bekomme hin und wieder Mails -aktuell ist gestern eine reingeflattert-, die sich mit der Frage befassen, warum manche Kommentare so ätzend sind und den Blogger direkt kritisieren. Und was man dagegen machen kann. Einmal für sich selbst, um sich nicht so zu ärgern und andererseits, wie man damit umgehen soll, im Sinne einer Antwort.
Zunächst einmal kann ich nur von mir ausgehen, denn jeder tickt auf seine Art. Sprich, ich habe kein Pauschalrezept. Ich kann nur aufzeigen und sharen, wie ich damit umgehe. So finde ich es nur menschlich, dass man sich über eine Kritik zunächst ärgert. Ärger gehört doch genauso zum Menschsein wie Trauer, Glück, Freude, Lustlosigkeit. Meistens lache ich nachher über mich selbst, wenn ich mich geärgert habe. Denn, am andere Ende sitzt ja kein Unmensch, der nur darauf wartet, jemanden eins auszuwischen. Er hats ja nicht grundlos geschrieben. Akzeptiert man seine eigene Menschlickeit, kann man mit den Gefühlen viel bewusster umgehen, statt sie reinzufressen;) Ok, wir reden jetzt nicht von den Kommentatoren, die soweit in den Schlamm runtergehen, dass sie ohne Beleidigungen nicht auskommen können. Sowas juckt mich wenig, da ich „den“ nicht kenne und außer der Beleidigung kein Grund geboten wird, sich mit dem Beitrag zu befassen. Also lösche ich das ohne großartige Gefühlsregung, bin eher verwundert, dass jemand an Beleidigungen Laune hat.
Gut, es gibt aber Kommentare, die zwar ohne Beleidigungen auskommen, doch mit scharfer Zunge in der tiefsten Grauzone argumentieren. Besonders spannend wirds dann, wenn man sich nicht nur inhaltlich mit dem Thema auseinandersetzt, sondern den Verfasser des Artikels als Person kritisiert. Das fängt bei Vorwürfen wie Ahnungslosigkeit an, geht weiter zu Pauschalisierungen und endet nicht selten bei einer Ablehnung, die ans Absolute grenzt. Wo man den Eindruck gewinnt, dass der Kommentator kein Interesse an deiner Sicht der Dinge hat, sich demnach weigert, sich in andere Gedankenwelten hinzuversetzen. Da muss man schon selbst wissen, ob man sich drauf einlässt oder nicht.
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Ich mache in der Regel genau da den Cut. Wenn ich das Gefühl habe, der Kommentator will mir im positiven Sinne trotz aller scharfen Kritiken etwas auf den Weg mitgeben, er aber auch zugleich aufzeigt, meine Position zu verstehen, dann kann man sich ganz wunderbar drauf einlassen. Das kann auch mal mehrere Tage dauern, bis das verletzte, persönliche Ehrgefühl abgeklungen ist („Mami, er hat gemeckert“:). Wie ich oben gesagt habe, wenn man Emotionen als solche akzeptiert, lebt es sich angenehmer. Man macht Fehler, man baut Mist, man war bodenlos dumm und dennoch eingeschnappt? Jo mei, Irren ist Menschlich, so heißt es:) Motze ich dumm zurück, tuts mir meistens nachher leid. Ebenso kann man dann auch zu stolz sein, seine Abwehrhaltung aufzugeben.
Letztlich frage ich mich bei einer berechtigten Kritik, ob ich was dran ändern kann oder nicht. Ganz einfaches Beispiel: Nicht selten wird kritisiert, ich schreibe zuviel oder ich schreibe grammatikalisch falsch. Das eine -zuviel- kann und will ich nicht ändern. Egal was die Leute sagen. Das andere hängt davon ab, um was es geht. Wenn mir danach ist, schreibe ich so, dass es am besten aus meiner Sicht meine Feelings rüberbringt. Ob das nun der deutschen Grammatikbibel entspricht oder nicht, juckt mich nicht. Sprache hat sich dem Menschen zu beugen, ganz einfach. Ich unterhalte mich nicht über die Verpackung, sondern den gefühlten Inhalt, immer. Je mehr einer lange schöngeschribselt herumlabert, werde ich misstrauisch und frage mich, ob derjenige mehr an der Sprache denn am Inhalt interessiert ist. Vorwiegend passiert mir das bei bloggenden Journalisten, gebe ich offen zu. Wie in der Schule: Der Lehrer bekommt glänzende Augen, wenn ein Schüler über den Sinn und Unsinn von Kriegen daherlabert, so dass man es 1:1 im Brockhaus abdrucken könnte. Ein anderer Schüler sagt einfach nur „Krieg ist scheiße“. In der normierten Welt bekommt der Laberfritze eine 1, während der, der es auf den Punkt bringt, nicht nur ein Stirnrunzeln ernten wird.
Anderes Beispiel für Kritiken? Dieser Kommentar (keine Bange, habe noch viele andere:). Das ist eine absolute Kritik, wo ich nicht den Eindruck habe, dass sich der Leser mental auf den Inhalt eingelassen hat. Und komme zum Schluss, dass eine Antwort keinen Sinn macht. Löschen? Jesus, nein, es ist eine Kritik wie auch eine Meinung. Warum sollte man sowas löschen? Gefühlsniveau? Erstaunlich niedrig, Flatline. Da fragt man sich manchmal, ob man nicht etwas zu sehr abgestumpft ist, um so eine Scheißegal-Haltung mental an den Tag zu legen. Denn, stumpft man ab, sollte man sich hinterfragen, ob man sich selbst noch auf Kritiken einlassen kann. Wie gesagt, man ist mehr als unvollkommen und Kritiken dienen idR dazu, das eigene Geschreibsel auf den Prüfstand zu stellen.
Noch ein Punkt: Wenn Kommmentatoren untereinader mit persönlichen Vorwürfen starten, regel ich das langsam aber sicher ab. Ein kleiner Hinweis folgt dem nächsten, gegenseitig Respekt zu zeigen und sich aufs Thema zu verbeißen. Und wenn das nicht klappt, werden die Streithähne „gelöscht“.
Soweit mein Senf dazu. Könnte noch viel mehr dazu sagen, aber das soll genügen.