Das muss man sich einmal vorstellen: Es geht um Produkte, die es noch gar nicht zu kaufen gibt und um Preise, die zum Teil noch nie bestätigt wurden – dennoch beteiligen sich Hersteller, Verlage, Journalisten, Meinungsforscher und natürlich die privaten Nutzer wie wild an den Spekulationen. Es geht um den Markt mit Tablet-PCs, der in großen Teilen allein auf dem Reißbrett existiert. Und es geht um das iPad.
Die Gerätehersteller hatten vor dem Tag gezittert, an dem Steve Jobs das Apple-Tablet vorstellen würde. Gleichzeitig waren sie aber auch froh, dass das große Geheimnis schließlich gelüftet wurde: Endlich gab es Informationen mit denen sich arbeiten lässt, dachten sie und machten sich an die (Weiter-)Entwicklung ihrer Klone. Der einzige Ausbrecher in diesem Geduldsspiel war HP. Das Unternehmen schickte wenige Tage zuvor den Microsoft-Chef Steve Ballmer auf der Gadget-Messe CES an die Front, um ihn einen halbfertigen Prototypen eine zeitlang vor den Augen des Publikums herumwedeln zu lassen: das HP Slate.
Wie das „Wall Street Journal“ in der Nacht zum Donnerstag berichtete, wandte HP diese Strategie an, um schon einmal potentielle Kunden anzulocken – sich aber gleichzeitig das Hintertürchen offen zu lassen, sollte bei einem eintreffenden iPad-Hype ein Gegensteuern nötig sein. Das Produkt sei zu diesem Zeitpunkt noch unfertig gewesen, um nach der Jobs-Keynote noch „ein paar Dinge tweaken zu können“, heißt es. Dazu zählt auch die Festlegung des Verkaufspreises. HP ziehe unternehmensintern derzeit alle Strategen zusammen, damit sie sich Gedanken über die Vermarktung machen sollen. Nach ersten Informationen soll der Preis des Slate bei rund 629 Dollar (etwa 460 Euro) liegen und würde damit in der bisherigen Ausstattung knapp unter dem Preis eines gleichwertigen iPads liegen.
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Anderen Computer-Herstellern geht es nicht anders. Mit ordinärer PC-Hardware lässt sich heute kaum noch Geld machen, deshalb wittern viele von ihnen nun die Tablet-Morgenluft. Acer hatte zuvor unumwunden zugegeben, dass man Apple den Vortritt in diesem neuen Markt lassen werde, um sich „Inspiration“ einzuholen. Auch Sony räumt offen ein, dass das iPad einen „Maßstab“ gesetzt habe, an dem man sich von nun an orientieren werde. Die Japaner haben nun ihre Entwicklungsabteilung geweckt und drängen auf eigene Tablet-Lösungen.
Für alle Beteiligten ist der Tablet-Markt eine neue Erfahrung, für alle ist dieser Vorstoß nichts mehr als ein Schuss ins Blaue. Das gilt umso mehr, als dass sich die Apple-Konkurrenz in erster Linie nur Gedanken über die Hardware macht und bei Fragen nach dem OS wie überrascht antwortet: „Na, Windows 7!“ Das Problem ist, dass das Betriebssystem in erster Linie für den Desktop-Einsatz entwickelt wurde. Ob eine 1:1-Übertragung auf tragbare Bildschirmgeräte ohne Maus und Keyboard möglich ist – und Kunden diese akzeptieren – wird sich erst noch zeigen müssen. Das iPad setzt auf die iPhone-Firmware, die für den mobilen Einsatz speziell entwickelt wurde.
Zuletzt bleibt die Frage, ob ein Tablet als Produkt überhaupt Sinn macht: Ich habe schon an anderer Stelle darüber geschrieben, dass sich für viele Nutzer in diesem Stadium noch kein sichtbares Zeichen für ein Alleinstellungsmerkmal ergeben hat. Viele haben ein Smartphone, viele ein Notebook. Dies verdeutlicht auch eine neue Studie, in der Menschen vor und nach der iPad-Präsentation gefragt wurden, ob sie eine Anschaffung des Tablets planen. Die Zahl der interessierten, potentiellen Käufer schrumpfte von 19 auf 9 Prozent, im Gegenzug stieg die Zahl der Verneiner von 26 auf 52 Prozent.
