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Das Smartphone als Schlüssel: Nuki Smart Lock im Test

Auf Kickstarter hieß das Gerät damals noch Noki, heute ist es unter einem anderen Namen mindestens genauso beliebt – das smarte Türschloss Nuki. Dank diesem kann der Wohnungsschlüssel hinter der verschlossenen Tür hängen bleiben, denn Nuki kümmert sich ja um alles. Per Smartphone-App wird das Schloss auf- und zugeschlossen. Ich habe das Gerät des gleichnamigen österreichischen Startups auf Herz und Nieren getestet und mit einem mulmigen Gefühl im Bauch meine Haustür von einem Computer steuern lassen.

Nuki Design und Montage

Aber fangen wir am Anfang an: Nuki kommt bei mir in einer schwarzen Verpackung an. Im Paket befindet sich neben dem smarten Türschloss selbst auch noch die Bridge in einem extra Karton. Was das genau ist, darauf gehe ich später ein. In der Nuki-Box befindet sich das Schloss, zwei Metallplatten für die Montage an der Tür, ein Inbusschlüssel, vier AA-Batterien und eine Anleitung zum Anbau. Nukis Körper besteht aus zwei Teilen: Der untere Schwarze ist rechteckig und bietet Platz für die Batterien. Das Herzstück bildet allerdings der runde obere Teil, der den Motor beinhaltet, den Schlüssel in sich aufnimmt sowie einen großen Knopf in der Mitte besitzt. Mit seinen fast 500 Gramm liegt das Schloss recht schwer in der Hand, mit einer Größe von 110 x 60 x 60 Millimetern ist es aber vergleichsweise handlich.

Die Montage an der Tür ist kinderleicht – ein Pluspunkt für das Nuki Schloss. Es werden hier zwei Möglichkeiten angeboten: Entweder wird das Gerät samt der Montageplatte an die Tür geklebt oder aber mit der zweiten Platte angeschraubt. Dabei spielt der Zylinder die Hauptrolle, denn wenn dieser mindestens drei Millimeter hervorsteht, muss die zweite Variante angewandt werden. Wenn nicht, wird geklebt, so wie bei mir.

Bevor ihr euch das smarte Schloss kauft, informiert euch vorher, was für ein Türschloss ihr besitzt. Nuki gibt auf seiner Website an, dass Schlösser mit Europrofil Doppelzylinder mit Not- und Gefahrenfunktion, einem Knauf oder Drücker, einer Mehrfachverriegelung und einem vertikalen Schlüsselkanal kompatibel mit dem smarten Schloss sind. Die Installation bei einem Schweizer Rundprofil-Zylinder, einem UK Oval Zylinder, einem Amerikanischen Dead Bolt, einem Knaufzylinder, einem automatisch verriegelnden Schloss und bei Zusatzverriegelungen ist nicht möglich.

Meine Tür muss also mit der Klebe-Platte versehen werden, keine Angst, der Kleber lässt sich rückstandslos entfernen. Diese wird um das Schlüsselloch herum angebracht, woraufhin der Schlüssel selbst hineingesteckt wird. Nuki wird anschließend auf die Metallplatte aufgesetzt, wobei der Schlitz im oberen Teil den Schlüssel verschluckt. Dadurch kann er automatisch gedreht und die Tür ab- oder aufgeschlossen werden. Rastet es ein, macht es kurz Klick und als nächstes werden die Batterien in das dafür vorgesehene Fach eingesetzt. Wart ihr mit der Montage erfolgreich, leuchtet das Nuki Schloss als Belohnung weiß auf.

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Nuki Verbinden, Konfigurieren und Kalibrieren

Soweit so gut. Jetzt fängt der spaßige Teil an, denn nun muss das Schloss mit der App auf dem Smartphone verbunden und konfiguriert werden. Der Hersteller gibt hier auf der eigenen Webseite an, dass das total einfach und binnen weniger Minuten erledigt wäre. In meinem Test sah das etwas anders aus, denn ich habe eine geschlagene halbe Stunde damit zugebracht, das Gerät mit meinem Handy zu koppeln. Durch das fünfsekündige Drücken auf den mittigen Knopf soll das Schloss in den Pairing-Modus versetzt werden, was durch den durchgehend leuchtenden LED-Ring signalisiert wird. Schaltet man jetzt Bluetooth auf dem Handy an, sollten sich beide Geräte finden.

