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Die verrücktesten Concept Cars aus Detroit

geschrieben von Mark Kreuzer

Seit wenigen Tagen läuft die North American International Auto Show (NAIAS) in Detroit, wo Hersteller aus der ganzen Welt ausstellen. Gezeigt werden hauptsächlich aktuelle und kommende Modelle, dennoch werden auch viele Concept Cars gezeigt. Dabei muss man zwischen zwei Arten von Concept Cars unterscheiden: die halbwegs realistischen und die total verrückten. Ich habe euch mal meine ganz persönlichen Highlights aus Detroit zusammengefasst.

Lincoln Navigator Concept

Das Lincoln Navigator Concept gehört eher in die Kategorie der verrückten Concept Cars. Nicht nur die schiere Größe diese Autos ist verrückt, sondern auch das Türkonzept. Um in dieses Monster einsteigen zu können, benötigt es eine eigene kleine dreistufige Treppe, die beim Öffnen der absurd großen Flügeltür automatisch ausfährt. Das Design wurde inspiriert von einem Jet. Jeder Passagier soll eine First-Class Erlebnis in diesem Wagen haben mit einem eigenen Stuhl, der sich in nahezu jeder Einstellung verstellen lässt.

Auf Nachfrage wurde mir mitgeteilt, dass dieses Concept in dieser Form nicht in die Serie gehen wird. Dennoch soll die Silhouette des kommenden Navigator zu 90% mit der des Concept Cars übereinstimmen. Wobei: Wenn ihr euch das Video von uns aus Detroit anschaut, fällt das nicht schwer zu glauben.

Nissan VMotion 2.0

Das Motto beim Vmotion 2.0 von Nissan war autonom und bequem in die Zukunft fahren. Leider haben praktische Gesichtspunkte beim Design wohl eher eine untergeordnete Rolle gespielt. Um die Türen öffnen zu können, benötigt der Wagen zwei Parkplätze. Auffällig ist, dass die B-Säule fehlt und die A-Säule im Carbon Look gehalten ist.

Bei Autos wie diesen geht es nicht wirklich um die technischen Leistungswerte. Vielmehr soll gezeigt werden, wie ein Autohersteller sich die Zukunft vorstellt. Bei Nissan geht man davon aus, dass Menschen immer noch selber fahren werden und nur bei Bedarf auf autonomes Fahren umschalten.

Rinspeed Oasis

In die Kategorie komplett durchgeknallt gehört der Rinspeed Oasis. Der Wagen hat einige Elemente, die ihn wohl zu dem ungewöhnlichsten Fahrzeug auf der Detroit Autoshow machen. Als E-Mobil für die Stadt ist der Oasis gerade schon provokativ anders und hinterfragt viele der heutigen Autokonventionen.

Highlight und Eyecatcher ist der Kleingarten im Frontbereich. Unter dem Stichwort „Mobile Urbaning Garden“ wurde eine kleine Grünfläche in die Front des Autos integriert. Die Idee dahinter ist, dass ihr Pflanzen – ähnlich wie ihr sie auch zuhause oder im Büro habt – in Zukunft auch im Auto haben solltet. Dies soll für ein angenehmes Klima sorgen. Ich persönlich denke, es ist eher fragwürdig, ob wir jemals Pflanzen im Auto mit uns rumfahren. Dennoch finde ich es gut, dass solche Fragen mit dem Oasis gestellt werden.

Volkswagen ID Buzz

Laut VW ist der Start des ID Buzz für 2022 geplant. Dabei soll er der in Detroit gezeigten Studie sehr ähnlich sein. Highlights für mich sind, dass der Bus das Flair des ursprünglichen T1 Bulli einfängt. Außerdem war die schwebende Figur in der Konsole ein absoluter Eyecatcher.  Ausführlich berichten haben wir euch ja bereits über den VW ID Buzz. Trotzdem darf er in dieser Aufzählung einfach nicht fehlen.

Lexus UX Concept

Auch bei dem gezeigten Lexus UX concept gilt, dass Concept Autos eher hübsch als praktisch sein müssen. Die Sitze wurden von den Designern so gestaltet, dass der Kopf ruhig an der Kopfstütze ruht, während der Sitz die Bewegungen des Wagen ausgleicht. Bequem sahen die Sitze auf jeden Fall nicht aus. Der Innenraum war insgesamt eher verwirrend. Optisch extrem gut gefallen hat mir der Kühlergrill, auch wenn er eher so aussah, als ob er direkt aus dem 3D-Drucker kam.

Audi Q8 concept

Zum Schluss noch ein Wagen, der zu der Kategorie „weitestgehend realitätsnah“ gehört. Der Audi Q8 Concept ist relativ nah an dem Design, mit dem der Q8 im Jahr 2018 auf den Markt kommen soll. Da es sich hierbei aber um ein Concept Car und nicht um das Serienfahrzeug handelt, hat man den Designern noch einiges an Freiheiten gelassen. Zum Beispiel wurde auf die Türgriffe verzichtet, die durch kleine Touchfelder ersetzt wurden. Über den Wagen haben wir auch in dem Artikel Audi Q8 Konzept Traum und Wirklichkeit ausführlich berichtet.

Fazit

Die meisten der in Detroit gezeigten Konzeptautos haben vor allem die Funktion, die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf sich zu ziehen und in fast allen Fällen funktioniert das auch. All die hier gezeigten Autos haben schließlich dazu geführt, dass ich den jeweiligen Stand besucht habe. Bestes Beispiel für mich ist dabei der Lincoln Navigator concept. Die Marke Lincoln spielt in Deutschland kaum eine Rolle und ist den meisten wahrscheinlich höchstens aus den häufigen Auftritten in Blockbuster-Filmen aus Hollywood bekannt. Ich wäre an dem Messestand wahrscheinlich auch eiskalt vorbeigegangenen, wenn nicht dieses unglaublich riesige Konzeptauto gezeigt worden wäre. So habe ich tatsächlich einige Zeit auf dem Stand verbracht und habe mir auch die anderen Autos angeschaut.

Bei den realitätsnahen Konzepten wie denen von Audi und VW kann ich es dafür kaum erwarten zu sehen wie nah das Konzept an der Serie ist.

Welcher Wagen hat euch den am besten gefallen?

Über den Autor

Mark Kreuzer

1 Kommentar

  • „Ich persönlich denke, es ist eher fragwürdig, ob wir jemals Pflanzen im Auto mit uns rumfahren.“
    Diese Aussage ist schon wiederlegt! Als 2CV-Fahrer kenne ich noch gut die Blumenvasen, die in den 70ern in Käfer & Co am Armaturenbrett hingen und rumgefahren wurden.