Marketing Wirtschaft

Verifizierte Accounts mit Business-Funktion: Das plant WhatsApp

WhatsApp, Chat, Messenger, Business-Funktion, WhatsApp-Name, WhatsApp überwachen, WhatsApp schütteln, Support, WhatsApp Store, Mindestalter, WhatsApp Business API
(Foto: Pixabay.com / HeikoAL)
geschrieben von Christian Erxleben

Die Meldungen zur Professionalisierung von WhatsApp reißen nicht ab. Nun wurde bekannt, dass WhatsApp für Unternehmen eine Business-Funktion, verifizierte Accounts und ein Newsletter-Format entwickelt. Noch befinden sich die Funktionen im Beta-Stadium. Die Frage ist jedoch: Wie lange noch?

Es ist nun mehr als ein Jahr her, dass WhatsApp seine Nutzungsbedingungen aktualisiert hat. Mit der neusten Version der Allgemeinen Geschäftsbedingungen änderte sich für Nutzer vordergründig kaum etwas.

Wer sich jedoch die Zeit genommen und die Details des Updates aufmerksam durchgelesen hatte, stellt fest, dass WhatsApp eifrig an einer Business-Funktion arbeitet.

Bei WhatsApp for Business soll es sich jedoch nicht um klassische Bannerwerbung oder Spam handeln. Viel mehr haben die Gründer von WhatsApp im Sommer 2016 betont, den Messenger für Unternehmenszwecke zu öffnen.

„Ob es eine Nachricht von deiner Bank ist, die dir eine möglicherweise betrügerische Transaktion meldet oder eine Nachricht einer Fluggesellschaft, die dich über eine Flugverspätung informiert – viele von uns bekommen Informationen auf verschiedenen Wegen, inklusive SMS oder über Anrufe“, heißt es in der damaligen Erklärung. Das Ziel ist somit klar abgesteckt.

Bislang sollte jegliche Kommunikation zwischen Unternehmen und Nutzern nur möglich sein, wenn der User dem Empfang von (werblichen) Nachrichten ausdrücklich zugestimmt hat.

Eine zweite App für Unternehmen

Und auch die Umsetzung nimmt immer konkrete Formen an. Demnach sollen Unternehmen den Zugriff auf die Business-Funktion nicht über die normale App erhalten. Für kleine und mittlere Unternehmen wird für alle großen Betriebssysteme eine zweite App bereitgestellt.

Mit dieser zusätzlichen Anwendung löst WhatsApp mehrere Probleme. Einerseits hat der Messenger damit alle Firmen mit wirtschaftlichen Interessen an einem Ort versammelt. Andererseits bleibt WhatsApp selbst den Nutzern und der (privaten) Kommunikation vorbehalten. Aktuelle Business-Ansätze wie WhatsBroadcast scheinen nicht vollständig der Vorstellung von WhatsApp zu entsprechen.

Business-Funktion: Newsletter-Format für (verifizierte) Accounts

Die Kernfunktion nennt WhatsApp in der aktuellen Version „strukturierte Nachrichten“. Dahinter verbirgt sich ein Content-Format, das einem Newsletter ähnelt. Die Unternehmen können Informationen mit Texten, Call-to-Action-Buttons, Bildern und Videos ergänzen.

Der große Vorteil für international agierende Unternehmen: Durch die Account-Analyse (wird jeden Monat aktualisiert) erkennt WhatsApp automatisch, welche Sprache der Empfänger spricht und übersetzt die Nachricht entsprechend. Das berichtet der in der Regel gut-informierte Informationskanal WABetaInfo.

Inwiefern WhatsApp seine Nutzer vor einer missbräuchlichen Nutzung der Business-Funktion schützt, ist aktuell noch nicht bekannt. Ein effektiver Spam-Filter wäre jedoch die Grundvoraussetzung, um die Nutzer des Dienstes nicht zu verärgern. Das sind in der Zwischenzeit immerhin jeden Tag eine Milliarde Menschen.

WhatsApp selbst möchte offenbar zu Beginn auf ein Verifizierungsverfahren a lá Facebook und Twitter zurückgreifen. Demnach können Unternehmen ihre Accounts von WhatsApp bestätigen lassen und erhalten dafür ein Badge. Dieses symbolisiert dem Nutzer, dass es sich um die Nachricht einer vertrauenswürdigen Firma handelt.

Auch interessant:

Über den Autor

Christian Erxleben

Christian Erxleben arbeitet als freier Redakteur für BASIC thinking. Von Ende 2017 bis Ende 2021 war er Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Ressortleiter Social Media und Head of Social Media bei BASIC thinking tätig.

2 Kommentare