In der Theorie klappt das sicherlich auch gut, in meinem Praxistest ging da einiges schief. Der Pairing-Modus von Nuki brach immer wieder ab und eine Verbindung zum Handy konnte so schon von Anfang an nicht aufgebaut werden. Der LED-Ring wechselte ständig von leuchtend zu blinkend. Ein Handbuch oder eine Legende von Nukis Signalen ist nicht im Lieferumfang enthalten, also konnte ich nur raten, was meinem smarten Schloss fehlte.

Nach dem vierten Anlauf Knöpfchen drücken hat es dann aber doch funktioniert – Handy und Schloss hatten sich anscheinend endlich aneinander gewöhnt und gefunden. Koppeln allein ist aber noch lange nicht alles, was zur Konfiguration von Nuki dazu gehört. Denn sobald beide miteinander verbunden sind, muss das Gerät über die App auch noch dem hauseigenen WLAN vorgeführt werden. Hier genau das gleiche Spiel wie davor: Die Suche hat eine gefühlte Ewigkeit gedauert, die Verbindung brach bestimmt dreimal hintereinander ab und das Passwort musste ich bei jedem Vorgang erneut eingeben. Sehr nervig! Nachdem dann aber auch das Hindernis geschafft war, braucht Nuki ein Firmware-Update, dessen Installation in meinem Test rund 10 Minuten gedauert hat. Solche Updates kommen immer mal wieder vor und die App informiert einen darüber stetig.

Bevor man mit Nuki jetzt aber so richtig loslegen kann, muss sich das Schloss noch kalibrieren. Ja für die Einrichtung sollte man sich Zeit nehmen. Sprich, es will sich an die Gegebenheiten der Wohnungstür anpassen. Zu Anfang muss dazu in der App die Angabe gemacht werden, ob die Tür von außen einen Knauf oder eine Klinke besitzt. Diese Info ist deswegen relevant, da das Schloss eine Tür nicht nur auf- und zusperren, sondern sie bei einem äußeren Knauf auch bequem öffnen kann.

Das Kalibrieren dauert etwa drei Minuten und in denen kurbelt das smarte Schloss ganz schön heftig am Innenleben der Tür. Der Riegel wird abwechselnd nach vorne und hinten geschoben und Nuki weiß danach, ob sich das Schloss doppelt verschließen lässt, wie kräftig der Motor arbeiten muss und wie weit man die Falle einziehen kann. Das Kalibrieren läuft vollkommen automatisch ab, man kann sich also einfach nur danebenstellen und sich die Ohren zuhalten. Der Vorgang ist nämlich unglaublich laut! Wahrscheinlich sind sowohl meine Hasen als auch meine Nachbarn gleichermaßen zusammengezuckt, als Nuki da den Schlüssel vor und zurück gewalzt hat. Sobald der LED-Ring nicht mehr leuchtet, ist das Gerät einsatzbereit.

Nuki gets mobile

Nun endlich kann man die App benutzen, die für meinen Geschmack etwas zu profan gestaltet ist. Im Startbildschirm wird der Status des Türschlosses angezeigt. Tippt man darauf, öffnet sich ein Menü mit vier Auswahlmöglichkeiten: Aufsperren, Zusperren, Tür öffnen und Lock ’n‘ Go. Im Video führe ich euch die einzelnen Funktionen auch nochmal vor. Per Wischgesten lassen sich die Türfunktionen auch bedienen. Diese können in den Einstellungen beliebig konfiguriert werden.

Wer keine Lust hat, jedes Mal vor dem Verlassen der Wohnung mit der App herumzuhantieren, der kann auch einfach den großen Knopf an dem Schloss selbst drücken. Bei einmaligen Druck wird die Tür ge- oder entsperrt. Wird der Knopf schnell zweimal hintereinander gedrückt, geht das Schloss in den Lock ’n‘ Go-Modus. Eine automatische Entsperrung des Nuki Schlosses ist auch möglich. Dazu ruft das Gerät die Koordinaten seines Standortes ab. Nähert sich der Nutzer samt Handy diesem Geofencing-Bereich sucht die Nuki-App per Bluetooth nach dem Schloss. Kommt der Nutzer dem Smart Lock näher als fünf Meter, schließt es automatisch auf.

