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2015 Mercedes-Benz CLA 250 4MATIC Shooting Brake Fahrbericht

2015 Mercedes-Benz CLA 250 4MATIC Shooting Brake OrangeArt Edition mountaingrau metallic mit geöffneter Heckklappe

Für den geneigten Interessenten muss ich eben ein paar Worte vorab als Einordnung schreiben. Ich bin ein Mercedes-Kind. Meine erste prägende automobile Erinnerung ist die Werksabholung des W123 meines Vaters, zu der er mich mitgenommen hatte. Danach folgte ein Schweden-Urlaub mit meiner Mutter in dem Auto und ein weiterer Urlaub in Österreich, bei dem der Daimler von einem Lastwagen in einer Kurve zusammengeschoben wurde. Ich mag die Fahrzeuge mit dem Stern also schon seit ich einigermassen klar denken kann.

Als Mercedes dann 2012 den CLA als Miniatur-Ausgabe des CLS vorgestellt hat, war ich Feuer und Flamme und nur die Ankündigung einer kompakten Shooting Brake Ausführung hat stundenlange Sitzungen im Online-Configurator verhindert. Meine Vorfreude auf dieses Fahrzeug war grenzenlos. Bis ich dann vor ein paar Tagen nach der Verkaufsfreigabe den Configurator von Mercedes erneut bemüht habe und für meine Traumkonfiguration auf einen Verkaufspreis von 60.000 Euro gekommen bin. Plopp.

Entsprechend gedämpft war dann der Enthusiasmus mit dem ich mich zur Fahrveranstaltung nach Frankfurt aufgemacht habe, um eben genau das Auto zu besteigen, was ich mir in meinen Träumen ausgemalt habe: den 2015 Mercedes-Benz CLA 250 4MATIC Shooting Brake in der auf 12 Monate zeitlich limitierten OrangeArt Edition.

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Geht der CLA Shooting Brake als Smart Car durch?

Gerüchten zufolge heisst es ja, dass die jungen Leute heute mehr Wert auf eine anständige Smart Phone-Anbindung legen als auf eine passende Motorisierung. Also setze ich mit meinem Artikel mal genau an dieser Stelle an und halte fest, dass es kinderleicht war, mein iPhone mit dem 3.500 Euro teuren Infotainment-System COMAND Online zu verbinden. Dazu sollte man allerdings noch wissen, dass COMAND Online zwar in allen Mercedes-Modellen eben so heisst, unter der Haube aber durchaus ganz andere Komponenten zusammenspielen.

Hard- wie Software-seitig unterscheiden sich die Systeme der kompakten Mercedes-Produktpalette durchaus von dem beispielsweise im letzten Jahr mit der neuen C-Klasse eingeführten System. Wer nun also das COMAND Online in der neuen C-Klasse in den letzten Monaten erlebt hat, wird schon ein wenig schlucken, wenn er anfängt mit dem Drehrad im CLA zu spielen. Eigens für Euch, habe ich genau dieses ein Mal getan und im Bewegtbild festgehalten:

Am 14.11.2012 hatte ich bereits mal ein ähnliches Video in der damals ganz aktuellen A-Klasse gedreht. Die UX-Experten von Mercedes haben dem COMAND Online schon eine deutlich ansprechendere Oberfläche verpasst, auch wenn ich subjektiv das Gefühl habe, dass dies das System ein wenig träge macht. Dennoch deckt die aktuelle Version von COMAND Online in der Kompaktklassen-Ausgabe die wichtigsten meiner Bedürfnisse als Autofahrer ab. Die Anbindung meines iPhones war, wie oben geschrieben, ein Kinderspiel. Die Navigation mit dem System ist effizient und ordentlich. Insbesondere die Darstellungen beim Kreisverkehr, bei verschachtelten Kreuzungen und bei wirren Autobahnführungen ist elegant und nutzerfreundlich gelöst.

