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Erstes, faltbares Smartphone: Chinesisches Start-up hängt Samsung und Huawei ab

Royole Flexpai, faltbares Smartphone
Kurz bevor Samsung laut Medienberichten sein Galaxy F-Modell präsentiert, verkündete das Start-up Royole aus China das erste faltbare Smartphone der Welt. (Foto: Screenshot / Royale.com)
geschrieben von Philip Bolognesi

Seit Jahren wird darüber spekuliert und philosophiert, nun ist es endlich da: ein faltbares Smartphone. Zwar hat in der Vergangenheit Samsung seine Arbeit an solch einem Projekt groß verkündet. Doch in der letzten Woche kam der chinesische Hersteller Royole seinem südkoreanischen Konkurrenten zuvor.

Der chinesische Hersteller Royole ist auf falt- und rollbare Displays spezialisiert. Trotzdem kam die Meldung überraschend, dass das Start-up das weltweit erste kommerziell erhältliche Smartphone mit faltbarem Display auf den Markt bringt.

Dessen Modell Flexpai verfügt über einen biegbaren OLED-Bildschirm, der sich in der Mitte zusammenklappen lässt. Eine Faltstelle im wörtlichen Sinn ist es jedoch nicht. Vielmehr wird das Display stark gebogen.

Insgesamt misst das Display 7,8 Zoll mit einer Auflösung von 1.920 mal 1.440 Pixeln und einem 4:3-Seitenverhältnis. Das entspricht einer Pixeldichte von 308 ppi (Pixel per Inch). Im ausgefalteten Zustand dient das Smartphone dann als Tablet.

Biegt der Nutzer das Flexpai zusammen, entpuppt es sich als Smartphone mit drei einzelnen Displays, die sich auch getrennt voneinander ansteuern lassen.

Die Auflösungen der drei Bildschirme:

  • 810 mal 1.440 Pixel (16:9-Format),
  • 720 mal 1.440 Pixel (18:9-Format) und
  • 390 mal 1.440 Pixel (21:6-Format).

Faltbares Smartphone: die technischen Details

An seiner Biegestelle besitzt das Smartphone einen in mehrere Segmente unterteilten Gehäuse-Rahmen, der ein „Durchdrücken“ des Displays verhindert. Laut Royole kann das Display 200.000 Biegungen verkraften.

Die eingebaute Kamera verfügt über zwei Sensoren (20 und 16 Megapixel) und ein normales Weitwinkel- sowie ein Superweitwinkelobjektiv. Abhängig davon, wie das Flexpai verwendet wird, kann der Besitzer die Dualkamera entweder als Hauptkamera oder als Frontkamera für Selbstporträts verwenden.

Im Flexpai arbeitet der Snapdragon 8510 (auch als 855 bezeichnet), den Qualcomm bis dato noch nicht offiziell auf den Markt gebracht hat. Er weist acht Kerne mit 2,8 Gigahertz auf, zu dem sich die Grafikeinheit Adreno 640 fügt.

Deutsche müssen auf faltbares Smartphone Royole Flexpai warten

In der ersten Generation gibt es das Royole Flexpai in zwei Varianten: Einmal mit 128 Gigabyte Flash-Speicher und einmal mit 256 Gigabyte.

Wer nun ein solches faltbares Smartphone ersteigern möchte, muss tief in die Tasche greifen. Die günstigere Variante kostet umgerechnet knapp 1.150 Euro. Für das 256-Gigabyte-Modell kommen 1.290 Euro zusammen. Zum Vergleich: Die teuerste Variante des iPhone Xr kostet 1.019 Euro.

Und noch einen Wermutstropfen gibt es. Bislang ist das Royole Flexpai nur für den chinesischen Markt vorgesehen. Ob dieses Modell oder ein vergleichbares faltbares Smartphone auf dem deutschen Markt erscheint, ist noch unbekannt.

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Über den Autor

Philip Bolognesi

Philip Bolognesi war von 2018 bis 2020 in der Redaktion von BASIC thinking tätig. Er hat Kommunikationswissenschaften studiert und ist zertifizierter Social-Media-Manager. Zuvor hat er als freiberuflicher Online-Redakteur für CrispyContent (Serviceplan Berlin) gearbeitet und mittelständische Unternehmen in ihrer Online-Kommunikation beraten. Ihn trifft man häufig im Coworking-Space Hafven in Hannover.

2 Kommentare

  • Dummerweise hat Microsoft mit dem geplanten „Surface Phone“ schon ein Patent auf die „Faltbarkeit“.

    Das Ding hier wird also eingestampft werden, zumal die Qualität miserabel sein wird.