In meinem Test haben alle Features wunderbar funktioniert, allerdings hat mein Nuki Schloss nach 10-minütigen Einsatz das erste Mal den Geist aufgegeben. Die mitgelieferten Batterien waren anscheinend nicht vollständig aufgeladen und so musste ich sie zu Beginn erstmal austauschen – nicht dramatisch, aber ärgerlich. Der Hersteller verspricht, dass die Nuki App bei einem niedrigen Batteriezustand warnt, sodass einem genügend Zeit bleibt, diese zu wechseln. Das kann ich leider nicht bestätigen. Gleich nach diesem Hinweis, war das Schloss nämlich tot. Ich empfinde das als ziemlich problematisch, denn sollte man zu diesem Zeitpunkt gerade unterwegs sein, schaut man spätestens vor der Haustür ganz schön blöd aus der Wäsche.

Nuki Fernzugriff und Einladungen

In meinem Video teaser ich auch die Nuki Bridge an, eine praktische Erweiterung für das Smart Lock. Denn dieses Zubehör erlaubt den Zugriff auf das Schloss aus der Ferne. Es sieht aus wie ein etwas klobiger Stecker für die Steckdose, mit einem mittigen Knopf und einer kleinen LED darüber. Der kleine 220V-Stecker muss nun in einem Fünf-Meter-Radius zum Smart Lock eingesteckt werden. Via Bluetooth wird die Bridge mit dem Smart Lock über die App gekoppelt. Dann noch kurz mit dem heimischen WLAN verbinden und schon kann es losgehen.

Doch was für Vorteile bringt die Nuki Bridge eigentlich? Nun, angenommen ein Familienmitglied hat seinen „Schlüssel“ (in dem Fall das Smartphone) vergessen oder verloren, so kann die Tür aus der Ferne für ihn geöffnet werden. Dieses Szenario lässt sich natürlich auch bei einem leeren Handyakku anwenden. Zudem können bei Bedarf Handwerker und sonstige Dienstleister in die Wohnung gelassen werden (wenn man das überhaupt will, ohne dabei zu sein). Für rund 100 Euro kann die Bridge beim Hersteller erworben werden.

Kleiner Tipp am Rande: Wer sich das Geld sparen möchte, dem empfehle ich einfach ein ungenutztes Android-Handy als „Ersatz-Bridge“ zu missbrauchen oder es zumindest auszuprobieren. Denn über die App „Nuki Software Bridge“ können alle Funktionen des Steckers ebenfalls ausgeführt werden. In der Theorie sollte das funktionieren, wie man allerdings in den Kommentaren zu der App im Play Store liest, sieht das in der Praxis anscheinend ganz anders aus.

Wem es nur darum geht, die Tür für Freunde oder Familienmitglieder zu öffnen, der braucht im Prinzip keine Bridge, um das Schloss aus der Ferne zu steuern. Andere Personen, die die Wohnung betreten dürfen, können nämlich einfach zu Nuki eingeladen werden. Dies kann man auch nur zu bestimmten Zeiten einstellen, sodass die Putzfrau beispielsweise nur zwischen 10 und 12 Uhr reinkommt.

In meinem Praxistest lief das ziemlich rund. Die Einladung ist in diesem Fall ein generierter Code, den der neue Nutzer bei sich in der App eingibt. Solche vergebenen Schlüssel können zwar auch wieder zurückgezogen werden, tatsächlich macht die App aber keinen Unterschied zwischen dem echten Besitzer und einem Gastnutzer. Sprich, auch ein Gast kann dem Administrator den Schlüssel entziehen. Sollte hier einmal das Smartphone verloren gehen, kann sich diese Funktion vielleicht als nützlich erweisen, ansonsten sperrt man den Administrationsbereich wohl besser mit einer PIN.

Nuki Smart Lock = Sicherheit?

Nun stellt sich natürlich die Frage: Wie sicher ist überhaupt so ein smartes Schloss? Immerhin geht es hier um den Zugang zum eigenen Heim und damit zu all seinen Besitztümern. Kann man bei einem Smart Lock mit Anbindung zum Internet überhaupt von Sicherheit reden? Zu allererst muss man wissen, dass die Kommunikation zwischen dem Schloss und der Nuki-App End-zu-End-verschlüsselt ist und mit Challenge Response arbeitet. Dieses Konzept findet man beispielsweise auch beim Onlinebanking. Die Daten werden laut Hersteller nicht auf Servern gespeichert. Das Verfahren ist Standard bei Smart Locks und wer möchte, kann sich auf der Webseite von Nuki einen langen und ausführlichen Text zu dem Verschlüsselungskonzept samt Mathematik dahinter durchlesen.