Die Sprachsteuerung, bei Mercedes Linguatronic genannt, versteht selbst mein Genuschel zuverlässig, braucht allerdings hin und wieder etwas länger, um die Sprachanweisungen zu verarbeiten. Wobei mir dieser Weg deutlich lieber ist, als eine schnelle aber unzuverlässige Bearbeitung. Das Abspielen von Musik oder auch das Streamen von Audio-Inhalten per Bluetooth funktioniert anstandslos, auch konnte ich während meiner – zugegebener Weise recht kurzen – Testfahrt keinerlei Aussetzer oder Latenz feststellen.

Unter der Mittelarmlehne befinden sich zwei USB-Anschlüsse – bei den Automatik-Fahrzeuge vorne im ersten kleinen Ablage-Fach noch ein zusätzlicher 12 Volt-Anschluss. Einen (1!) weiteren 12-Volt Anschluss gibt es für die Passagiere im Fond, im Kofferraum hingegen sucht man vergeblich nach einem Stromanschluss. Beide USB-Anschlüsse stehen dem DJ als Media-Interface-Geräte-Anschluss zur Verfügung. Die Einbindung meines iPhones klappte problemlos, wie auch das Abspielen von Musik über die gleichnamige Apple-App wie auch über Spotify – bei beiden Programmen wurden jetzt auch die Alben-Titel angezeigt. Für mich als Senior Citizen erfüllt das System so ziemlich alles, was ich von einem Infotainment-System erwarte. Zumal man optional auch ein DAB-Radio-Modul bekommt.

Internet im Mercedes-Benz CLA Shooting Brake

Eher hakelig wird es dann, wenn es dann in Richtung Internet-Connectivity geht. Anders als zuletzt in der C-Klasse er’fahren, bietet das COMAND Online keinen WLAN-Hotspot, sondern es lässt sich mit einem verbinden. Die Verbindung mittels persönlichem iPhone Hotspot funktioniert problemlos, allenfalls die Eingabe des Passworts im Klartext mag da missfallen. Hat man diese Verbindung hergestellt, die sich im Übrigen in den Niederungen des Car-Einstellungen-Menüs verbirgt, kann man auf die Internet-Radio-Funktionalität des COMAND Online zurückgreifen. Möglicherweise ist dies für jemanden, der sein Auto dann täglich bewegt eine feine Sache, ich als quasi Eintagsfliege fand das Menü zu umfangreich und die Steuerung zu ungelenk, ich würde wohl eher eine entsprechende App auf meinem Telefon nutzen und entsprechend per Bluetooth oder USB streamen. Allerdings kann man sich eben diese Internet-Radio-Stationen auch als Favoriten markieren und dann wird da vielleicht ein bequemer Schuh draus.

Die Nutzung der weiteren Internetdienste ist durch die Doppelbelegung von Telefon und Internet in ein Haupt-Menüpunkt erschwert. Die angebotenen Apps sind wenig zwingend und auch wenn der Browser sogar Javascript interpretieren kann, die Navigation ist eher nervig mit dem Drehrad. Auch wenn man so von Link zu Link springen kann. Mit dem iPhone selbst bin ich auf jeden Fall deutlich schneller unterwegs.

Im Video nicht gezeigt, aber zumindest schriftlich nachgereicht: Mercedes bietet unter dem Dach von mercedes.me diverse Dienste an. Unter anderem auch Mercedes connect.me. Aktuell kann man sich per Smart Phone-App den Füllstand des Tanks anzeigen. Zudem – das ist wohl durchaus für Großstädter interessant – kann man sich den Fahrzeugstandort anzeigen lassen. Im Laufe des Jahres soll dann noch eine geografischen Fahrzeugüberwachung hinzukommen und darüber informieren, wenn das eigene Fahrzeug ein definiertes Gebiet verlässt oder in dieses hineinfährt. Die Versuche der Automobilindustrie, uns eigene Apps schmackhaft zu machen, stecken meiner Meinung nach noch ziemlich in den Kinderschuhen.