(André Vatter)
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Inwiefern ist Android auf den Desktop ausgelegt? Es wurde doch speziell für mobile Endgeräte (Smartphone, Handy, Netbook) entwickelt.
@Neq: Danke für den Hinweis. Meinte ursprünglich Chrome OS… habs rausgenommen…
Jetzt könntest du noch das „beide Betriebssysteme“ rausnehmen, weil ja nur noch von einem die Rede ist…
Kleine Anmerkung zu der Zahl der Verneiner auf der „Silicon alley insider“-Grafik:
35% sagen vor der Präsentation sie hätten nicht vom iPad gehört und wären aber auch nicht interessiert. Nach der Präsentation sind das nur noch 18%. Kurz den Taschenrechner bedient…ja:
Macht 17% Uninteressierte, die jetzt doch was von dem Ding gehört haben. Wenn wir diese 17% auf die 26% Verneiner von vor der Keynote draufpacken, hätten wir schonmal 43% „Yes, but I’m not interested“ von den 52% erklärt. Meines Erachtens zeigt die Grafik also vor allem, wie gut der Medienrummel funktioniert, aber nicht, dass die Zahl der Verneiner auffallend gestiegen ist.
Tablet wäre schon interessant, wenn es eine fähige Handschriftenerkennung gäbe und es in der Handlichkeit ähnlich wie ein Block ist. Vielleicht ist mein Wunsch ziemlich speziell, aber in meiner Tätigkeit wäre es schön, eine größere Fläche zu haben, um etwas präsentieren zu können, mir schnell etwas notieren zu können. Eine Note- oder Netbook finde ich, weil ich mit zwei Quadern hantieren muss, zu unhandlich.
Oder andere Situation. Beim Arzt finde ich diese gemeinsame Schauerei auf den Bildschirm nervig. Bildschirm hindrehen, sich verrencken.
In Vier-Augen-Situationen ist so ein Tablet vermutlich angenehmer für die Kommunikation als ein Notebook oder sogar Rechner auf dem Schreibtisch.
„Das gilt umso mehr, als dass sich die Apple-Konkurrenz in erster Linie nur Gedanken über die Hardware macht und bei Fragen nach dem OS wie überrascht antwortet: “Na, Windows 7!” Das Problem ist, dass beide Betriebssysteme in erster Linie für den Desktop-Einsatz entwickelt wurden.“
Welche BEIDEN Betriebssysteme meinst du? Ich lese in dem Artikel nur von Windows 7… ?!
„und machten sich an die (Weiter-)Entwicklung ihrer Klone“ sorry, aber wurden die Slates nicht schon vorher vorgestellt und waren dem iPad nicht unterlegen? Wieso wird Apple als Vorreiter behandelt?
Die Zahl potentieller Käufer hat sich doch verdreifacht … vorher wollten 3% eins kaufen, jetzt sinds 9%. Und ist nicht gesunken von 19% auf 9%!
Außerdem hat sich die Zahl derer erhöht, die Interesse haben, aber noch weitere Informationen haben möchten (19% zu 21%).
So eine Grafik sollte man schon lesen können….
@Anonymous: Der Beitrag ist von André Vatter; wenn nur er hier schreiben würde, könnte man die Seite auch Apple Thinking Blog nennen. Oder auch Steve Jobs Distortion Field Blog.
Ich finde, man kann das iPad nur bedingt mit Windows 7 Slates vergleichen:
– iPad ist vor allem ein Frontend für Mediennutzer, Win 7 Slates sind offene System, die sich frei programmieren lassen
– iPad gibt nur beschränkten Zugang zum Internet; zum Beispiel Webapplikationen unter Adobe Air werden fehlen, Flash-Info-Module auf News-Sites, von kompletten Flash-Sites (audiovisuelle Präsentationen, Kunst-Projekte, interaktive Videos) ganz zu schweigen. Webanwendungen wären Hintertüren am AppStore vorbei, die Apple nicht zulassen wird
– Win 7 unterstützt Handschriftenerkennung, iPad ist auf Fingersteuerung optimiert
Slates und iPad sind also unterschiedliche Konzepte, die gut nebeneinander existieren können. Und nein, Herr Vatter, da wurde rein gar nichts „geklont“, denn HP und Apple haben seit Jahren parallel an ihren Konzepten gearbeitet. iPad-Konkurrenz sind eher Tablets, die auf Android basieren.
