gab es ja häufiger negative Geschichten die sich über die Blogosphäre hinaus verbreiteten. Wenn Unternehmen dann auch noch an solche “Spezialisten” (damit meine ich natürlich nicht Nico ) geraten und sich von diesen in Krisenzeiten beraten lassen, kann das schnell nach hinten losgehen (siehe Walmart Story, #2 und #3). […]

  • […] Nun könnte man natürlich die Frage stellen, für wie blöd Sony seine Kunden hält: „alliwantforxmasisapsp.com“ – wie viele saucoole Hiphopmaves da draußen würden sich wohl so eine Domain reservieren? Spannender finde ich aber die Frage, warum PR-Agenturen auch nach dem Edelman Worstcase noch immer nicht verstanden haben, das sich die User nicht veräppeln lassen und Fake-Blogs in Null-komma-nix auffliegen. Und dann steht man ziemlich blöd da, lässt Peter im Blog noch etwas stammeln wie Busted. Nailed. Snagged. As many of you have figured out (maybe ourspeech was a little too funky fresh???), Peter isn’t a real hip-hopmaven and this site was actually developed by Sony. Guess we weretrying to be just a little too clever. From this point forward, we willjust stick to making cool products, and use this site to give younothing but the facts on the PSP., […]

  • […] Auf Deutsch also die Entwicklung von Strategien gegen die Verleumdung von Firmen aus den Blogs. Nun ist das ja schon mal ein Fortschritt dahingehend, dass die PR Macher dieses Landes wohl endlich angefangen haben, Blogs und Co. als Meinungsbildende Entitäten im Netz nicht nur wahrzunehmen (das ja shcon länger) sondern auch durchaus ernst zu nehmen. Gefallen kann Einem das jedoch nicht. Was man aus solchen Fachtagungen rauslesen kann, ist doch nicht zuletzt auch der Ehrgeiz diese neue Form der Kommunikation nun vollends zu PR Mitteln zu machen. Geht es momentan noch um Gefahrenabwehr, steht es wohl ausser Frage, dass nach den ersten Versuchen bald weitere Seiten auftauchen werden, die aus der Kultur von Weblogs Kapital zu schlagen versuchen. Da kann man doch eigentlich nur die Reaktion von Don Alphonso unterschreiben, die er in seinem Artikel öffentlich gab: 2. Ja. Bitte. Monitort uns. Kauft Euch schweineteure Berater, die Euch dabei helfen. Und Software. Und Know How. Die Peter Turis, Frank Hubers, Klaus Ecks, Mark Pohlmanns und überhaupt alle Trittbrettfahrer dieser Welt werden begeistert sein, Euch über die Gefahren aufzuklären, im Adlon zu schlafen und dann auch teure Programme unter ihrer Beteiligung vorschlagen, in denen sie Euch armen, verschüchterten PRlern helfend zur Seite stehen. Zusammen mit den internen Abstimmungsproblemen und dem Scheitern dieser Leute, das ich hier kühl lächelnd als sehr gefragter Experte für solche Fälle kostenlos prognostiziere, kostet Euch das ein Schweinegeld. Ich kann das hier offen sagen. Weil Ihr nicht intelligent genug seid, das Kernproblem zu erkennen: Wer keinen Ärger mit den Bloggern will, muss sich einfach ordentlich benehmen. Das ist das ganze Geheimnis. Seid ehrlich, offen, beutet keine Menschen aus, korrumpiert nicht,lügt nicht, versucht nicht, die Leute zu verarschen, kurz, seid einfach genau das Gegenteil von dem, was PR ist, und es wird keine Probleme geben. Euer fieses Dasein ist eben nun mal teuer, werdet nett, und es wird billig. Das ist wie beim Sex: Stinkende, besoffene, versaute Freier mit miserablen Manieren bleibt nur das teure Bordell, der Rest kann den Spass um des Spasses und der Liebe willen haben. […]

  • […]   03   Blackbox WWW         15:56 | Jan 15’07 Internationale Studie zum Bloggen   Die PR-Agentur Edelman – in den letzten Monaten dank seltsamer Statistiken und Fake-Blogs Thema in der internationalen Blogszene – hat in diesen Tagen ein neues White Paper über die globale Blogosphäre veröffentlicht. Es verbindet die Erkenntnisse einiger vergangener Studien mit einer neuen, repräsentativen Befragung von Strategy One. Diese wurde in 10 Ländern durchgeführt und untersuchte die Bekanntheit und Verbreitung von Weblog. Das Whitepaper stellt die Erkenntnisse neben einander und vergleicht so die kulturellen Unterschiede im Bereich des Blogging. Thomas Gigold | Blogwelt |   Kommentar verfassen […]

  • […] Markiert 2007 also das Ende des Hypes um Social Software und Web 2.0? Vielleicht. Und sicher wäre es in manchen Bereichen der IT- und PR-Branche rat- und heilsam, damit wieder auf den Boden der Tatsachen zu kommen, statt weiterhin fragwürdige Blogpaganda zu verkaufen und damit ein PR-Desaster dem anderen einzufahren (Stichwort Jamba, Walmart/Edelman, Sony). Für die deutsche Blogosphäre sieht der Blogger und Soziologe Jan Schmidt von der Universität Bamberg zumindest noch einiges an Wachstumspotenzial, wie der der Financial Times Deutschland berichtete. (Ausführlicher als in der FTD dokumentiert Dr. Schmidt sein Gartner-kritisches Statement übrigens im eigenen Bamblog.) […]