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Mit der Einführung der neuen A- wie auch E-Klasse hatte Mercedes 2012 ein iPhone-Drive-Kit vorgestellt. Ich fand die Lösung damals ansatzweise sexy. Man mag es sich wie eine Mercedes-Interpretation von Apple Car Play vorstellen. Diversen Apps wurde eine autotaugliche Oberfläche verpasst und diese konnten dann über das COMAND Online bedient werden. Der Haken an der kleinen Blackbox war aber, dass sie bei der Vorstellung bereits überholt war. Mit dem Erscheinen dieses auf das iPhone 4 ausgerichteten Kits, stellte Apple das iPhone 5 vor. Als Mercedes das Drive-Kit dann für die 5er Version aufgerüstet hatte, kam iPhone mit dem 6er iPhone auf den Markt. Dementsprechend wird man wohl nicht genug Einheiten dieser Lösung verkauft haben, um die weitere Entwicklung rechtfertigen zu können. Meiner Meinung zeigt es aber auch sehr schön, dass die Hersteller den Kampf um die Vorherrschaft der Medien im Infotainment-System nicht gewinnen können. Allenfalls das Bereithalten von Schnittstellen wird ihnen auf Dauer möglich sein.

Ist der neue Mercedes-Benz CLA Shooting Brake nun ein Smart Car? Ich sage „Nein!“.

Das COMAND Online ist meines Erachtens ein brauchbares Infotainment-System, was zumindest meine Bedürfnisse perfekt abdeckt. Insbesondere die zuverlässige Funktion der Sprachsteuerung und des Navigationssystems wäre mir als Vielfahrer wichtig. Aber ich gehöre auch noch zu einer Generation, die sich aktuell nicht vorstellen kann, dass mir eine Computerstimme meine E-Mails vorliest und ich diese per Sprachsteuerung beim Fahren beantworte. Ich würde wohl eher an einem Parkplatz halten und dies in Ruhe im Rahmen einer Pause auf dem klassischen Weg erledigen. Wer sich ernsthaft für den CLA Shooting Brake interessiert – ich würde durchaus zum optionalen Harman Kardon® Logic7® Surround-Soundsystem raten, der Aufpreis von 815,15 Euro geht für mich in Ordnung, da ich gerne und viel Musik im Auto höre. Die Serienboxen hingegen empfehlen sich eher für „nur Radio Hörer“.

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Platzangebot im Mercedes-Benz CLA Shooting Brake

2008 habe ich einen Audi A4 Avant als Firmenwagen bekommen und zum ersten Mal verstanden, was ein Lifestyle-Kombi ist. Die Form suggeriert erstmal, dass man Platz hat, die schnittige Form soll dann aber eben rechtfertigen, dass man doch deutlich weniger Platz hat, als eben in einem echten Kombi (für die Nostalgiker: Opel Omega B Caravan, für die jüngere Generation: VW Passat Variant). Kombis heissen bei Mercedes T-Modell, Lifestyle-Kombis darf man der Form nach auch Shooting Brake nennen. Der CLA als coupé-artige Limousine hat einen Kofferraum mit einem Fassungsvermögen von 470 Litern. Der CLA als Shooting Brake bringt gerade mal 25 Liter mehr mit. Mittels einer (optionalen) Cargo-Stellung der Rücksitzbank bekommt man noch einmal 100 Liter mehr Zeug in den Kofferraum. Wer jetzt meint, loslamentieren zu müssen, dem sei auch noch das Kofferraum-Volumen des aktuellen T-Modells der C-Klasse angereicht – da fasst der Kofferraum auch „nur“ 490 Liter. Dementsprechend darf ich den Kofferraum des Mercedes CLA Shooting Brake ohne Bedenken als großzügig bezeichnen, zumal er leicht zugänglich ist und überhaupt nicht zerklüftet gestaltet wurde. An der breitesten Stelle misst er übrigens 1.32m, an der Schmalsten 104 Zentimeter.

