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oups

Gestern habe ich Voltaren -ein Schmerzmittel- zu mir nehmen müssen, nachdem Paracetamol null geholfen hatte. Heute hat mich natürlich interessiert, was da für ein Zeugs drin ist. Voltaren enthält Diclofenac.

Deutsches Ärzteblatt:

Im Fall von Diclofenac verlassen 70 Prozent den Körper unverändert. Circa 90 Tonnen des Wirkstoffs werden im Jahr in Deutschland verbraucht, wodurch schätzungsweise 63 Tonnen Diclofenac über den Urin in den Wasserkreislauf gespült werden. Die Kläranlagen sind nicht darauf ausgelegt, Medikamente herauszufiltern. So gelangen diese ungehindert in die Umwelt und über die Oberflächengewässer auch wieder ins Trinkwasser. Mehr als 180 der 3 000 zugelassenen Wirkstoffe lassen sich heute in deutschen Gewässern nachweisen. Darunter findet man fast alles, was der Arzneischrank hergibt: von Hormonen und Lipidsenkern über Schmerzmittel und Antibiotika bis hin zum Röntgenkontrastmittel.

Auswirkungen auf den Menschen sind jedoch nicht zu befürchten. Die Umweltkonzentrationen von Medikamenten liegen in Deutschland mehrere Zehnerpotenzen unter der Wirkkonzentration. Man müsste dementsprechend große Mengen belasteten Wassers trinken, um eine wirksame Menge aufzunehmen. Beispielsweise enthalten 25 Millionen Liter Trinkwasser gerade mal eine Tagesdosis Diclofenac. Doch Entwarnung kann deshalb nicht gegeben werden. Es gibt keine Erfahrungen mit der Langzeitaufnahme von kleinen Medikamentenmengen, wie sie im Trinkwasser vorkommen. Spätfolgen können deshalb nicht ausgeschlossen werden

Mahlzeit:)

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

26 Kommentare

  • Ich habe das Zeug mal direkt nehmen müssen. Es schaltet die Muskeln aus. Leider die auch im Kopf. 😉 In der Konsequenz sass ich mapfend zwei Würstchen vor mir am Rechner. Mein Mitbewohner kam herein und meinte, ob ich wüßte wo seine Würstchen seien, die er sich zubereiten wollte. Ich mampfte weiter und meinte voller ernst… „Nee Sorry… Welche Würstchen…“ 😉

  • jo, es verlangsamt etwas deine Reaktionen, stimmt. Das es aber gleich so wild wirkt, habe ich nicht bemerkt:) Ich denke, Du warst aufgrund Deiner Krankheit einfach nur neben der Kappes, was weniger an Voltaren gelegen haben wird, das ein relativ leichtes Schmerzmittel ist. Oder haste doppelt und dreifach das Zeug geschluckt? Wäre nicht sehr klug gewesen;)

  • Ach das mit den Kopfschmerzen… wenn eine nicht Para nicht hilft, dann ist der Medispiegel noch nicht angekommen bzw. die Rezeptoren noch nicht vollkommen abgedeckt. Dann kann man ruhigen Gewissens noch eine nach einer Stunde hinterherschmeißen. Insgesamt drei sind somit einnehmbar. Danach würde ich das ganze sein lassen und den Onkel im weißen Kittel besuchen.

  • Erste Assoziation: Na, D. in niedriger Dosierung erklärt ggf. die Dumpfbackigkeit vieler Menschen

    Zweite Assoziation: wusste immer schon, dass wassertrinken gefährlich sein kann.

    scnr, gute besserung (ich nehm dafür grad brav penicillin.)

  • Die Sache mit den Hormonen beunruhigt mich aber etwas mehr als ein paar Schmerzmittel im Grundwasser. Wie hoch muss denn die Dosis von Hormonen sein, dass ich tatsächlich bei Julia Wege zum Glück nicht aus Trauer über die Verdummung der Menschheit weine, sondern weil es mich aus hormonellen Gründen schüttelt?

  • Man sollte mit einer Übersierung mittels PM aufpassen denn der dort hervorgerufene Tod per Leberschaden ist kein Schöner sondern sehe Schmerzhaft.

