Anschauliche Grafik oben von Martin Vogel. Und ja, die Frage muss erlaubt sein: Wie lange geht das noch gut? Ja, die VZs haben sich neu erfunden und ja, zumindest technisch hat die Plattform den richtigen Weg eingeschlagen. Aber wer macht da noch mit? Offenbar keiner mehr: 84 Millionen Visits verzeichnen alle drei VZs (SchülerVZ, StudiVZ, MeinVZ/FreundeVZ) im November laut Zahlen von IVW noch zusammen. Das sind 14 Millionen Visits weniger als im Oktober. Im Juni waren es noch doppelt so viele. Im Mai 2010, bei dem Vogels Statistik beginnt, verzeichneten die VZs noch 460 Millionen Visits monatlich.
Folgt man der Abwärtsbewegung der Statistik, wären die VZs schon im kommenden Frühling beim Nullpunkt angelangt. Ironischerweise wäre das in etwa die Zeit von „sechs bis neun Monaten“, die sich die VZs nach dem Relaunch Ende September gegben haben, um die Plattform zusammen mit ihren Mitgliedern neu zu entwickeln. Auffällig ist, dass der Start des neuen Designs den Niedergang im Oktober (von 104 auf 98 Millionen Visits) in der Tat ein wenig gebremst hat, bevor es dann im November wieder deutlicher abwärts ging. Möglicherweise haben die Nutzer keine Lust mehr, das neue Design zu testen und über neue Entwicklungen mitzuentscheiden.
Riedl verließ das sinkende Schiff
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Stattdessen gibt es weitere Negativschlagzeilen: Ende vergangener Woche leisteten sich die VZs ein unglückliches PR-Manöver, indem sie Schüler-Bewertungsplattform „Pausenhof“ vorstellten. Die Möglichkeit, seine Mitschüler darin als „Flop“ zu bewerten, war von vielen als Aufruf zum Mobbing verstanden worden. Die App bleibt, der Flop-Button ist allerdings wieder verschwunden.
Clemens Riedl wusste offenbar, was er tat, als er nur zwei Wochen nach dem Relaunch vom Chefposten der VZs zurücktrat und das Unternehmen verließ. Seiner Nachfolgerin Stefanie Waehlert hat er mit dem Redesign zwar die Möglichkeit des Neuanfangs überlassen, aber auch die Probleme des Mitgliederschwunds. „Wenn man jetzt nicht geht, wann dann?“, hatte Riedl rhetorisch gefragt. Damit hatte er Recht. Denn es sieht so aus, als könnte es in einem halben Jahr kein Unternehmen mehr geben, das er dann noch hätte verlassen können.
(Jürgen Vielmeier, Grafik: Martin Vogel)