Spannend war für mich die Frage, wie sich die neue Bauform auf das Platzangebot auf der Rücksitzbank auswirkt. Kann man in der A-Klasse als deutscher Durchschnitts-Erwachsener mit 180cm Körperlänge noch bequem sitzen, so ist es im CLA eine Qual für mich gewesen. Der CLA Shooting Brake stellt quasi einen – zumindest für mich – nicht wirklich befriedigenden Mittelweg da. Es mangelt zwar nicht an der Kopffreiheit nach oben, wohl aber an der zur Seite. Mein Kopf hatte sofort Kontakt mit dem zugegebener Weise angenehm gepolsterten Dachholm. Zudem muss man als Erwachsener den Kopf beugen, wenn man durch das Fenster sehen möchte. Für meinen Nachwuchs wären das Platzangebot in den kommenden 3 Jahren wohl noch ausreichend, wer oft mit vier Erwachsenen unterwegs ist, tut seinen Mitfahrern durch den Kauf eines CLA Shooting Brakes aber keinen Gefallen. Auch wenn das Fahrzeug als 5-Sitzer ausgeschrieben ist, hinten finden nur zwei Personen ausreichend Platz. Ich zeige es im Video: wer sich in die Mitte setzt verdeckt mit seinem – zumindest ich mit meinem wenig zierlichen – Hinterteil die Gurtschlösser der beiden Außenplätze.

In der ersten Reihe sitzt man bequem, aber der CLA verheimlicht auch als Shooting Brake nicht, dass er zur Kompaktklasse zählt. Die elektrisch verstellbaren Integralsitze kommen mit einer festen Kopfstütze, die gewöhnungsbedürftig ist und gerade größere Menschen sollten diese auf einer ausgiebigen Probefahrt testen. Die Sitze selbst fand ich ungemein bequem, zudem bieten sie ausreichend Seitenhalt auch für sportlichere Fahrweise. Das manuell zu verstellende Leder-Lenkrad habe ich als sehr angenehm empfunden, zumal es in meinem Testwagen mit perforierten Griffflächen daherkommt.

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Fahrspass inklusive

Zum Marktstart (ab Ende März 2015 werden die ersten Fahrzeuge ausgeliefert) kommt der Mercedes-Benz CLA Shooting Brake mit zwei Diesel-Motoren (136 und 177 PS) und vier Benzinern (122, 156, 211 und 360 PS – Letzterer ist dann von AMG). Den kleinen Diesel und die beiden kleinen Benziner kommen mit einer manuellen 6-Gangschaltung, bei den stärkeren Motoren schaltet die 7G-DCT Automatik selbstständig. Generell verfügt der CLA SB über Frontantrieb, der Allradantrieb 4MATIC ist zunächst dem CLA 250 und dem CLA 45 AMG vorbehalten, ab September 2015 folgen die Diesel-Varianten CLA 200 CDI 4MATIC und CLA 220 CDI 4MATIC. Wem es nur um die – subjektiv betrachtet – schöne Form geht, der hat die freie Wahl. Wer auch gerne fährt und Fahrspass haben möchte, dem empfehle ich den CLA 220 CDI 4MATIC und den CLA 250 4MATIC. Letztgenannten würde ich für mich wählen und eben dieses Modell habe ich auch beim Test gefahren.

Unter der Haube des 2015 Mercedes-Benz CLA 250 4MATIC Shooting Brake OrangeArt Edition findet man den bewährten 2 Liter 4-Zylinder-Motor als Benziner mit einer Leistung von 211 PS (155 KW). Damit erreicht man ein maximales Drehmoment von 350 Nm, was in einem Drehzahlbereich von 1.200 bis 4000 U/min anliegt. Im Namen trägt das Fahrzeug 4MATIC, also wird die Kraft je nach Bedarf per HALDEX-Kupllung an alle 4 Ränder verteilt. Von 0 auf 100 km/h beschleunigt der 2015 Mercedes-Benz CLA 250 4MATIC Shooting Brake unter optimalen Bedingungen und im Sport-Programm (alternativ gibt es noch ein manuelles Fahrprogramm zum Selbstschalten und ein Effizienz-Programm) innerhalb von 6.8 Sekunden! Der Vortrieb endet dann bei der Höchstgeschwindigkeit von 240 km/h.