ich gehöre definitiv zu denen, die nach veröffentlichung zu dem schluss gekommen sind, kein ipad haben zu wollen, geschweige denn zu brauchen. für das, was ich damit machen könnte, würde ich viel zu selten gelegenheit haben, es zu nutzen. beruflich habe ich überhaupt keinen bedarf an sowas und auch privat hat sich mir im sinne der einsatzmöglichkeiten nicht mal die anschaffung eines note-/netbookanschaffung erschlossen. ich kann also den ganzen hype beruhigt an mir vorbeiziehen lassen und mich über all jene amüsieren, die sich davon unnötig in „stress“ versetzen lassen. 🙂 und irgendwie habe ich so das gefühl, dass apples erwartungen an das ipad dem hype hinterher hinken werden. das teil mutiert meiner meinung nach mehr als alles andere von apple zu einem trend- und/oder prestigeobjekt.
Wenn das Ding noch etwas billiger wäre hätte ich es sofort gekauft. Bei dem Preis ist man allerdings wieder am überlegen ob man sich nicht doch einen Laptop kauft…
Um im Wohnzimmer vor dem TV zu sitzen und dann ein bisl mit dem iPad im Internet zu surfen ist das Teil aber einfach super. Ein Lappi wäre mir da schon wieder zu unhandlich. Mal schauen wie der Euro Preis wird.
Apple ist ein Meister im Sache Leute für das eigene Produkt zu begeistern. Mit dem iPad haben sie das ganz geschickt gemacht, denn eine Steigerung von 26% auf 52% ist gewaltig. Windows 7 wird aber bald auch für Tabletts geeignet sind denn das hier ist ja die große Chance für Windows. Mit den Handys wird es vielleicht nicht mehr klappen aber da gibt es plötzlich ein neues Wunderkind, das Tablett.
Hallo? Kann mal jemand den Text überarbeiten? Der ist faaaahhaaaalllsch….. achtet mal auf die Farben und Beschriftungen… den Text könnt ihr oben doch nicht so stehen lassen…
Ich wüsste bis jetzt nicht was ich mit einem Tablet machen sollte…
Mein Netbook reicht mir zum mitnehmen und für die Terrasse.
Ich werde mir das iPad kaufen – nicht zuletzt, weil ich Massen an iPhone-Apps habe, die ich direkt weiterverwenden kann. Im Media Markt habe ich mir einen Touch-Screen Bildschirm mit Windows 7 angeschaut (also kein echtes Tablet, aber so ähnlich). Ich hatte auch keinerlei Probleme Windows 7 zu verwenden, zudem hat mir die Fotogallerie sehr gut gefallen. Meine Wahl fiel dann nur wegen den Apps auf das iPad. Der Wechsel vom Netbook zum Tablet dagegen war klar, als nach einem Monat die Tasten abnutzten und die Festplatte viel lauter wurde.
Na mal sehen, wie sich das entwickelt.
Es wirkt beinahe so, als würden alle Firmen eine Marktlücke wittern, aber ich bezweifle ein bisschen, ob die überhaupt existiert.
Gut, ein Smartphone ist auch größer als ein normales Handy, aber nur unwesentlich, während das Tablet nahezu riesig ist.
Dazu ist es kein Handy mehr, hat aber auch nicht wirklich zusätzliche Funktionien, wenn man es mit dem iPhone vergleicht…
[…] Als zweiten Grund lässt sich zudem tatsächlich der Run auf die Tablets ausmachen. Laut einer Umfrage vom Januar benutzen 15 Prozent der amerikanischen Onliner privat ein Netbook, noch einmal fünf Prozent bekommen eines auf der Arbeit gestellt. 86 Prozent von ihnen besitzen zusätzlich ein Notebook. Die neue Tablet-Generation verspricht den gleichzeitigen Komfort beider Geräteklassen: sie sind mobil und leistungsfähig. HP und viele andere Hersteller versuchen sich deshalb bereits frühzeitig in diesem Segment zu positionieren. […]