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ASUS ZenFone 4 im Test: Ist der „We Love Photo“-Claim gerechtfertigt?

Als ASUS vor Veröffentlichung der neuen ZenFone-Handsets den Werbe-Claim „We Love Photo“ bekanntgab, konnten wir schon erahnen, woher der Wind weht. Mittlerweile wissen wir, dass das Unternehmen mit Sitz in Taiwan gleich eine ganze Armada an neuen Smartphones vorgestellt hat, die allesamt entweder hinten oder vorne mit einer Dual-Kamera ausgestattet sind.

Das gilt auch für das neue ASUS ZenFone 4, bei dem hinten ein Dual-Shooter Platz findet. Ab 499 Euro veranschlagt ASUS für das ZenFone 4. Warum wir das für zu teuer halten, beschreiben wir im folgenden Test.

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Design

Optisch sind das ZenFone 4 und das ZenFone 4 Pro sehr eng beieinander. Auch bei diesem Modell finden wir vorne wie hinten Gorilla Glass und auch hier sind die Rahmen lediglich 2,1 mm dünn. Oberhalb und unterhalb des Displays mit 2.5D-Glas sehen wir recht breite Ränder, wobei sich unten der Home-Button mit dem Fingerabdrucksensor befindet.

Auf der Rückseite fällt neben dem zentral angebrachten ASUS-Logo natürlich die Dual-Cam auf, die nebst LED-Blitz in der oberen, linken Ecke Platz findet. Mit 165 Gramm ist dieses Smartphone ein wenig leichter als die Pro-Variante.

Die beiden Rückkameras stehen nicht über die Rückseite des Smartphones heraus. Auf dem Tisch wackelt das Gerät deshalb nicht mehr hin und her, dafür ist es aber umso glatter und rutschiger.

ZenFone 4 von vorn

Positiv

  • Hochwertiges Aussehen
  • Sowohl Klinkenbuchse als auch USB-C sind vorhanden – Juhu!

Negativ

  • Das kastenförmige Design ist nicht sehr originell
  • Gorilla Glass lässt sich nach wie vor zu leicht verkratzen und ist nicht stabil genug. Glücklicherweise liefert Asus aber eine Hülle mit.

ZenFone 4: Rückansicht und Verpackung

ASUS ZenFone 4 Display

  • 5,5 Zoll großer 1080p-IPS-Bildschirm
  • 600nits Helligkeit

ZenFone 4 von vorn

Positiv

  • Helligkeit beträgt 600 Nits (Bei grellem Sonnenlicht hatte ich aber trotzdem das Gefühl, dass der Bildschirm etwas heller sein sollte).

Negativ

  • Weißtöne haben einen leichten Rotstich, durch Anpassung der adaptiven Helligkeit lässt sich dieses Problem aber gut lösen
  • Die Farben sind etwas zu kühl, wer wärmere Farben bevorzugt kann die Farbtemperatur mithilfe von „Splendid“ anpassen.

ASUS ZenFone 4 Hardware

ZenFone 4 - unterer Teil der Front mit Home-Button

Hier geht alles etwas gemächlicher zu als beim Spitzenmodell namens ZenFone 4 Pro, dennoch muss sich ASUS mit dieser Mittelklassen-Variante nicht verstecken. Anstelle des Snapdragon 835 kommt hier „nur“ der Snapdragon 660 bzw. 630 zum Einsatz, zusammen mit — je nach Ausführung — 4 GB oder 6 GB RAM.

Der Speicher ist 64 GB groß und falls ihr den Hybrid-Slot nicht für eine zweite SIM-Karte benötigt, könnt ihr hier auch den Speicher erweitern. Das Display kommt wie beim Pro mit einer Bildschirmdiagonale von 5,5 Zoll, wobei ASUS hier statt auf AMOLED-Technologie auf ein Super-IPS+-Panel setzt. Interessanterweise teilt das Unternehmen auch in diesem Fall nicht mit, mit welcher Auflösung wir es zu tun haben, verweist aber zumindest darauf, dass die Leuchtdichte mit 600 cd/m² sogar noch höher ist als beim Pro-Modell.