Bremsen und Fahrwerk sind der Motorisierung und dem Fahrzeugsegment angepasst und funktionieren sehr passabel. Wer am liebsten auf der letzten Rille fährt, sollte vielleicht eher zum AMG-Modell greifen. Die Lenkung ist angenehm direkt und in der Stadt praktisch leichtgängig. Die Übersichtlichkeit des Fahrzeugs meiner Meinung nach aber grenzwertig, so dass ich stets zu einer Rückfahrkamera (375 Euro) und einem Totwinkel-Warner (536 Euro) raten würde. Personen, die das Einparken lieber erledigen lassen, sollte der aktive Park-Assistent seine 803 Euro Wert sein.

Mit 211 PS ist der CLA Shooting Brake kein Rennwagen, aber durchaus passabel motorisiert, um auch lange Strecken auf der Autobahn ungestresst abreissen zu können. Dabei hilft auch ungemein, dass der CLA – egal ob Limousine oder Shooting Brake – ein sehr leises Fahrzeug ist, dass aufgrund seines geringen Luftwiderstands auch nur wenig Windgeräusche erzeugt. Der Motorklang im CLA 250 ist durchweg unspektakulär, dafür aber stets nur dezent zu hören. Im Sport-Programm sprintet der CLA auch brav und Zwischensprints machen ihm auch keine Probleme. Generell muss man sich wohl auch vor Augen halten, dass der jüngst erschienene Mercedes-AMG C63S mit seinen 510 virtuellen Pferden auch 4,1 Sekunden für den Spurt auf 100 km/h benötigt, so dass die Leistung des weniger als halb so kräftigen CLA 250 durchaus 3 Sekunden länger dauern darf (weitere Vergleiche: CLA 45 SB 360PS: 4.7 Sekunden, Audi S3 Limousine 300PS: 5.3 Sekunden, Audi A3 1.8 TFSI quattro 180PS: 6.8 Sekunden). Ich bin ein großer Freund vom Allrad-Antrieb. Ich würde stets die 4MATIC Version wählen, die Traktion ist einfach spürbar besser. Nicht nur in langgezogenen Kurven, die man schneller nehmen möchte.

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Mercedes-Benz CLA Shooting Brake und die smarten Helferlein

Wer die Konfiguration des CLA Shooting Brake mit einem „nackten“ CLA 180 beginnt, der sieht schnell, dass Mercedes für die ganzen Helferlein ordentlich die Hand aufhält. Selbst das PRE-SAFE® System (mit reversiblen Gurtstraffern für
Fahrer- und Beifahrersitz und Schließfunktion für Seitenscheiben) kostet knapp 400 Euro extra. Lediglich der COLLISION PREVENTION ASSIST PLUS (Kollisionswarnung inklusive Adaptivem Bremsassistent), der ATTENTION ASSIST (kann typische Anzeichen von Müdigkeit über das Lenkverhalten erkennen und den Fahrer vor drohendem Sekundenschlaf warnen) und der Bremsassistent BAS (mit Bremskraftunterstützung bei erkannten Notbremsungen) gehören neben ESP und ABS zur Serienausstattung.

Der adaptive Tempomat DISTRONIC PLUS findet sich mit 1.023 Euro in der Aufpreisliste, gehört aber meiner Meinung nach zu den besten Systemen im Kompaktsegment. 536 Euro sind für einen Totwinkel-Warner aber dann schon ganz schön happig. Der Spurhalte-Assistent macht sich nur durch Vibrationen im Lenkrad bemerkbar, lenkt aber nicht selbstständig mit, Kostenpunkt 536 Euro. Der Apdaptive Fernlicht-Assistent für 179 Euro ist nur in Verbindung mit dem Intelligent Light System (1.666 Euro) verfügbar.

