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Kostenloser Kaffee: In diesem Café bezahlst du mit deinen Daten

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Ein kostenloser Kaffee für deine Daten? (Foto: Pixabay.com / Alexas_Fotos)
geschrieben von Christian Erxleben

Ein kostenloser Kaffee? Dazu sagt wohl fast niemand „Nein“ – zumindest nicht ausdrücklich. Bei der japanischen Café-Kette Shiru Cafe bekommst du ein kostenloses Heißgetränk. Zumindest dann, wenn du deine Daten hinterlässt.

Das Sammeln, Speichern und Vermarkten von Daten ist längst kein neues Geschäftsmodell mehr. Im Gegenzug für ihre persönlichen Informationen können die Nutzer Dienstleistungen kostenfrei nutzen.

Die prominentesten Beispiele für dieses Geschäftsmodell sind sicherlich Facebook, das seinen Nutzern kostenlosen Zugang zum seinen Netzwerk gewährt, und Google, dessen Suchmaschine und zahlreiche weitere Services ebenfalls kostenlos sind.


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Ein kostenloser Zugang genügt nicht mehr

Doch spätestens seit dem Datenschutz-Skandal rund um Facebook und Cambridge Analytica diskutieren zahlreiche Gesellschaften über das Daten-für-Zugang-Modell.

Das soziale Netzwerk musste mehrfach neue Datenweitergaben eingestehen. Und das, obwohl es vorher immer bekräftigt hatte, dass dies wirklich nun alle Informationen und Kooperationen waren.

Mit der öffentlichen Diskussion um den Umgang mit Daten wurde auch die Meinung lauter, dass die Bürger mehr Gegenleistungen für ihre Daten erhalten sollten. Ein kostenloser Zugang genügt nicht mehr. Vielmehr sollten die Nutzer im Austausch Geld oder Dienstleistungen erhalten.

Ein kostenloser Kaffee für deine Daten

Eben jenes Geschäftsmodell setzt nun die japanische Café-Kette Shiru Cafe um. Das Unternehmen, das mit 21 Geschäften in Japan und Indien vertreten ist, expandiert in die USA.

Ihr erstes Geschäft haben sie auf dem Gelände der Brown University im Bundesstaat Rhode Island eröffnet. Dort gibt es für Studenten und Mitarbeiter der Universität ein besonderes Angebot: ein kostenloser Kaffee für ein paar persönliche Daten. Dazu gehören der Name, das Geburtsdatum und ein paar Eckdaten zum bisherigen Lebenslauf.

Die Geschäftsführung versichert, dass die Daten nicht an Dritte weitergegeben werden. Lediglich Unternehmen können aufgrund von erstellten Nutzerprofilen Werbeanzeigen schalten. In der japanischen Heimat sind unter anderem Nissan, Microsoft und JP Morgan als Partner an Bord.

Ein Geschäftsmodell mit Zukunft?

Die Studenten und Mitarbeiter sind auf jeden Fall begeistert. Gegenüber Digiday argumentieren sie, dass sie in der Regel für ihre Daten keine Gegenleistungen erhalten. Außerdem handelt die Café-Kette im Gegensatz zu anderen Unternehmen transparent.

Vor allem der letzte Punkt ist nach all den Diskussionen wichtig. Die Nutzer sollen wissen, wofür sie ihre Daten hergeben. Dieses Ziel verfolgt auch die europäische Datenschutz-Grundverordnung. Mit der ist die Aktion von Shiru Cafe übrigens laut eigenen Angaben konform.

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Über den Autor

Christian Erxleben

Christian Erxleben arbeitet als freier Redakteur für BASIC thinking. Von Ende 2017 bis Ende 2021 war er Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Ressortleiter Social Media und Head of Social Media bei BASIC thinking tätig.

6 Kommentare

  • Hört auf zu sagen es wäre Kostenlos, das womit Man bezahlt ist weit mehr Wert als Geld. Solchen hinterfotzig Arschlöchern sollte man den Hahn zudrehen !!! Ps: Datenschutz ist auch in Deutschland eine Lachnummer wenn es um die Bevölkerung geht, wie sagt man so schön Die Banken machen Politik und die Politiker Schmieren dem Volk Honig ums Maul.

    • Sehr geehrter Shii,
      ich glaube Sie haben nicht richtig gelesen, Der Kaffee ist nicht kostenlos, sondern man bezahlt mit seinen Daten. Die werden, wie es bei allen Anbietern von kostenfreien Dienstleistungen der Fall ist, für gezielte Werbung eingesetzt. prich, sie werden verkauft um den Kaffee zu finanzieren. Shiru Cafe ist meiner Meinung nach, hier sehr transparent, da sie sagen an wen die Daten weitergegeben werden. Es ist also nicht nötig irgendwelche Beleidigungen aus zu sprechen. Es wird im Internet immer schwarze Schafe geben, die Daten für kriminelle Handlungen zu nutzen versuchen. Da ist ein transparentes Angebot, wie bei dieser Firma doch schon fast Gold wert, oder meinen Sie nicht?!

  • Bei der Überschrift musste ich daran denken das ich damals gerne mit Karte bezahlt habe. Irgendwann wunderte ich mich warum ich manchmal die PIN eingeben musste und manchmal eine Unterschrift reicht. Nach kurzer Recherche kam dann heraus das man mit der Unterschrift nicht nur das Lastschriftverfahren zustimmt sondern auch die Weitergabe der Daten. Wer ließt sich sowas auch durch wenn man an der Kasse steht? Finde es echt eine Frechheit wie dreist die Firmen an unsere Daten kommen…

    • Die Firma die die Lastschrift bearbeitet bekommt nur die IBAN. Nur wenn Zb. das Konto nicht gedeckt ist bekommt die Firma von der zuständigen Bank die Adresse des Kontoinhabers. Wohin sollen die sonst eine Mahnung schicken. Wird die Lastschrift ausgeführt bekommt die Firma keine Daten.

      Wenn man mit PIN zahlt bekommt die Firma auch die IBAN. Die steht oft in verkürztrt Form auf dem Bon.

      Und die IBAN muss man auch in der Regel für Lohn/Gehaltszahlungen angeben. Internetprovider, Mobillfunk, Festnetz und größere Vermietungsgesellschaften schliessen nur Verträge mit Einzugermächtigung ab.

  • Das Cafe spendet ein einziges mal ein Kaffee, der hat einen Wert von ca. 0,20 €, nicht Verkauspreis.Dafür bekommt man Spam Mail und eventuell Werbeanrufe. Für einen Kaffee. Nein Danke, das würde ich auch nicht für 10 Kaffee machen