Nach Enthüllungen von Propublica rund um die Targeting-Möglichkeit „Judenhasser“ hat Facebook reagiert. Das soziale Netzwerk möchte weiteren Missbrauch des eigenen Werbenetzwerks unterbinden und sperrt dafür einige Kategorien im Targeting.
Der Aufschrei nach den Enthüllungen von Propublica in der vergangenen Woche war groß – zu Recht. Das unabhängige Medienmagazin hatte nach einem Tipp herausgefunden, dass es bis vor kurzem möglich war über das Werbenetzwerk von Facebook gezielt „Judenhasser“ anzusprechen.
In Kombination mit „Wie man Juden verbrennt“ und „Die Geschichte von ‚Warum Juden die Welt ruinieren'“ konnten Unternehmen auf dem sozialen Netzwerk so 2.300 Menschen ansprechen.
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Facebook selbst reagierte schnell und löschte nach Anfrage von Propublica alle entsprechenden Kategorien. Sie waren nach den Aussagen eines Facebook-Sprechers nicht von einem Mitarbeiter, sondern vom Algorithmus erstellt worden. Dieser analysiert Profilangaben (zum Beispiel Interessen) und kreiert daraus Anzeigengruppen.
Nächste Konsequenz: Facebook sperrt Targeting
Nachdem die Kategorien aus dem Werbesystemen von Facebook entfernt wurden, meldete sich das Netzwerk via Blogpost. „Unsere Community-Standards verbieten strengstens, dass Menschen aufgrund ihrer Charakterzüge und Eigenschaften, dazu zählt auch die Religionszugehörigkeit, attackiert werden“, heißt es im entsprechenden Beitrag.
Um weitere Vorfälle von Diskriminierung aufgrund von Glauben, Hautfarbe oder anderen „Merkmalen“ hat Facebook weitere Konsequenzen gezogen und deshalb das Targeting von Anzeigen beschränkt.
Von dieser Targeting-Sperre betroffen sind vier (große) Kategorien:
- Universität
- Studium
- Arbeitgeber
- Jobtitel
Zur Dauer der Sperre äußert sich Facebook nicht im Detail. Im Beitrag auf der Firmen-Website wird lediglich davon gesprochen, dass die Kategorien für Werber so lange nicht zur Verfügung stehen bis Facebook „die richtigen Prozesse implementiert hat, um diese Vorfälle zu verhindern“.
Facebook-Experte Thomas Hutter schrieb am Sonntag in einem Blog-Beitrag, dass aktuell gespeicherte Zielgruppen mit den vier oben genannten Targeting-Optionen noch funktionieren. Wie lange das noch der Fall ist, ist unklar.
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