Mercedes-Benz CLA 250 4MATIC Shooting Brake – Fakten und Preise

Der 2015 Mercedes-Benz CLA Shooting Brake ist 4.63 m lang, 1.44 m hoch und von Aussenspiegel zu Aussenspiegel 2.03 Meter breit! Der Radstand beträgt 2.70 Meter und der Wendekreis liegt bei 11.00 Meter! Die maximale Zuladung liegt bei 495 kg (100 kg kann man davon auf das Dach packen), das zulässige Gesamtgewicht beträgt 2050 kg. Die maximale Anhängelast ist mir 1.5 Tonnen für gebremste, mit 750 kg für ungebremste Anhänger angegeben.

Mercedes-Benz gibt den kombinierten NEFZ-Verbrauch mit 6.6 Liter Super auf 100 km an. Dank dem 56 Liter großen Tank sind rein rechnerisch Reichweiten von 840 Kilometer möglich. Meine Teststrecken waren zu kurz, um diesen Wert zu be- oder widerlegen.

Mercedes positioniert den CLA als kompakte Mittelklasse, der Einstiegspreis vom Mercedes-Benz CLA Shooting Brake liegt bei 29.810 Euro (CLA 180 SB), mein Testwagen kostet als OrangeArt Edition in der Basis 48.457 Euro und ich gehe davon aus, dass der Preis meines Testwagen oberhalb von 60.000 Euro lag. Und nur als Ergänzung: Die 360 PS starke AMG-Version hat einen Basispreis von 57.269 Euro.

Die OrangeArt Edition

Dei OrangeArt-Edition gibt es 12 Monate lang als limitierte Version. Sie zeichnet sich aussen wie innen durch orangene Elemente wie eine reichhaltige Ausstattung aus. Sie basiert auf der AMG Line und dem Night-Paket, kommt mit einem Aufpreis von 6.509,30 Euro daher. Hier muss der geneigte Käufer eben rechnen, ob sich das Paket für ihn lohnt, zudem sollte er die Farbe Orange durchaus mögen. Als Aussenfarben stehen für das Paket weiss, schwarz, grau und silber zur Auswahl.

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Ehemalige BASIC thinking Autoren

Dieses Posting wurde von einem Blogger geschrieben, der nicht mehr für BASIC thinking aktiv ist.

17 Kommentare

  • Der C63S als T-Modell ist mit 4,1 Sekunden angegeben, da einen Vergleich zu den 6,8 Sekunden zu ziehen, erscheint mir doch etwas gewagt … 😉
    Auch die 4,7 Sekunden des CLA 45 SB sind subjektiv kein Vergleich und bei 100-200 braucht man gar nicht mehr drüber reden.

    Ansonsten guter Bericht und schöne Bilder, danke.

  • Ja wenn der Preis nicht wäre… Die A-Klasse ist schon sehr teuer und der CLA legt da nochmal deutlich zu. Gekrönt wird das ganze dann noch mit den kümmerlichen Rabatten bei Mercedes. Für diese Lifestyle-Preise bekomme man auch richtiges Lifestyle in Form eines Jaguar XE, oder Volvo V60. Alternativ ist der Abstand zur C-Klasse unwesentlich. Die sind dann aber auch eine ganze Klasse höher und keine aufgeblasenen Kompaktautos.

    Aber neben dem Preis hat dieses Auto noch einen weiteren KO-Punkt: die Sitze. Für mich sind die meilenweit von ungemein bequem entfernt (das sind Sportsitze des V60). Selbst ein Audi A3 oder BMW 1er ist dem CLA deutlich voraus. Der CLA spielt hier eher in der Liga eines Renault Megane. Das fühlt sich sogar verdächtig ähnlich an (wenn auch beim Mercedes etwas härter gepolstert). Mich würde es nicht wundern, wenn Daimler nicht nur Motoren bei Renault zukaufen würde…

    • Ich bin bei Dir, dass die C-Klasse da preislich in der Nähe liegt und spätestens, wenn das neue C Coupé kommt, bin ich mal gespannt, was Mercedes dann so macht. Den Jaguar XE bin ich selbst noch nicht gefahren, war aber von der Verarbeitungsqualität der letzten Jaguar auch nicht unbedingt masslos begeistert.

