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Grüße vom Murmeltier: Telekom mahnt erneut VoIP-Anbieter Sipgate ab

Da braut sich wieder was zusammen… Wie mir die Kollegen von Onlinekosten eben gesteckt haben, legt sich die Telekom mal wieder mit Sipgate an. Die beiden Unternehmen verbindet eine bewegte Vergangenheit, die im März 2008 begann, als der Magenta-Riese über die mangelhafte Qualität von VoIP-Angeboten lästerte. Seitdem überziehen sich die beiden Streithähne regelmäßig mit gegenseitigen Abmahnungen, wobei die neuste aus der Bonner Rechtsabteilung stammte (wen die leicht infantil wirkende Fehde bis ins Detail interessiert, wird bei Google schnell fündig).

Kommen wir also zum aktuellen Stein des Anstoßes. Wie aus mir vorliegenden Unterlagen hervorgeht, stört sich der Telekommunikationsriese offenbar an einigen Aussagen auf der Homepage des Konkurrenten. Konkret geht es um die Stellen, an denen die Düsseldorfer behaupten, man sei „wie Festnetz […] nur besser und günstiger“ und der eigene VoIP-Anschluss sei „eine bessere und günstigere Alternative zur herkömmlichen Telefonie“.

Die Telekom kritisiert hieran im Kern eine Irreführung des Verbrauchers und mangelnde Hinweise auf mögliche Nachteile. Wie aus den oben genannten Unterlagen hervorgeht, hält sie die Ersetzung eines herkömmlichen Festnetzanschlusses durch eine bessere Alternative (also einen VoIP-Anschluss) ohne Einbußen bei den Leistungsmerkmalen für nicht möglich. Zudem bestünde die Gefahr einer hohen Kostenbelastung, da mit Sipgates Angebot auch Call-by-Call-Gespräche ins Ausland oder Mobilfunknetz geführt werden können. Und hierbei fielen dann eben Gebühren an, die in manchen Fällen nicht unerheblich sein könnten.

Auf dem Unternehmensblog haben die Düsseldorfer bereits eine süffisante Stellungnahme zu der Abmahnung bezogen. Auf Nachfrage der Redaktion konnte der Pressesprecher sich zum Sachverhalt aus rechtlichen Gründen aber nicht weiter äußern. Ob und wie Sipgate also auf die Drohungen der Telekom reagieren wird, dürften wohl mal wieder die Anwälte und Richter entscheiden.

(Marek Hoffmann)

Über den Autor

Marek Hoffmann

Marek Hoffmann hat von 2009 bis 2010 über 750 Artikel für BASIC thinking geschrieben und veröffentlicht.

14 Kommentare

  • Eigenartig. Wer weist schon auf die Nachteile seines Produktes hin, wenn er es verkaufen will?
    Irgendwann könnte einem Richter mal der Kragen platzen, wegen Verfahrensmissbrauchs.

  • Die Telekom sollte mal mehr in Service „ihre Energie/Resourcen“ setzen, als in die Rechtsabteilung – die scheint in jedem Fall nicht ausgelastet.

  • Da führt kein Weg vorbei.. VoIP wird sich mit der Zeit immer mehr durchsaetzen. Da sollte sich die Telekom was besseres einfallen lassen.

  • Ich telefoniere per UMTS (Fonic) mit meinem Festnetzanschluss (VOIP) und der Festnetzflat. Geht auch gut. Einfach per Login von überall (durch W-Lan auch weltweit) daheim einloggen und kostenlos die Festnetzflat nutzen. Beschreibung hier: http://krz.ch/vEb5
    Sonst bin ich auch bei Sipgate und finde es auch super. Die auf der Sipgate Homepage erwähnten Punkte sind genau die, die ich auch sehe. Vorteil gegenüber Skype ist, dass der Sipgate Account nicht aufgeladen sein muss, damit er von Freunden und Bekannten auch ohne PC angerufen werden kann. So kann einen auch die Oma in den USA anrufen 😉

  • Ich finde VOIP auch klasse und liebe Skype. Aber es muss eine Lösung gefunden, wie man mit diesen Techniken den Notruf problemlos erreichen kann. Dann würde es mein Festnetz ersetzen!

  • naja voip ist bei der telekom auch grausam. aber warum schließt sie deshalb von sich auf andere? wir haben jedenfalls die telefonleitung wieder auf die kupferdrähte umstellen lassen.

  • Wir finden sipgate sehr gut, und sind seit langem Kunde.

    Leider gibt es vor allem bei Ferngesprächen immernoch viele Probleme mit der Sprachqualität. Voip funktioniert leider noch nicht zu 100%.

    Am besten die Energie wird in die Lösung der technischen Schwierigkeiten gesteckt und nicht in diesen Rechtsklimbim.

  • Ich persönlich finde vor allem die Möglichkeiten, welche sich durch VOIP ergeben recht gut.
    Zum einen ist es möglich sich per UMTS oder W-Lan von jedem Punkt der Welt in seinen heimischen VOIP-Anschluss einzuloggen und so die Festnetzflat von überall zu nutzen. Das ganze klappt dann natürlich auch rückwärts. Man ist überall, wo man einen Internetanschluss hat, mit der heimischen Nummer erreichbar.
    Sipgate ist vorallem dann sehr gut, wenn man keine eigenen Festnetzanschluss hat. Da keine Grundgebühr anfallen, kann man den Anschluss überall mit sich herumtragen.
    Im Vgl. zu Skype finde ich diese Lösung besser, da auch Leute ohne PC (Omi und Opi) Personen mit eine VOIP-Anschluss anrufen können.
    Auf meiner Homepage habe ich das mal etwas beschrieben. Siehe Adresse.

  • Kann das Verhalten der Telekom an dieser Stelle auch nicht ganz nachvollziehen. Haben die es nötig, sich mit Unternehmen wie Sipgate auseinanderzusetzen? Die sollten lieber dafür sorgen, dass der Laden bei ihnen läuft.

  • Da ist mal wieder ein Konzern auf dem Weg ins nächste PR-Disaster. Im Grunde kann die Telekom noch heilfroh sein, das Sipgate das Thema nicht noch konsequenter ausschlachtet. Die Sympathien der Verbraucher wären eindeutig auf Seiten des „David“ – das haben die „Goliaths“ dieser Welt offenbar noch nicht verstanden.