Ein paar Abstriche müsst ihr bei der Kamera-Sektion machen: Die primäre der beiden rückseitigen Cams ist zwar der Pro-Cam ebenbürtig, allerdings verzichtet ASUS hier auf den optischen Zoom. Stattdessen erhaltet ihr einen Weitwinkel-Sensor auf der Rückseite. Weitwinkel und optischen Zoom findet ihr leider in keinem der aktuellen ZenFone-Modelle, ihr müsst euch also für eine Variante entscheiden.

Der Akku ist auch hier mit 3.300 mAh angenehm groß und im Gegensatz zum USB-Typ-C-Anschluss beim Pro-Modell ist der hier verbaute Typ-C-Stecker auch schon ein USB 3.1-Anschluss. Geladen wird dank ASUS-eigener BoostMaster-Technologie auch sehr flott. NFC ist leider nicht mit von der Partie in diesem Modell, aber davon abgesehen ähnelt die Ausstattung — Fingerabdrucksensor, Dual-Speaker, DTS-Sound, aktuelles Android 7.1 Nougat mit ASUS ZenUI 4.0 — doch sehr dem ZenFone 4 Pro.

ASUS ZenFone 4 Technische Daten

Display 5,5 Zoll Super-IPS+-Display, Leuchtdichte von 600 cd/m², Blaulicht-Filter
Prozessor Qualcomm Snapdragon 630
RAM 4 GB
Speicher 64 GB interner Speicher, per microSD-Karte erweiterbar
Hauptkamera Dual-Cam 12 MP Sony IMX362-Sensor, Dual Pixel PDAF, Pixelgröße von 1,4 μm sowie f/1.8-Blende, LED-Blitz und 4-Achsen-OIS. Zweite Cam mit 8 MP Sensor und 120 Grad Weitwinkel
Frontkamera Front-Cam mit 8 MP Sensor und f/2.0-Blende
OS Android 7.1 Nougat mit ASUS ZenUI 4.0
Akku 3.300 mAh
SIM-Karten Dual-SIM (Hybrid-Slot)
Konnektivität WLAN 802.11 b/g/n/ac, Bluetooth 5.0, Wi-Fi direct, USB-C 3.1, GPS, A-GPS, GLONASS, BDSS
Features Fingerabdrucksensor
Sound Dual Speakers, Hi-Res Audio 192kHz/24-bit, DTS
Gewicht 165 Gramm
Farben Pure Black, Moonlight White, Mint Green

ASUS ZenFone 4 Kamera

  • Die Rückkamera des ZenFone 4 kombiniert einen 12-Megapixel Sony IMX362 Sensor mit einer zusätzlichen 8-Megapixel 120-Grad-Weitwinkelkamera.
  • Dual OIS

ZenFone 4 - zum Telefonieren ans Ohr gehalten

Positiv

  • Die Kamera des ZenFone 4 ist in dieser Preisklasse nach wie vor eine der besten und das ZenFone steht in dieser Hinsicht dem OnePlus 5 und Honor 9 in nichts nach.
  • Schnappschüsse mit dem Automodus und bei normalen Lichtverhältnissen sehen gestochen scharf aus; sie leiden weder unter starkem Bildrauschen noch sehen sie zu nachbearbeitet aus.
  • Die Farben werden angenehm wiedergegeben und haben nicht den übersättigten Look, der sich in den Fotos vieler anderer Smartphonekameras wiederfinden lässt.
  • Ich war außerdem sehr von der Schnelligkeit der Kamera überrascht. Der Qualcomm Spectra 160 ISP (Image Signal Processor bzw. Bildsignalprozessor) verrichtet seine Aufgabe äußerst gut und die Kamera konnte problemlos mit mir und meinen Eingaben Schritt halten.
  • Die eingebaute EIS (elektronische Bildstabilisierung) sowie OIS (optische Bildstabilisierung) sorgen außerdem dafür, dass Videos ausreichend flüssig und nicht zu verschwommen aussehen.