Schön ist auch, dass es im Internet eine Verwaltung von Benutzern und Zugängen gibt. Dazu muss man sich über die App bei Nuki Web registrieren. Dort kann man sein Smart Lock bequem und einfach über den Computer verwalten. Neue Nutzer können eingeladen und beschränkte Zugänge ausgeteilt werden. Zugangsberechtigungen kann man mit nur einem Klick ändern oder die Tür direkt über den Browser aufsperren. Dieses Konzept ist beispielsweise praktisch, wenn der Hauptnutzer sein Handy verloren hat.

Wer dann mal ohne Telefon das Haus verlassen möchte, für den hat Nuki ein weiteres Zubehör in petto: Der Nuki Fob. Mit dem 40 Euro teuren Bluetooth-Knopf, hat man quasi eine Art Fernbedienung in der Tasche, mit der sich das Schloss auch öffnen lässt. Auf der Produktseite wird betont, dass sich dieses Gerät auch gut für Senioren und Kinder eignet, die vielleicht kein Handy besitzen oder noch nicht damit umgehen können.

Eine weitere Möglichkeit die Tür im Ernstfall wieder zu öffnen, gehört eigentlich zu den Grundvoraussetzungen, falls man sich solch ein Smart Lock – egal welcher Art – zulegt. Euer Türschloss sollte nämlich einen Europrofil-Doppelzylinder mit Not- und Gefahrenfunktion besitzen. Damit ist es nämlich möglich, die Tür mit einem Zweitschlüssel von außen zu öffnen, obwohl im Nuki Schloss bereits ein Schlüssel steckt. Somit sollte man sich diese Option immer offen halten und einen Haustürschlüssel mit sich führen. So smart das Schloss auch sein mag, Technik kann eben auch versagen. Meine Wohnungstür hat diese Special übrigens nicht, weshalb ich nach der Batteriepanne ganz zu Beginn meines Tests auch sehr skeptisch war. Ohne viel Aufwand komme ich im Notfall nicht mehr in meine Wohnung.

Nuki Fazit

Im Prinzip finde ich das Nuki Lock ein schönes Gerät mit einer einfachen Montage an der Tür. Gerade, dass man Nuki quasi nur auf das Türschloss setzt, finde ich sehr praktisch. Andere Smart Locks müssen nämlich direkt in das Schloss eingebaut werden. Das minimalistische Aussehen des Geräts ohne viel Schnickschnack sagt mir auch sehr zu – zwar etwas klobig, aber man will ja auch zeigen, was man hat. Punktabzug gibt es bei mir einmal für den lauten Lärm, den das Schloss veranstaltet, weil man Nachts erstmal alle Nachbarn aus den Betten holt. Das Hin- und Herdrehen dauert auch ungefähr zehn Sekunden länger, als die analoge Aufschließmethode.

Meiner Meinung nach ist die App zwar schön, aber nicht verständlich genug präsentiert. Die Führung durch den Installationsvorgang ist gut erklärt, jedoch wird hierbei nirgends auf die Notwendigkeit eines Europrofil-Doppelzylinder mit Not- und Gefahrenfunktion hingewiesen. Ich hätte mir an der ein oder anderen Stelle außerdem mehr Inhalt gewünscht. Mir ist aufgefallen, dass die App einen manchmal einfach irgendwo stehen lässt oder auch sehr lange braucht zum Laden. An der Usability kann man hier definitiv noch etwas feilen.

Das Nuki Smart Lock ohne Zubehör kostet 229,00 Euro und muss direkt über die Herstellerwebsite von Nuki bestellt werden. Übrigens: Wer eine Amazon Echo zu Hause rumstehen hat, der kann neuerdings auch Nuki mit der Sprachassistentin steuern. Wie immer solltet ihr bei solch einem Testbericht bedenken, dass dieser nur meine eigene Meinung und Erfahrung mit Nuki widerspiegelt. Dass die Konfiguration bei mir so schief gegangen ist, muss also nicht überall der Fall sein.

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Über den Autor

Ehemalige BASIC thinking Autoren

Dieses Posting wurde von einem Blogger geschrieben, der nicht mehr für BASIC thinking aktiv ist.

