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Uber steigt mit „Uber Eats Pool“ in den lukrativen Werbemarkt ein

geschrieben von Felix Baumann

Erst am Wochenende berichteten wir euch über das neue Uber Eats, das Nutzern in einem eigenen Bereich der App günstigere Mahlzeiten in Restaurants anbietet und Kosten für Lieferdienste durch gebündelte Bestellungen reduziert. Dazu musste der Nutzer aber aktiv in die Rubrik „Specials“ gehen und sich für ein Angebot entscheiden. Nun möchte die Firma noch einen Schritt weitergehen und dem Nutzer per eigenem Werbedienst direkt Restaurants anhand verschiedener Parameter (beispielsweise Ort, Suchverlauf, Präferenzen etc.) vorschlagen.

Die Vorgehensweise ist dabei keinesfalls neu. Wer kennt es nicht, dass Google und Facebook zufälligerweise ein paar Minuten nachdem man „Schuhe“ gesucht hat, einem Vorschläge für Schuhläden in der Gegend machen. So können sich Unternehmen, die ihre Nutzer gut kennen noch den ein oder anderen Euro schnell und unkompliziert dazuverdienen. Dass Uber diese potenzielle Einnahmequelle nicht verpassen möchte, bestätigte nun der leitende Angestellte von Uber und gleichzeitig Geschäftsführer von Uber Eats Stephen Chau dem Blog Tech Crunch:

[mg_blockquote cite=“Stephen Chau“]There’s a bunch of different ways we can work with restaurants over time. If we have all the restaurants on the marketplace and we give them tools to help them grow, then this will be a very efficient marketplace. They’re going to be spending those ad dollars somewhere.[/mg_blockquote]

Über den sogenannten „Uber Eats Pool“ sollen Restaurants in der Gegend des Nutzers aktiv Promotionen für bestimmte Menüs anbieten. Die jeweiligen Restaurants rollieren dabei und werden nur für eine bestimmte Zeit dem Nutzer angezeigt. Daher muss dieser schnell entscheiden, ob er das Angebot annimmt oder möglicherweise doch noch auf sein Lieblingsrestaurant wartet (das im schlechtesten Fall nicht mehr an diesem Tag erscheint).

Placements erscheinen nur noch auf Zeit (Credit: TechCrunch)

Das System wird ab sofort in einigen Märkten getestet und soll so einen ersten Einblick über den potenziellen Erfolg der neuen Strategie geben. Uber hebt besonders den Vorteil hervor, dass durch Sammelbestellungen, die in der Folge von den Angeboten entstehen, Lieferkosten reduziert und der Rabatt zum Teil direkt an den Kunden weitergegeben werden kann.

[mg_blockquote]$2 off your order — share a courier with a nearby order[/mg_blockquote]

Natürlich wird dabei nicht besonders betont, dass auch Uber seine Vorteile durch ein solches Programm hat. Durch die Interaktion mit der App und dem Verlauf der vom Kunden bestellten Mahlzeiten kann der Konzern seine Fahrgäste noch besser kennenlernen und in Zukunft noch profitablere Werbeplätze für höhere Provisionen verkaufen.

Ich habe bei der aktuellen Entwicklung in diesem Bereich einen gemischten Eindruck. Selbstverständlich ist es komfortabel und gleichzeitig gut für meinen Geldbeutel, wenn mir Uber bereits mein heutiges Abendessen zu reduzierten Preisen anbietet. Nichtsdestotrotz wird der Kunde auf diese Art immer weiter bevormundet. Da heute bereits bei vielen Großkonzernen ein ähnliches Werbemodell existiert, ist es also nur noch eine Frage der Zeit, bis wir nicht mehr entscheiden was wir heute Abend essen (oder nur denken, dass wir entschieden haben 🙂 ).

Via Tech Crunch

Über den Autor

Felix Baumann

Felix Baumann ist seit März 2022 Redakteur bei BASIC thinking. Bereits vorher schrieb er 4 Jahre für den Online-Blog Mobilegeeks, der 2022 in BASIC thinking aufging. Nebenher arbeitet Felix in einem IT-Unternehmen und beschäftigt sich daher nicht nur beim Schreiben mit zukunftsfähigen Technologien.