      Mit den Sitzen hatte ich bislang gar keine Probleme. Ich bin die ja jetzt durchaus auch schon in den unterschiedlichen Kompakt-Versionen gefahren.

    • Tatsächlich führt das LBA den CLA als Mittelklasse Limousine. Ändert natürlich nix daran, dass A Klasse drin ist 🙂

  • Es ist echt interessant bei der Kompaktklasse verschiedene Modelle miteinander zu vergleichen.
    Mercedes enttäuscht mich bei der A-Klasse und dem CLA gleichermaßen mit deutlichen Übergängen zwischen verschiedenen Kunststoffteilen, einem viel zu wenig aufgeräumtem Radio und einem Display, das aussieht wie nachträglich eingebaut. Betrachtet man dann auch noch die Preisbereiche, dann fallen einem die Augen aus. Da machen die Modelle ab der C Klasse deutlich mehr her, was Haptik und Look im Interieur betrifft. Nimmt man dann noch den kleinsten Motor, dann tuckert auch noch ein Renault Motor im teuren Auto mit dem Stern.

    Gleiche kann man vom 1er BMW sagen. Mega eng, wenn ich mit meinen 1,77m den Vordersitz richtig eingestellt habe, dann habe ich hinten nur noch breibeinig Platz. Die B Säule stört beim ein-/aussteigen und irgendwie ist der Einstieg so eng, dass man mit der Schulter auch leicht gegen das Dach kommt. Der Kofferraum ist auch ein Witz, und die Verarbeitung z.B. bei den Türgriffen, die deutliche scharfkantige Spaltmaße haben, zeugt auch in keinster Weise von einem Premiumhersteller. (Eine Frechheit das genau die gleichen Türgriffe auch beim nochmals deutlich teureren 4er verwendet werden.)

    Ohne das ich es jemals gedacht hätte, und ich eigentlich nur aus Neugierde mal reinschnuppern wollte, überzeugte mich VW mit dem Golf 7(GTI) am meisten. Annehmbare Preise, bei passender Verarbeitungsqualität, die so manche Premiummarke abhängt. Diese zusammen mit dem besser durchdachten Konzept bezüglich Stauraum und Kofferraum rechtfertigt auch den Aufpreis zum Seat Leon. Ich kann nun verstehen, warum der Golf gut ankommt, und die 7. Generation sieht ja auch endlich mal gut aus. 😉

