Vorhin überlegte ich, wann ich eigentlich zum letzten Mal mit einem IC oder ICE gefahren bin. Es ist tatsächlich mehrere Jahre her. Zur Arbeit fahre ich mit U-Bahn, RE oder RB, längere Trips lege ich meist per Mitfahrgelegenheit zurück. Und wenn es noch weiter weg geht, ist das Flugzeug meist immer noch preiswerter als die Bahn. Was ich dafür fast täglich nutze, ist die App DB Navigator, die mit wenigen Abstrichen eine gute Lösung ist, um eine Fahrt zur Arbeit oder zu Freunden zu planen. Gute Daten bietet die App dank der Integration praktisch aller Nahverkehrsdatenbanken; in dieser Gegend: KVB, SWB, VRR.
Was die Bahn heute in Zusammenarbeit mit Google vorgestellt hat, kann deswegen nur eine Zwischenlösung sein: Seit heute sind alle Zugverbindungen in Google Maps integriert. Wenn ihr jetzt eine Route mit Google Maps plant, könnt ihr auf das Zugsymbol klicken und man wird euch eine Verbindung mit der Deutschen Bahn vorschlagen. Sowohl in der Browser-Version von Google Maps, als auch auf dem Smartphone und für Googles Web-3.0-Lösung Google Now. Sofern eine Verbindung verfügbar ist. Google Transit heißt diese Erweiterung.
Kein Bus, kein Strab, keine U-Bahn
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Jetzt kommt das große Aber: Leider sind nur die Verkehrsdaten der Deutschen Bahn in Google Maps integriert, was neben den Zügen im Fernverkehr in vielen Städten auch die S-Bahn betrifft. Nicht enthalten sind allerdings eben jene Daten des Nahverkehrs: U-Bahn, Strab und Bus. Google Transit schickt euch im Innenstadtbereich deswegen nur von Bahnhof zu Bahnhof und lässt euch kilometerweit zu Fuß laufen. In Bonn etwa werde ich trotz eines gut ausgebauten Nahverkehrssystems von Transit zu Fuß durch die halbe Stadt geschickt. Was ebenfalls zu fehlen scheint: private Verkehrsgesellschaften auf den Strecken der Deutschen Bahn. Zwischen Köln und Koblenz etwa fährt die Mittelrheinbahn (MRB), deren Verbindungen in Google Transit ebenfalls nicht auftauchen. Da sie stündlich fährt, ist ihr Fehlen schon ein klares Manko.
Und dann sei auch noch die Usability kritisiert. Es werden lediglich die vier neuesten Verbindungen im Zeitraum von nicht einmal einer Stunde angezeigt. Möchte man mehr, muss man erst neu suchen und kann nicht etwa auf „früher“ oder „später“ klicken, um die Auswahl zu erweitern. Beide Unternehmen werben damit, dass man mit nur einem Klick von Google Maps auf die Website der Deutschen Bahn weitergeleitet wird, ohne die Daten dort neu eingeben zu müssen. Dieser Link ist derzeit nur leider nicht als solcher identifizierbar weit unterhalb der Verbindungen versteckt. Die Möglichkeit, direkt aus Google Maps ein Ticket zu kaufen, gibt es nicht.
Die Datenbank der Deutschen Bahn auf Bahn.de bietet da seit Jahren eine viel genauere Reiseplanung. Die App DB Bahn, flankiert von Kartenmaterial (powered by Bing Maps), auch. Das sei nur einmal erwähnt. Vermutlich wird Google noch den Schritt gehen müssen, den die Bahn längst hinter sich hat: Verträge mit allen Nahverkehrsbetrieben über die Nutzung ihrer Daten abschließen. Zu kritisieren sei deswegen an dieser Stelle nur das Problem an sich und niemand im Speziellen. Wer um die internen Abläufe bei der Deutschen Bahn weiß, kann sich denken, dass dieser längst überfällige, kleine Schritt ein Meilenstein ist.
Richtig brauchbar wird Google Transit allerdings erst, wenn auch der Nahverkehr integriert ist. Ironischerweise veröffentlichte Antischokke gestern einen Beitrag über eine Bahnfahrt, bei der ein Schaffner ein Online-Ticket auf einem Nexus-7-Tablet von Google (sic!) nicht anerkannte. Wie sich heraus stellte, handelte er zwar kleinkariert, aber den Vorschriften gemäß: Die DB Ticket-App funktioniert zwar auf einem Android-Tablet und kann auch Tickets anzeigen – diese sind laut AGB der Bahn auf einem Tablet aber nicht gültig.
also irgendwie kann ich mich mit dem TOp-Beitrag noch nicht anfreunden. Damit verliert man irgendwie die übersicht.
[…] Meinung erster Tester beispielsweise bei Basic Thinking ist das aber nicht besonders gut gelungen. Zitat: “Nicht enthalten sind allerdings eben jene Daten des Nahverkehrs: U-Bahn, Strab und […]
Scheint, als bliebe Öffi auch mittelfristig konkurrenzlos.
[…] Meinung erster Tester beispielsweise bei Basic Thinking ist das aber nicht besonders gut gelungen. Zitat: “Nicht enthalten sind allerdings eben jene Daten des Nahverkehrs: U-Bahn, Strab und Bus. […]
[…] Bahn Man schrieb davon seit heute früh, seit heute Mittag gibt es Neuigkeiten bei Google Maps: Google Transit – Mäßige Integration der Datenbank der Deutschen Bahn. Nun, hält nur Bahn und von deren betriebenen Stadtbahnen – mit Lücken. Also quasi nur von […]
Das mit dem Ticket auf dem Nexus-Tablet habe ich gestern auch gelesen.
Naja, ich bezweifle, dass der Schaffner korrekt handelte. Er hat sich auf keine Möglichkeit eingelassen und obwohl das Ticket eindeutig und nicht widerlegbar von der Person gekauft wurde.
Ich glaub, ich hätte mir den „Strafzettel“ der Bahn geben lassen und mich dann an anderer Stelle weitergezofft, nachgegeben und ein neues Ticket gekauft hätte ich nicht.
PS an das Webmasterteam: Bei Direktlink auf das Bild (zwei mal reinklicken) kommt ein netter 403er unter folgender URL: https://www.basicthinking.de/blog/wp-content/uploads/2012/09/GoogleTransit.jpg
Gewollt und nicht gekonnt kann man da wohl nur noch sagen. Bisher fielen auch alle Artikel die über die Kooperation zwischen der Deutschen Bahn und Google berichten negativ aus.
Mahlzeit,
Viele innerstädtische bahnen kann google doch schon lange. Einfach auf ne Haltestelle klicken und dann ploppt es farbig auf 😉
(ok, nicht ganz das gleiche, aber zumindest sind die Daten vorhanden, wenn auch ohne Abfahrtszeiten.)
„Die Integration der gewünschten Features verzögert sich voraussichtlich um 5 bis 10 Minuten.“
Sorry, aber die Integration eures Titelbildes ist auch mehr als mäßig! 403 Forbidden als Error = NO GO! bei zweimal Klick auf das Bild…
weil hier ja öffi schon genannt wurde als alternative: öffi funktioniert zwar aber es gibt keine visuelle darstellung und aufm desktop-pc funzt das doch auch nicht
[…] sicher noch zahlreiche Beispiele im Netz auftauchen (auch Jürgen Vielmeier hat die Umsetzung kritisiert), bei denen man den Google-Umweg auf die Spitze treiben kann. Was zudem festzustellen ist: der […]