  • … hm, die ganzen Hormone wieder ins Grundwasser – wann kann ich endlich wieder aus einer Toilette trinken ohne Brüste zu bekommen????

    😉

  • Was die „Unschädlichkeit“ geringer Dosen der Medikamente angeht: erstens ist die Einnahme auf Dauer nicht erforscht, zweitens sind wir nicht die Einzigen auf diesem Planeten. Auf kleinere Lebewesen wirken diese Stoffe durchaus – und die sind wichtiger Teil der Nahrungskette.

  • Paracetamol lässt den Schmerz zwar weitgehend unbeeinflusst, so meine Erfahrung, die dann entstehende Wut über die Nichtwirkung der Medikamentisierung lässt diesen dann aber oft schnell vergessen, bspw. wenn man mit starken Schmerzen und zwei Packungen frisch verschriebenen Paracetamols in einer abgeschiedenen und fremden Region ins Wochenende verabschiedet wird, so wie mir einmal geschehen.

  • Beunruhigung also hinsichtlich:
    1. medikamentöser Anreicherung im Trinkwasser. Wer hätte das gedacht? Schliesslich werden die Medikamente ja über Leber oder Niere verstoffwechselt und ausgeschieden. Die Abfallprodukte kommen also irgendwann wieder zu uns zurück, wie so vieles.
    2. gesundheitlicher Beeinträchtigung des Blog-Autors. Nasennebenhöhlen-Geschichten sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen, ruhig mal den hurtigen Nasen Onkel (HNO) aufsuchen bevor zuviel Diclofenac konsumiert wird.

  • die vielen HNO-Besuche von damals kann ich nicht mehr zählen. 1x-2x im Jahr Augen zu und durch. Keinen Bock mehr auf die im Grunde genommen völlig ahnungslosen Ärzte, die weitestgehend nur die Symptome bekämpfen.

  • Bin ebenso weitgehend ahnungsloser (allgemein-notdürftiger) Arzt, doch zur Sinusitis nur so viel: in manchen Fällen kann man doch auch ursächlich behandeln, mittels Operation. Hab da schon etliche Erfolge erlebt. Ansonsten gibts da aber zuerst einmal die allgemein-gesundheitlichen Ratschläge: Nix besonderes, z.B. durchgehend im Winter -draussen- Sport treiben, zur Abhärtung. Bringt mehr als man denkt. (zumindest habe ich seither keine Sinusitis mehr gehabt …)

  • oh – was ist denn hier los?!
    anyway: als immunologin halt ich nichts von blinder pharmakologie und symptombekämpfung… lieber mal schaun, wo und warum das immunsystem nen katsch hat und dann von der ursache her aufrollen 😉 – chefarzt hat recht mit „roborierung“ – die hilft immer… 😉
    und im trinkwasser haben wir jede menge medikamente btw. besonders gern fluor – mit all seinen auswirkungen…. ( strappato -diese vorlage extra für dich… 😉 )

  • Und neben der unfreiwilligen homöpathischen Behandlung diverserer Krankheiten durch das Trinkwasser, wäre da noch die homöopathische Behandlung mit Kügelchen. Wenn an das Mittelchen geglaubt wird, hilft zusätzlich oder allein der gute Platzebo-Effekt. 🙂

    Aus der Drogerie generell immer Mal wieder Echinazin zur Stärkung der eigenen Abwehrkräfte.

    Gute Besserung.

  • Schlimmer als die genannten Auswirkungen sind die Nebenwirkungen. Diclofenac ist nicht schlecht bei Verspannungen, aber ein Blick auf den Beipackzettel hilft, sich über die Verhältnissmäßigkeit Gedanken zu machen. Lt. Beipackzettel treten „häufig“ (also zwischen 1 und 10 % aller Fälle) Magenbeschwerden auf – Details s. Zettel …

  • „…Die Umweltkonzentrationen von Medikamenten liegen in Deutschland mehrere Zehnerpotenzen unter der Wirkkonzentration. …“

    Und damit voll im Bereich der homöopathischen „Gut-gegen-Alles“-Präparate. Ganz klarer Fall: ein Glas Rheinwasser täglich lässt Dich 100 Jahre alt werden.

    Btw. Welche Marke raucht eigentlich Altbundeskanzler Schmidt!?