Zuerst dauerte es eine ganze Weile, weil Microsoft sich sträubte, jetzt ging dann aber doch alles relativ fix. Die Rede ist vom Web Browser Ballot, zu dem die Europäische Union den Software-Giganten verdonnerte. Wir erinnern uns: Die EU hatte das Unternehmen aus Redmond davor gewarnt, seine marktbeherrschende Stellung auszunutzen und den Internet Explorer 8 auf den neuen Windows 7-Systemen vorzuinstallieren. Daraufhin drohte Microsoft zunächst eine IE-lose EU-Version an, ersetzte diese Idee aber postwendend durch die eines Ballot-Screens, die von der Kommission akzeptiert wurde. In diesem speziellen Fenster wird dem User eine zufällig erstellte Auswahl an Internetbrowsern präsentiert, aus der er sich aktiv einen aussuchen muss, den er als Standardbrowser verwenden möchte.
Früher als der Zeitplan es vorsah, wird Microsoft nun Anfang März damit beginnen, Nutzern von XP, Vista und Windows 7 ein Software-Update als Download zur Verfügung zu stellen, nach dessen Installation sie den Ballot-Screen aufrufen können. In Deutschland wird er voraussichtlich ab dem 17. März verfügbar sein. Entweder startet der Download dann automatisch im Rahmen der Windows-Update-Routine oder muss händisch von der Windows Update-Seite heruntergeladen werden.
Damit der User bei seiner Auswahl auch ja keinen Fehler macht, hat Microsoft als Orientierungshilfe ein paar Informationen hinzugefügt – und weist vorsorglich darauf hin, dass der Internet Explorer auch nach einer getroffenen Entscheidung weiter verfügbar sei. Nach dem Update wird der Browser nämlich nicht komplett deinstalliert, sondern nur inaktiv geschaltet. Mal eine Frage in die Runde: Wer wird sich das Update runterladen? Ist es nicht so, dass diejenigen, die den IE nicht mögen, ihn vermutlich schon längst gekickt haben. Und jene, die nicht wissen wie das geht, werden vermutlich auch nicht wissen, wie sie sich das Update runterladen sollen. Ein Abnehmen der IE-Nutzer wird daher höchstens mit einer Zunahme der Win 7-Nutzer einhergehen. Das hätte schlimmer laufen können…
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In einer anderen Hinsicht hat Microsoft übrigens weniger Probleme mit der Aufsichtsbehörden in den USA und Europa gehabt: Wie am gestrigen Donnerstag bekannt wurde, hat der Software-Konzern grünes Licht für eine Kooperation mit Yahoo erhalten. Die neue entstandene „Such-Allianz“ sieht im Kern vor, dass Yahoo künftig Microsofts Bing-Technologie nutzen wird, um Suchergebnisse und Werbung anzuzeigen und im Gegenzug über 80 Prozent der Werbeeinnahmen behalten darf.
(Marek Hoffmann)