13 Kommentare

  • Smart Locks gehören zu der Gruppe von „smarten“ Geräten, die Probleme erschaffen, die es vorher nicht gab. Ähnlich wie der bequeme Trend zu Funkschlössern an Fahrzeugen, was da zu Lasten der Diebstahlsicherheit ging. Alleine die Erfahrungen der Testerin zur Batterie sind ein KO-Kriterium. Man stelle sich vor, man ist vielleicht 2 Wochen im Urlaub und mittlerweile die Batterie alle und ein Schlüsseldienst nötig um wieder in die Wohnung zu gelangen. Bei aller Liebe zu „smarten“ Gadgets, das ist nicht ausgereift und die eigene Haustür vielleicht nicht die beste Test- und Spielwiese für sowas…

    • Zumindest bei meiner Wohnungstür ist es so, dass wenn von innen ein Schlüssel steckt, kann ich von außen keinen Schlüssel mehr einstecken. Daher habe ich auch keine Möglichkeit im Falle eines Ausfalls die Türe manuell per „Backup“-Schlüssel zu öffnen. Das ganze ist zwar meiner Meinung nach eine sehr nette Spielerei (wenn auch auf keinen Fall nötig), aber keine „Backup“-Methode zu haben ist für mich auch ein K.O.-Kriterium, da kann ich dir nur zustimmen.

  • Also wenn in einem „Test“ lächelnd darüber hinweggesehen wird, dass das Koppeln allein vier Versuche brauchte und die „Sicherheit“ als „positiv“ bewertet wird, weil es eine Web-App(!) des Herstellers(!) gibt, mit der man bequem(!) alle Zugänge(!) direkt online(!) verwalten kann…

    Ja, dann hat hier wieder jemand sich einreden lassen, dass er eine Lösung für sein First Problem braucht und gezeigt, dass er sich mit der Realität überhaupt nicht beschäftigen möchte.

    Es ist unglaublich wie das Gehirn von Geeks abschaltet, sobald irgendwas mit „online“ „smart“ oder „sharing“ beworben wird. „Oh, toll! Onlinezugang beim Hersteller? Perfekt. Technische Probleme? Vernachlässigbar. Tolles Gerät für nur 230€!“

    Update-Garantie, Referenzen des Herstellers, Abhängigkeit vom Hersteller, Zugriff auf das WebEnd, Garantierte Unterstützung für wie lange…? Alles so Fragen, welche die Sicherheit betreffen. Alle nicht mal erwähnt. Hauptsache es gibt eine Weboberfläche für das bequeme Konfigurieren.

    Nebenbei übrigens bezeichnend, dass die „getestete“ „Sicherheit“ als positiver Punkt genannt wird, Sicherheit im Allgemeinen als Kriterium aber gar keine Rolle spielt. Da sind Komfort, Ausstattung und Performance viel wichtiger.

      • Das ist Hersteller blabla. Natürlich ist das alles sicher, zertifiziert und was weiß ich nicht alles. WIE das implementiert ist steht da natürlich nicht und es ist ja jetzt nichts neues, dass es Startups mit Sicherheit und Nutzerdaten nicht so genau nehmen oder die Probleme nicht sehen. Das mag ja noch ganz witzig sein, wenn dir jemand die Lampen an und ausschalten kann, mal am Fernseher den Kanal wechselt oder die Heizung abstellt – wenn dann aber jemand in der Wohnung steht ist es nicht so lustig. Das gesamte IoT Thema steckt in den Kinderschuhen, gerade vom Sicherheitsaspekt.

        • @Rince81:disqus Wir gehen eigentlich davon aus, dass ein international renommierter Sicherheitsexperte wie Tobias Zillner kein „Blabla“ verbreitet und sorgfältig abwägt, wem ein solches Zertifikat ausgestellt wird. Zudem haben wir in der Berichterstattung der vergangenen Monate keinen Hinweis auf existierende oder potentielle Sicherheitslücken bei Nuki gefunden. Falls Du Hinweise hast, die über ein allgemein gehaltenes „es ist ja jetzt nichts neues, dass es Startups mit Sicherheit und Nutzerdaten nicht so genau nehmen“ hinausgehen, würden wir uns sehr darüber freuen.