  • Hübsch ist anders, aber wem es geflällt, dem gefällt es. Ich bin da mehr bei der Limousine. Ein „echter“ Benz für „wenig“ Geld, deswegen funktioniert auch der monströse Aufpreis zur A Klasse für relativ wenig Eigenstänidgkeit. Inneraumqualität ist eher von 2005. Einfach mal den Finger auf das dynamisch geschwungene Mittelbrett drücken. Oder den angepappten Monitor, die Einfassungen der Düsen, die Tür“pappen“. Dazu noch ein paar unerklärliche Umstände im Design, wie etwa der 2cm Spalt zwischen Tür und B-Säule, durch den man direkt aufs Blech schaut. Ich kenne auch kein anderes Fahrzeug, wo der Beifahrerfußraum derart weit vorn endet. Ab 1,75m lange Menschen sitzen in dem Auto genau zwei, wenn es halbwegs bequem sein soll: einer auf dem Fahrersitz und einer entweder hinten rechts oder vorne rechts, aber nicht gleichzeitig. Das geht schon, wenn man den Lifestyle einer Dosensardine lebt. Hinten stößt man sich eh den Kopt, vorne sollten man nicht all zu joch toupierte Haar haben, sonst gibt es eine Helmfrisur. Ab 1,85, und 3 Zentnern sollte man sich nach einer anderen Mitfahrgelegenheit umschauen.
    In jedem Fall mitbestellen: Einparkhilfe rundrum UND Kamera. Vorsicht: die piepsen bei MB typischerweise erst kurz vorm Bumms und manchmal auch nur so und manchmal bei Regen und manchmal erst, wenn man die Nulllinie schon überschritten hat. Wer die absolut überteuerte Command Lösung nicht will, deren Preis allein der Rabbatierung für Geschäftskunden so hoch ist, der kriegte bis vor kurzem noch ein Becker Navi, welches vom Umfang her schlechter ist als die 100 Euro Saugnavis von Becker, dafür aber in das Entertainmentsystem intergriert ist. Leider ist die deutlich bessere aktuelle Lösung nicht nachrüstbar, weil man den lustigen Modularen Aufbau nicht beibehalten hat; das Becker konnte man in einem Steckplatz im Handschuhfach unterbringen. Erfüllt aber seinen Zweck, ist aber wie das gesamte Entertainment auch ein bisschen altbacken. Das 900 Euro Soundsystem sollte man sich sparen, da gibt es bessere Komponeten auf dem Markt für einen Bruchteil des Geldes. Der Standardsound geht aber in Ordnung, ein bisschen matschig oben, ein bisschen viel Tiefen, aber der Unterschied zum Harmann Kardon ist den Aufpreis nicht wert. Was also den Innenraum und Entertaiment angeht, sind die meisten Mitbewerber in der Kompaktklasse besser. Das KBA hat den CLA zwar zur Mittelklasse sortiert, aber das auch nur wegen der Länge und dem Preis
    Was die Fahrgeräusche angeht: ja, die Windgeräusche, gerade an der A-Säule, sind deutlich leiser als bei anderen. Dafür ist die Dämmung eher sparsam.

    Ah, bevor ich es vergesse: ich hab einen CLA und liebe ihn trotz seiner Macken.

    • Rückfahrkamera und Parksensoren zum Trotz würde ich ein Auto erst dann ein „smart car“ nennen, wenn es sich beharrlich weigern würde, irgendwo gegen zu fahren.

      Ich gebe zu, das ist etwas unpraktisch für Leute, die gern Polizeisperren durchbrechen wollen, aber für mich persönlich und bei den Ausmaßen heutiger Fahrzeuge wäre das total praktisch.

      Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, wurde etwas in der Richtung neulich von BMW demonstriert, aber ich finde es einfach nicht wieder.

    • Break oder Brake wurden früher Fuhrwerke in England genannt, die neben den Sitzen auch noch eine kleine Ladefläche hatten, um etwas Zeugs mit zu nehmen. Wenn man dann eben zum Schiessen wollte, hier das ding „Shooting Brake“. Und nein, ich habe davon keine Ahnung, habe nur Wikipedia gelesen.

      • „break“ also „Pause“ könnte ich mir noch vorstellen, aber die Schreibweise bei Mercedes ist „brake“ also „Bremse“. Das ergibt eben eine etwas skurile Übersetzung.

        Aber das ist bei den Schöpfern von Namen und Werbeslogans nichts besonderes. Ich sage nur „come in and find out“ also „komm rein und finde wieder raus“.

          • Warum sollte ich das nicht so verstehen dürfen, wenn die Werbestümper das so texten?

            Fehlt nur noch, dass jemand „back factory“ als korrektes Englisch interpretiert und in Deutschland in einem derartigen Etablissement dann nach einem frisch produzierten Rücken fragt.

          • Weil du – wenn du verstehen willst was du möchtest – dich zu Recht auslachen lassen musst. Englisch lässt sich halt nicht 1:1 übersetzen.

            „back factory“ als Deutscher Firmenname bzw. Teilanglizismus mit einem englischstämmigen Wort zu vergleichen welches deinen Horizont übersteigt ist allerdings reichlich albern.

  • Innen: Furchtbar!
    Aussen: Furchtbar! Die „richtige“ große shooting brake ist über jeden zweifel erhaben. Aber dieses gestutze Ding sieht grausam aus.

    Man muss nicht jedes Konzept auf jede Klasse anwenden. Den X4 von BMW braucht auch keiner…