Negativ

  • Was HDR und Fotos bei schlechten Lichtverhältnissen angeht, fallen die Ergebnisse eher gemischt aus. Bei wenig Licht hat der Autofokus der Hauptkamera hin und wieder ein paar Probleme. Und selbst wenn man den manuellen Fokus nutzt, ist nicht immer alles in Fokus und die Fotos können unter starkem Bildrauschen leiden.
  • Die manuellen Einstellungen des Profimodus sind hier zwar hilfreich – solange man weiß, was man tut – aber insgesamt erfüllt die Kamera bei wenig Licht nicht die Versprechen von Asus.
  • Die Weitwinkelkamera kann man bei schlechten Lichtsituationen gleich ganz vergessen.
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Frontkamera & Selfies

Die 8-Megapixel-Selfiekamera ist zwar keine Dualkamera, aber bei guten Lichtverhältnissen liefert auch sie zufriedenstellende Ergebnisse. Genau wie bei den Selfie-Smartphones von ASUS sind auch hier einige „Beautyeinstellungen“ und ein Porträtmodus vorinstalliert, die eure Fotos etwas schöner, dafür aber auch ein wenig künstlicher aussehen lassen.

Fotografiert mit dem ZenFone 4 - Motiv: Isa von Gadget Match

Danke Isa – Gadget Match

ASUS ZenFone 4 Software

  • Android 7.1
  • Das Update auf Oreo wurde bereits bestätigt

Der Homebildschirm kann einfach personalisiert werden. Dazu müsst ihr nur lang auf eine freie Stelle auf dem Bildschirm tippen. Um die Icons zu skalieren, müsst ihr auf „Home Edit“ tippen. Die Skalierung der Icons ist jedoch auf 50% der Originalgröße beschränkt und es gibt leider keine Option zum Hinzufügen von zusätzlichen App-Reihen, obwohl eigentlich mehr Bildschirmfläche verfügbar wäre, das Maximum liegt immer bei 5 x 5 Apps. ZenUI erlaubt es einem außerdem, den „Alle Apps“-Button zu entfernen, aber es lassen sich trotzdem nur vier Icons unten am Homebildschirm anbringen.

Langer Druck auf den Bildschirm – Einstellungen – Homebildschirm – Rastergröße

Double-Tap besitzt jetzt zwei Funktionen: Es schaltet das Display ein und wieder aus. Das Gerät lässt sich außerdem aufwecken, indem man über den Bildschirm wischt. Darüber hinaus lassen sich bestimmte Apps öffnen, indem man die Großbuchstaben W, S, C, Z, V oder ein kleines e auf den ausgeschalteten Bildschirm malt. Diese sechs Gesten können für jede beliebige App verwendet werden.

Auch Bewegungsgesten sind nutzbar. Durch Umdrehen des Smartphones können Anrufe beendet werden und „Hands Up“ – das Gerät hochheben und ans Ohr halten – nimmt einen Anruf automatisch entgegen. Diese Funktionen lassen sich unter ZenMotion > Bewegungsgesten aktivieren.

Positiv

  • Asus hat die Menge an Bloatware drastisch reduziert.
  • Bestimmte Asus-Dienste wie beispielsweise WebStorage befinden sich nun in einem Ordner, damit ihr sie leichter ignorieren und ausblenden könnt.
  • ZenUI wirkt jetzt viel aufgeräumter als vorherige Versionen. Die UI ist dadurch weniger niedlich, aber deutlich moderner.

Negativ

  • Ein Schritt in die richtige Richtung, Stock-Android wäre aber trotzdem besser gewesen.
  • Mein größter Wermutstropfen, was die vorinstallierte Software angeht, ist die Tastatur. Sie heißt ZenUI Keyboard und selbst nach einer Woche finde ich sie immer noch unglaublich ungenau.

ASUS ZenFone 4 Sound

ASUS ZenFone 4 von unten mit Blick auf die Anschlüsse

Die Stereolautsprecher sind zwar nicht gut genug, um ernsthaft damit Musik hören zu können, für ein wenig Netflix klingen sie aber ausreichend laut und klar. Die zusätzliche Unterstützung von Hi-Res-Audio und DTS Headphone:X sind ein netter Bonus für alle audiophilen Nutzer und Filmliebhaber, die auf ihrem Smartphone gerne virtuellen Surroundsound erleben möchten.

