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Audi Q8 Konzept – Traum und Wirklichkeit

geschrieben von Mark Kreuzer

Das Schöne an einer Automesse wie der in Detroit ist, dass viele Autohersteller versuchen, sich gegenseitig mit Konzeptautos zu übertreffen. Der Audi Q8 concept soll die Lücke zwischen Oberklasse und SUV schließen. Bei der Gestaltung des Innenraums hatten die Designer freie Hand. Dabei sind einige sehr interessante digitale Details entstanden von denen es leider nicht alle in das im Jahr 2018 kommende Serienauto schaffen werden.

Beim Blick von außen auf den Q8 concept fällt auf, dass der Wagen über keine Türgriffe verfügt. Die Öffnung der Türen erfolgt über Touch-Sensoren die das Audi-Emblem darstellen. Sobald die Tür die Berührung der Hand erkennt, springt sie leicht auf und schwingt in einen definierten Öffnungswinkel. Die Idee, Türgriffe durch einen Touch-Sensor zu ersetzen gefällt mir sehr gut. Leider ist diese Lösung aber nicht gesetzeskonform und wird deshalb wohl leider vorerst ein Traum bleiben.

Die digitale Herangehensweise an den Q8 concept spiegelt sich auch im Innenraum wieder. Besonders erwähnenswert sind dabei die zentralen Bedien- und Anzeigeflächen. Diese sind in das so genannte Black Panel integriert – ein schwarzes, hochglänzendes Band, eingefasst von einer Aluminiumspange. Im ausgeschalteten Zustand ist der Bildschirm unsichtbar in die Fläche eingebettet. Ist das Display in Betrieb, fügt es sich perfekt in die Designlinie ein.

Klassische Knöpfe oder Schalter muss man im Q8 concept lange suchen. Fast alle Funktionen werden über Touch-Displays gesteuert. Die größte Stärke dieses Prinzips laut Audi ist die direkte, schnelle und intuitive Bedienung. Jede Funktion wird direkt dort angewählt, wo der Fahrer sie auch sieht. Zur Steuerung des Infotainments und der Fahrzeugeinstellungen dient das zentral in der Schalttafel positionierte MMI-Display.

Der schräg verlaufende Bereich der Mittelkonsole integriert ein Display für die Klimatisierung. Erkennt die Sensorik im Sitz, dass der Beifahrer an Bord ist, blendet der Touchscreen die Klimatisierung für ihn ein. Ist der Fahrer alleine unterwegs, steht diese Funktion nicht zur Verfügung. Ein weiterer Touchscreen ist für die Lichtfunktionen reserviert.

Das im Q8 concept gezeigte Bedienkonzept ist zukunftsweisend. Durch den konsequenten Einsatz von Touchdisplays wirkt das Interieur noch aufgeräumter und moderner. Das Serienmodell des Audi Q8 wird wahrscheinlich nicht so radikal digital sein. Dennoch geht der Trend zu Touchscreens im Innenraum und in einer nicht zu weiten Zukunft werden Autos ohne mechanische Schalter und Taster vermutlich Realität werden.

Bei dem Antrieb des Q8 concept greift Audi auf Technologie zurück, die so bereits im Serieneinsatz ist. Als Verbrennungsmotor dient ein 3.0 TFSI, der 245 kW (333 PS) leistet und maximal 500 Nm Drehmoment liefert. Die E-Maschine generiert 100 kW Leistung und 330 Nm. Zusammen mit einer Trennkupplung ist sie in die Achtstufen-tiptronic integriert. Das Gesamtsystem kommt auf 330 kW und 700 Nm Drehmoment. Damit beschleunigt der Audi Q8 concept in 5,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h und weiter bis 250 km/h Spitze.

Die im Heck platzierte Lithium-Ionen-Batterie besteht aus 104 prismatischen Zellen. Mit 17,9 kWh Kapazität ermöglicht sie bis zu 60 Kilometer elektrische Reichweite, die Gesamtreichweite mit dem TFSI-Motor beträgt bis zu 1.000 Kilometer. Eine Vollladung mit 7,2 kW Leistung dauert etwa zweieinhalb Stunden. Der Antrieb des Q8 concept ist wahrscheinlich das realistische an der ganzen Studie und wird in einer sehr ähnlichen Form Einzug in das Serienmodell finden. Ich hoffe aber auch, dass Audi sich nicht zuviel Zeit lässt mit der Realisierung der anderen Technologien da diese durchaus vielversprechend aussehen.