      • Ist das alles? Selbst wenn ich mal unterstelle, dass das Beschriebene fehlerfrei ist, wird nur erklärt, dass die Verbindungen verschlüsselt sind und die Daten gesichert auf den Server übertragen werden. Und auch der zweite Artikel beschreibt nur, dass dieser Experte aufgrund von Dokumenten und ein, zwei Tests die Bluetooth-Verbindung als sicher deklariert hat. Mit keinem Wort wird die Architektur der App (ich schätze mal unzureichend, da laut Nuki ein Handyroot reicht, um die Daten abzugreifen), der Schutz der Bridge und der Weboberfläche erwähnt.

        Und das sind nur die Softwaremässigen Sicherheitsapekte. Was ist mit dem Rest? Hier geht es nicht um irgendwelche Internettagebücher, sondern um das eigene, schützenswerte Offlineleben. Nirgendwo erwähnt Nuki welche Geräte wie lange unterstützt werden, wie lange updates garantiert sind und wie weit der Nutzer in der Pflicht ist.

        Ich verstehe, dass der durchschnittliche Nerd daran keinen Gedanken verschwendet. Hauptsache Early Adopter und Coolness. Von einem Magazin erwarte ich aber ein bisschen mehr als eine „Produktvorstellung“.

        Beispiel aus dem Artikel:
        Probleme mit dem Bluetooth wurden erwähnt. Statt das lächelnd abzutun und sich zu freuen, dass es nach vier(!) Versuchen funktioniert, hätte ich an der Stelle das Ganze mit zwei anderen handymodellen ausprobiert, getestet ob es dann besser wäre und entweder Nuki gefragt, warum manche Geräte sich nicht sofort verbinden oder warum es grundsätzliche Probleme gibt. Und aus dem Willen oder Unwillen eine solche einfache Frage zu beantworten, hätte man direkt erste Schlüsse ziehen können wie ernst Nuki Bugs, Weiterentwicklung und Fehlerbehebung nach dem Kauf nimmt.

        Wie gesagt, hier auf zwei Artikel des Herstellers zu verweisen und das Thema Sicherheit damit abzuschließen, würde ich von euch nicht erwarten und halte ich in Hinblick auf die Punkte, welche ich noch erwähnt hatte, auch für abtuend.

        • Wir können – zugegeben: als Geeks – nicht ganz nachvollziehen, warum der unzweifelt vorhandene Nutzen und Komfort des Geräts als „Early Adopter und Coolness“ trivialisiert wird. Mit der gleichen Logik müssten wir uns abfällig darüber äußern, dass man herkömmliche Schlüssel verlieren kann oder dass ein Handtaschen- und Schlüsseldieb schliesslich ebenfalls in die Wohnung gelangen kann, um die Argumentation mal auf den Sicherheitsbereich zu erweitern.

          Die bis uns momentan vorliegenden Angaben deuten darauf hin, dass das System nach allen Regeln der Technologie (und Wahrscheinlichkeit) als „sicher“ einzustufen ist und wir haben nirgends einen anderslautenden Hinweis gefunden. Das Unternehmen hat einen guten Ruf, das Produkt hat uns trotz der (u.M.n. unerheblichen) Einrichtungsproblemchen überzeugt.

          Sollte sich jemand davon abgeschreckt fühlen, ist das legitim – wir haben unsere „Pflicht“ mit dem entsprechenden Hinweis erfüllt und entscheiden ab einem gewissen Punkt, ob wir eine „Kür“ in Form weiterer Nachforschungen nachlegen.

          • Gut, wenn euch der Ist-Zustand bei einem solchen System ausreicht, könnte ich meine Bedenken noch fünf mal umformulieren, ohne dass ihr diese als Bedenken erkennen würdet. Denn mehr als sagen kann ich es nicht.

            Deshalb umschreibe ich das mit „Early Adopter“, Fokussierung auf den Moment, egal wie ungewiss die Zukunft des Produkts ist.

            Nebenbei, vielleicht wird euch klarer, worüber ich die ganze Zeit spreche, wenn ihr euch noch mal in Erinnerung ruft, wie Sascha enttäuscht (und aus meiner Sicht unberechtigt) gewütet hat, weil das Forschungs-Projekt Google Glass früher eingestellt wurde, als er es erwartet hatte. Auf den Aspekt, dass das passieren könnte, weil es keine Zusicherungen gab, hatte ich ihn übrigens in seinem ersten Testbericht hingewiesen und interessanterweise hat er genau so reagiert wie ihr jetzt „Keinen Hinweis, Mehrarbeit wäre doch nicht nötig“. Und hier geht es nicht nur um ein Spielzeug sondern um den persönlichen Sicherheitsaspekt.

