Über das Tool Quote.fm kann man interessante Textpassagen mit anderen teilen, seinen Freunden oder der ganzen Welt. Es gibt dafür eine Timeline und eine Follow-Funktion. Das Hamburger Startup erinnert damit an die Zeit, als Twitter noch jung war. Inhaltlich bewegt man sich irgendwo zwischen dem Kurznachrichtendienst und Kuratier-Diensten wie Pinterest. Die Idee fanden wir so interessant, dass wir das Projekt kürzlich in unsere Basic Toolbox aufgenommen haben. Gestern ist Quote.fm in die öffentliche Beta-Phase gegangen.
Hier wirkt noch nicht alles komplett fehlerfrei, aber das beruhigende blaue Design sieht hübsch aus, und es ist neuer Weg, auf kurze Zitate oder ganze Texte aufmerksam zu machen. Um Texte zu empfehlen, muss man das Recommend-Bookmarklet im Browser installieren. Nutzer markieren zuerst eine Textstelle, klicken dann auf das Bookmarklet und schicken die Textpassage mit einem Klick an Quote.fm. Dort taucht der Text im eigenen Profil und in der Timeline auf, die man nach Relevanz oder Zeit sortieren kann. Eigene oder andere Zitate kann man teilen, favorisieren oder kommentieren. Man kann seinen Account mit Twitter, Facebook oder Instapaper verbinden und dann entweder alle oder nur ausgewählte Zitate mit anderen Nutzern teilen.
Wie lange würde es dauern, einen Text zu lesen?
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Persönliche Kritikpunkte: Nachdem man ein Zitat geteilt hat, dauert es ein paar Minuten, bis die Überschrift ebenfalls auf Quote.fm erscheint. Vorübergehend steht dort dann das unschöne „[Headline is being processed right now]“. Bei der Sortierung nach der Zeit stehen in der Timeline weder Datum noch Uhrzeit und das Bookmarklet wirkt noch, wie in einem frühen Stadium. Zunächst die Textstellen zu markieren und dann erst auf das Bookmarklet zu klicken, ist gewöhnungsbedürftig – bei Evernote etwa ist es anders herum. Und ein Snippet-Tool, das sich mit dem Kontextmenü öffnen ließe, würde mir persönlich besser gefallen. Ich bin mir aber sicher, dass das kleine Team das geplant hat und es bislang nur zu viel Aufwand war.
Bei Quote.fm sind es die kleinen Extras, die überzeugen. Unter jedem Zitat wird eine geschätzte Zeitspanne angezeigt, wie lange man brauchen würde, um das Original zu lesen. Profilfotos der Nutzer, die ein Zitat gemocht oder weiterverbreitet haben, werden in Reihe darunter angezeigt. Wer laut Voting die besten Zitate verbreitet hat, wird in der monatlichen Highschore angezeigt. Und dann gibt es noch Chef-Kuratoren für bestimmte Themengebiete.
Spaß, bis die Online-Marketer kommen
Das ruhige und aufgeräumte Design unterscheidet Quote.fm angenehm von den rauschenden Kanälen Twitter, Facebook und Pinterest. Steigende Bekanntheit dürfte diese Ruhe aber auch bei Quote.fm beenden. Denn wie damals bei Twitter war die Anfangszeit die schönste – bevor die Online-Marketer kamen. Quote.fm wird wenig gegen Selbstreferenzierungen unternehmen können. Wenn Redaktionen erst einmal auf den Trichter kommen, dass sie auf der Plattform auch sehr gut ihre eigenen Artikel verbreiten können – und das wird passieren – verliert das Empfehlungsportal seinen Charme.
Aber sonst? Unabhängig davon, ob ich die treibende Kraft dahinter, Marcel Wichmann, nun mag oder nicht (bin mir da noch nicht sicher), ist Quote.fm eines der interessantesten Startups, das ich in letzter Zeit gesehen habe. Es hat sich international ausgerichtet, steht auf Deutsch und Englisch zur Verfügung – und hat die Chance, noch ganz groß rauszukommen.
(Jürgen Vielmeier)
Ich habe den Microsoft-Schriftzug auf der Seite nicht gefunden. Ihr?
Von der Idee her interessant, werde es mir näher ansehen.
@Discovery: Lol, daran habe ich auch gedacht. Der Trend geht wieder hin zum Eckigen. 🙂
Mir gefällt Quote.fm auch sehr gut! Besonders vom Konzept und Design und das dass Team Rund um Marcel, Martin und Phillip so was schickes und praktisches auf die Reihe gekriegt hat. Übrigens sehr gelungen ist auch das About :).. http://quote.fm/about
Ich denke auch, dass sich der Dienst, sobald er ordentlich an Bekanntheit gewinnt, nicht vor SEOs retten können wird. Ich denke rechtlich dürfte es mit den Zitaten doch bestimmt auch nicht ganz unproblematisch sein, oder?
Hi,
danke für den Beitrag.
Christopher: Rechtlich haben wir uns durch ein anwaltliches Gutachten absichern lassen.
Und ich sehe das SEO-Problem nicht so ganz? 2000 Accounts können lustig vor sich hin irgendwelche SEO-Seiten empfehlen und niemand wird es mitbekommen und somit wird es niemanden stören.
Ich finde den Dienst klasse. Das Empfehlen von Zitaten ist durch den „Recommend“ Button auch sehr einfach. Sind schon iOS und Android App geplant?
Sandra: Danke! 🙂 iOS ja, Android (noch) nicht.
Wirklich ein interessanter neuer Dienst, der sich bestimmt lohnt. Ein Zitat ist doch noch immer die schönste Art der Wertschätzung gegenüber einem Text. LG Enna
Juhu. Noch ein proprietäres soziales Netzwerk, das die Leute vom Bloggen abhält! Naja, wenigstens wohl eines der Nützlicheren.
Ich frage mich indes, wie – außer durch Werbung die letztendlich nervt – die Leute langfristig damit Geld verdienen wollen. Das ist ja auch bei Twitter schon schwierig gewesen.
Ich freue mich schon auf die iOS- APP.
Das einzige was mich ein wenig verwirrt hat ist die Endung. .fm
Hat mich zuerst an einen Radiosender erinnert….
auch eine form der anerkennung für microsofts designer.
„Unabhängig davon, ob ich die treibende Kraft dahinter, Marcel Wichmann, nun mag oder nicht (bin mir da noch nicht sicher),“
Ein Schelm, wer böses dabei denkt. 😉
p.s.
quote.fm scheint endlich mal ein sinnvoller micro-blogging dings zu sein 🙂
Ich bin schon länger dabei (habe irgendwo mal eine Beta Einladung bekommen) und liebe es. Ich finde jederzeit interessante Artikel, wenn ich mal keine Lust habe in meinen RSS Feeds zu stöbern 😉
Sehr interessanter Dienst und das Design ist echt klasse.
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