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Über den Autor

Mark Kreuzer

17 Kommentare

  • Ich freue mich für Audi, dass sie wieder mal Mut haben das Design voran zu treiben. Ich finde es toll wenn sich Fahrzeuge bzgl. Design von anderen abgrenzen.
    In diesem Fall läuft es allerdings in die entgegengesetzte Richtung von meinem Geschmack. Während es Benz aktuell schafft (zumindest in meinen Augen) ein sportliches und trotzdem elegantes Design zu präsentieren, so sieht der Q8 für mich eher wie ein in die Hose gegangenes Gesellenstück für das Treffen am Wolfgangsee aus. Diese Front ist nach meinem Geschmack nur noch billig brachial.
    Aber wie gesagt, würde mich freuen, wenn wir mal wieder etwas mehr Mut im Autodesign auf der Straße sehen würden. Es muss ja nicht alles meinen Geschmack treffen. Auch dieses Fahrzeug wird seine Käufer finden. (Vor allem die, die ihre blondierte Beifahrerin beeindrucken möchen… ;-))

    • Äh, ich muss mich bzgl. Benz korrigieren. Habe gerade die Elektro SUV EQ Studie gesehen. Nun ja, auch das zähle ich nicht zu meinen persönlichen Design Highlights. 🙂

  • Ich finde es a) nicht wirklich elegant und b)sehr gefährlich, wenn wirklich jede taste durch n Touchscreen ersetzt wird…
    ganz zu schweigen vom haptischen vergnügen eines erstklassig verarbeiteten Interieurs

    aber an sich schon verdammt schick

  • Bilder vom Innenraum gibt es nicht? Das würde mich schon mal interessieren. Ich schau gleich mal im WWW. 🙂
    edit: Habe welche gefunden. Oh mein Gott, das Cockpit sieht ja besch…eiden aus. Also weder innen noch außen mein Favorit. Bleibe ich eben bei Benz.

  • Ich dachte die Scheiße mit den Verbrennern hört endlich auf wenn Palle hier weg ist. Jetzt wird hier aber immer noch Werbung für Technik aus dem letzten Jahrhundert gemacht. Was hat das auf einem Technik Blog zu suchen? Zahlt die Autobranche soviel dafür?

    • @thomasjura:disqus Werbung ist bei uns als Werbung gekennzeichnet, dies ist keine. Gut, das musst Du nicht wissen, immerhin kommentierst Du hier mit diesem Account zum allerersten mal – fulminanter Einstieg, btw.

      Wir interessieren uns bei diesem Fahrzeig z.B. für die digitalen Komponenten, die vermutlich damit einhergehende herstellerübergreifende Vernetzung der Assistenzsysteme und ähnliche Punkte, siehe https://www.mobilegeeks.de/artikel/here-maps/ – falls Du weitere Fragen zur Themenauswahl auf einem Technikblog hast: jederzeit, immer gerne.

      • Verbrenner ftw ? Bitte mobilegeeks, bleibt wie ihr seid. Aber hier gehts ja garnicht um Elektro vs Verbrenner, Thomas J hat den Artikel wohl nicht gelesen.

    • Ultra-Fail. And the award for the „Gespött der Gesellschaft“ goes tooooo *Trommelwirbel*:

      Thomas J

      Gratulation. Du darfst Dir Deinen Award bei Deiner Mama in der Küche abholen.

  • Wow! Revolutionär! Amazing!
    600 km elektrische Reichweite aus 17,9 kWh!
    Unglaublich!

    Mein Model S braucht bei gutem Wetter schon 18 kWh auf 100 km!
    Wahnsinn, was Audi da erfunden hat!

    Oder da steht eine 0 zuviel und es sollten nur 60 km sein, so wie es bei den deutschen „Hybridlern“ derzeit üblich ist. Bedauerlich, für die paar Kilometer dann 2 Stunden eine Ladestation blockieren zu müssen.

    • Vom Konzept her aber deutlich sinnvoller. Die Mehrheit kommt mit 60km aus. Geht es weiter reduziert der Hybrid den Spritverbrauch deutlich und zu Hause kann ich an ner Haushaltssteckdose nachladen.

      Plug In Hybride mit anständiger Maschine (330e geht in die richtige Richtung) sind für den privaten Individualverkehr ein geniales Konzept.

  • Gibts den auch in schön?
    Ich find ja den 3er GT (und sogar den 5er GT) schöne Autos. Aber sowohl X6, als auch die Mercedes Variante und der Q8 schauen doch furchtbar aus…

  • Also ich habe ja schon viele hässliche Autos gesehen, aber der toppt wirklich alles! Sieht ja wirklich furchtbar aus… Also wenn das die neue Designsprache von Audi sein soll, dann werden sie bald nicht mehr in einem Atemzug mit Mercedes und BMW genannt 😛