Positiv

  • Klarer Sound
  • 3,5 mm-Kopfhörerbuchse unterstützt Hi-Res-Audio und DTS Headphone:X

Negativ

  • Die Stereolautsprecher könnten etwas lauter sein, um beispielsweise auch in etwas lauteren Situationen YouTube-Videos mit Freunden teilen zu können.

ASUS ZenFone 4 Akkulaufzeit

  • Fast-Charging wird unterstützt,
  • 3300 mAh-Akku war im Test nach 1:45 Stunden vollständig aufladen
  • 4,5 Stunden Screen-on-Time mit einer einzelnen Akkuladung

ZenFone 4 Unboxing: Smartphone von vorn, dazu Headset, Kabel, Stecker und Hülle

Positiv

  • Das ZenFone 4 verliert über Nacht nur 1-3% Akku.
  • Lässt man ein Video bei 50% Bildschirmhelligkeit auf Dauerschleife laufen, entlädt sich das ZenFone 4 mit 12% pro Stunde.

Negativ

  • Von einem 3300 mAh-Akku hätten wir eigentlich eine Screen-on-Time von ungefähr 6 Stunden erwartet.

ASUS ZenFone 4 Performance

  • Qualcomm Snapdragon 630, 4 GB RAM
  • Selbst wenn mehrere Tabs offen sind, läuft der Browser flüssig und auch Videos und Musik lassen sich auf dem ZenFone 4 problemlos streamen und abspielen.
Benchmark Score
Geekbench Single-Core 1609
Geekbench Multi-Core 5765
Sling Shot Extreme 1369
AnTuTu 60904

Positiv

  • Alltägliche Funktionen laufen flüssig

Negativ

  • Der Ladevorgang bei 3D-Spielen dauert meistens eine Weile, aber auch sie laufen anschließend flüssig.
  • Die Kamera-App öffnet sich gelegentlich etwas langsam.

 ASUS ZenFone 4 Preis

ASUS ZenFone 4 von vorne, an ein buntes Kissen gelehnt

Das ZenFone 4 (ZE554KL) in Moonlight White und Midnight Black wird in Deutschland im Handel für 499,- EUR zu haben sein und ist damit definitiv zu teuer. Das ZenFone 4 konkurriert damit zum Beispiel direkt mit dem OnePlus 5, welches den besseren Prozessor, die bessere Software-Experience und Akkulaufzeit bietet, zudem bessere Low-Light-Fotos ermöglicht.

Beim Design hat ASUS einen richtig guten Job gemacht und dafür gesorgt, dass das ZenFone 4 nach Premium-Klasse aussieht, aber die Konkurrenz in diesem Markt-Segment ist einfach zu groß – schaut beispielsweise auch auf das Honor 9, welches sogar deutlich günstiger zu haben ist.

Das ASUS ZenFone 4 Pro (ZS551KL) wird in Deutschland übrigens sogar 849,- EUR kosten. Damit schwingt man sich auf in die Gefilde der Galaxy-Reihe von Samsung. Wir sind auch hier nicht sicher, wer gewillt ist, ein ZenFone 4 Pro bei diesem Preis einem Galaxy S8 vorzuziehen.


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Über den Autor

Ehemalige BASIC thinking Autoren

Dieses Posting wurde von einem Blogger geschrieben, der nicht mehr für BASIC thinking aktiv ist.

5 Kommentare

  • OH, Asus präsentiert mal wieder was 🙂
    Wie immer steht aber der Termin für die tatsächliche Verfügbarkeit in den Sternen

    Und wenn es denn mal Verfügbar ist, ist der Preis nicht mehr Marktgerecht.
    So geschehen mit dem Zenfone 3 Deluxe ( die 5,7″ Variante ) das ich als Nachfolger meines Zenfone 6 ins Auge gefasst hatte

    Schade ASUS, aber so gewinnt man keine Kunden
    Gönnen wir es der Konkurrenz, weil diese kann es besser

  • Also ich finde das Zenfone 3 immer noch sehr gut. Akkulaufzeit sowie Kamerafunktionen sind wirklich top. Auch das ZenUI ist sehr gut. Erwarte vom Z4 folglich viel. Mal schauen…

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