            Aber wie gesagt, mehr als sagen und drei mal verschieden formulieren kann ich es nicht.

        • Das Problem mit dem Bluetooth lag an der Softwareversion – seit Version 1.3.8 läuft es absolut stabil – auch auf verschiedenen Handys (LG / Huawei / Samsung)
          Leider wurden anscheinend manche Geräte (auch meines) mit der alten Software ausgeliefert. Aber seit dem SW Update kein Problem.

  • Ich habe das Teil seit mehreren Wochen im Einsatz. Ich kann nur sagen – absolut geil.
    Das Teil sperrt die Türe ab wenn du gehst und sperrt die Türe auf und entriegelt wenn du mit 2 Einkaufstüten in der Hand davorstehst. Du musst tatsächlich keinen Schlüssel in die Hand nehmen. Die Steuerung mit Alexa klappt mit IFTTT besser als über das Nuki Skill. Sogar meine Frau ist begeistert davon. Einen Hausschlüssel habe ich trotzdem immer dabei da er am Schlüsselbund mit dem Autoschlüssel hängt. Von daher ist das Problem mit leerer Batterie relativ. Von Außen ist Nuki nicht sichtbar, also kein Hinweis für böse Hacker. Das mit der leeren Batterie war wahrscheinlich einfach Pech – aber das kann überall mal passieren.

  • Hipster Crowdfounding Unternehmen. Gute Verpackung, Colle Internetseite das wars! Was kann ich als Nutzer damit anfangen? Erst einmal nichts. Ich möchte ja ein Schließsystem was funktioniert, was dem Preis- Leistungsverhälnis entsprechend ist und ich möchte einen Service der mir bei Problemen zur Seite steht. Das alles bekommt man bei Nuki „NICHT“! Ich habe das Schloss jetzt seit 8 Wochen an einem Dünnen Segmenttor in meiner Firma verbaut. Für diesen Preis habe ich ein Funktionierendes Schließsystem erwartet. Der erste eindruck Top. Der Einbau auch recht einfach. Sehr viel Zubehör, auch gut. Doch dann fingen die Probleme an. Seit 8 Wochen warte ich nun auf die Bridge. Die Verbindung über Bluetooth ist extrem Zeitaufwändig. Von wegen man kommt in die Nähe und die Tür geht auf. Das Tor ist nur ca 0,5 cm dick. Die Verbindung dauert mindestens 30sek meist länger. Automatischen Tür aufgehen absolute Fehlanzeige. Hier muss man sich 3 bis 5 min vor der direkt an der Tür (0,5 – 1 m) aufhalten bis dann irgendwann mal das Schloss geöffnet wird. Manchmal schließt es dann aber nicht ganz auf, so das man wieder ab und auf schließen muss, bis man dann endlich rein kommt.

    Nach 8 Wochen habe ich eine Bridge in der Hand gehalten die eine Gefähr für Gesundheit und Leben darstellt. Die Steckkontakte am Stecker sind los, drücken sich in die Bridge und können leicht einen Kurzschluss oder Stromschlag verursachen. Ich bin gelernter Elektriker, ich weiß von was ich rede.

    Ruft man den Service an, wird man zum einen Gedutzt. „Hipster“ Company eben. Will man tiefer in die Thematik werden die Coolen Servicemitarbeiter aber auch ganz schnell grantig, den Hilfe bekommt man von diesen keine. Im Gegenteil! Man wird vertröstet. „Ein Servicemitarbeiter wird sich bei Ihnen melden“. Nach drei Tagen hat sich aber noch kein Servicemitarbeiter bei mir gemeldet. Außerdem müsste ich dann auch noch am Schloss sein, wenn sich dieser Servicemitarbeiter irgendwann man meldet.

    Ich würde daher jeden vom Kauf abraten. Ob es diese Coole Firma noch lange gibt ist fragwürdig. Wie so viel Crowdfounding Unternehmen, wird das Geld der Investoren bald verbrannt sein. Bei dem Service werden die Aufträge weg bleiben und das Reklamationsmanagement das restliche Geld aufzehren bis dann kein Geld mehr für Coole Mitarbeiter da ist und dann steht man alleine mit diesen Produkt. Schade das ich auf die schicke Aufmachung und ähnliche Gute Blogbeiträge rein gefallen bin. Ich wollte schon direkt zwei, für meine Haustür bestellen. Gott sei dank, habe ich das nicht gemacht.