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Kuriose Videospielwerbung im Rückblick: Von toten Teddybären und lila Häschen – Teil II

Einen hab ich noch: Weiter geht es mit dem zweiten Teil der Auswahl der skurrilsten Werbeanzeigen für Videospiele von 1996 bis 1999. Wer den den ersten Teil verpasst hat, kann dies hier gerne nachholen.

Micro Machines: Die Sache mit dem Upps

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Video Games Ausgabe 6/97, Seite 15, Magna Media Verlag AG

Computerspielsucht war offenbar noch kein Thema. Tagelanges Dauerzocken war kein Anzeichen von einem gestörten Sozialverhalten oder Realitätsflucht, sondern selbstverständlich ein Qualitätsmerkmal, wie die Werbung für den Multiplayermodus von Micro Machines beweist. Obwohl der junge Herr ganz rechts mittlerweile doch ziemlich gequält wirkt.

„Kojak Overhill“: Kampf dem Kinderwahnsinn

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Video Games Ausgabe 11/96, Seite 83, 85 & 87, Magna Media Verlag AG

Gleich auf drei (Halb-)Seiten wird diese – spielerisch eher mittelmäßige – Schlachtplatte mit Chilischote und rohem Steak beworben. Die als Rinderwahnsinn bekannte Tierseuche BSE wurde zu Werbezwecken kurzerhand in Kinderwahnsinn umgetauft. Witz lass nach. Fragt sich, wer hier der eigentliche Wahnsinnige war. Immerhin: Aufgrund seiner übertriebenen Gewaltdarstellung ist der Titel von der BPjM auf den Index gesetzt worden, deswegen darf ich auch hier den echten Namen nicht verraten.


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Total Drivin: Gib Gummi!

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Video Games Ausgabe 1/98, Seite 74-75, DMV Verlag

„Gummi… hihi – Da war doch was?“ Das hat sich der Schöpfer dieser Anzeige wohl auch gedacht und wollte seine pubertären Assoziationen der Öffentlichkeit nicht vorenthalten. Großartig.

Playstation: Jetzt mit „Echtzeit-3D-Action-Reality“!

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Fun Generation Ausgabe 7/96, Seite 49, CyPress Verlags GmbH

Tja, so war das damals. Die Auswahl an Freizeitmöglichkeiten war Ende der 90er noch arg begrenzt. Obwohl Topfschlagen schon für damalige Verhältnisse eine erstaunlich lebensechte 3D-Grafik bot, konnte sich am Ende doch die Playstation mit ihren gleich 80 Spielen durchsetzen.

In the Zone: Ist doch alles das Gleiche

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Video Games Ausgabe 1/96, Vorletzte Seite, Magna Media Verlag AG

Konami hat schon im ersten Rückblick mit „genialen“ Einfällen geglänzt und macht hier (leider) keine Ausnahme: Von der sowjetischen Besatzungszone auf die im Basketball geläufige „Zone“ zu kommen – das muss man erstmal schaffen.

International Superstar Soccer Deluxe: Die gelungene Ausnahme

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Fun Generation Ausgabe 2/97, Rückseite, CyPress Verlags GmbH

Fast schon genial wirkt dagegen die Konami-Werbung für das Fußballspiel „International Superstar Soccer Deluxe“, die nur mit klaren Fakten und sattem Rot um die Aufmerksamkeit der Leser buhlt und sich so angenehm zurückhält.

Lone Soldier: Echte Männer, äh Cyborgs, spielen Krieg!

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Video Games Ausgabe 1/96, Rückseite, Magna Media Verlag AG

Gleiches lässt sich von dieser Anzeige nicht behaupten. Hier gibt sich Konami sichtlich Mühe, mit Inkontinenz-Witzen sowie verqueren Gedankengängen ganz tief in die unterste Schublade zu greifen. Um der Indizierungsgefahr in Deutschland zu entgehen, hat der Hersteller übrigens Trick 17 angewandt und die menschenähnlichen Polygongegner einfach durch Cyborgs ersetzt.

Zelda – Ocarina of Time: Bier und Depressionen

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Video Games Ausgabe 1/99, Seite 13, WEKA Consumer Medien GmbH

T-Shirt mit Druck: „Ich gebe einen aus“. Nintendo-Spiele stehen für jugendfreie Unterhaltung? Von wegen! Zumindest die Werbung für das Nintendo 64 Epos Zelda – Ocarina of Time verspricht ein Hochgefühl, das anschließend mit Bier begossen wird. Prost, Link! Dies ist aber wohl auch nötig: Laut Werbetext folgen nach dem Hochgefühl handfeste Depressionen.

Desctruction Derby 2: Hau die Karre

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Video Games Ausgabe 1/97, Seite 8-9, Magna Media Verlag AG

Aua! Geich vier Dominas in Lack und Leder machen sich über einen hilflosen Fahrer und dessen Auto her. Gut, dass der arme Mann einen Helm trägt. Die Anzeige macht deutlich, dass die unschuldigen Zeiten der digitalen Unterhaltung vorbei waren. Und ein bisschen nackte Haut hat noch keiner Verkaufszahl geschadet.

GVU-Anzeige: Piraten in den Knast

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Video Games Ausgabe 11/98, Seite 81, WEKA Consumer Medien GmbH

Zwar keine Videospielwerbung, aber dennoch erwähnenswert: Die GVU wusste schon damals, wie man mit intelligenten und vor allem subtilen Anzeigen den gemeinen „Raubkopierer“ von seinem schändlichen Tun abringen kann.

Bilder: Eigene Scans

Über den Autor

Marcel Petritz

Informatiker, Online-Redakteur und ehemaliger Nerd bei BASIC thinking. Interessiert sich für Gaming, Film und Fotografie und hat von 2012 bis 2013 für uns geschrieben.

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