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Mass Storyviewing auf Instagram: Das steckt hinter der nervigen Spam-Welle

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Mass Storyviewing sorgt für Aufrufe von Bots und Fake-Accounts in Instagram Stories. Das kennen wir auch schon vom Feed. (Foto: Pixabay.com / manfredsteger)
geschrieben von Vivien Stellmach

Instagram Stories sind die Zukunft. So viel ist klar. Dass mit ihnen die nächste Spam-Welle einhergeht, bekommen wir jetzt auch zu spüren. Die neue Promotion-Strategie Mass Storyviewing will möglichst viele Aufrufe generieren – und könnte uns bald mächtig den Spaß verderben.

Instagram hat schon längst ein großes Spam-Problem. Jeder zehnte Account ist fake. Die beliebigen Likes und Kommentare von Bots sind einfach nur nervig.

Wer sein Unternehmen auf Instagram vertritt oder ein öffentliches Privat-Profil betreibt, kennt das nur zu gut. Die einzige Möglichkeit, solche Bots zumindest ein wenig zu umgehen, scheint darin zu bestehen, ihnen wenig bis gar keine Angriffsfläche durch Hashtags und Verlinkungen zu bieten.


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Damit büßt man aber auch Reichweite ein. Und ein Business-Profil privat zu schalten, ist ohnehin keine Alternative.

Mass Storyviewing ist die neue Spam-Welle

Bislang hat Instagram für das Spam-Problem im Feed keine Lösung gefunden. Die Foto- und Videoplattform hängt massiv hinterher.

Das ist auch deshalb folgenschwer, weil Instagram Stories immer mehr zum zweiten, größeren Feed werden  und sie schon die nächste Spam-Welle mit sich bringen: Mass Storyviewing heißt eine neue Promotion-Strategie, die möglichst viele Aufrufe generieren will.

So funktioniert Mass Storyviewing

Der Begriff Mass Storyviewing war ursprünglich in einem Beitrag auf der Social-News-Seite Reddit aufgetaucht. Eine Instagram-Nutzerin aus Russland beschrieb dort die neue Strategie und machte darauf aufmerksam, welche Schwierigkeiten sie mit sich bringt.

Demnach sollen sich große und beliebte Profile, die uns interessieren könnten, unsere öffentlichen Stories ansehen. Wenn wir diese Accounts in unseren Aufruf-Listen sehen, sollen wir hellhörig werden und ihnen gegebenenfalls folgen.

Solche Accounts wollen auf diese Weise also neue Follower generieren. Aber die Marketing-Strategie hat einen Haken. Sie lockt auch zahlreiche Fake-Profile und Bots an. In unseren Aufruf-Listen verlieren wir dann ganz schnell den Überblick über die echten, relevanten Accounts.

Entwickelt sich Instagram zur Fake-Plattform?

Mass Storyviewing kann sich demnach zum nächsten großen Spam-Problem auf Instagram entwickeln. Wenn Follower, Likes und Stories zunehmend verfälscht sind: Welche Relevanz haben sie dann noch?

Und wie sollen Unternehmen ihren Erfolg messen, wenn sie den Überblick zwischen echten und falschen Profilen verlieren?

Vermutlich würde ein Engagement auf Instagram grundsätzlich weiter Sinn machen. Schließlich ist die Foto- und Video-Plattform nach wie vor unheimlich beliebt. Aber das Bot-Problem betrifft nicht nur Unternehmen.

Aufrufe von Fake-Profilen in Stories bekommen auch Privatpersonen mit öffentlichen Profilen. Und die würden sicher schnell den Spaß daran verlieren, ihre Inhalte für jedermann zugänglich zu machen.

Das heißt im Umkehrschluss, dass Unternehmen und Influencer nicht mehr auf die Stories privater Nutzer zugreifen könnten, um in deren Aufruf-Listen zu erscheinen. Die Marketing-Strategie Mass Storyviewing würde nicht mehr funktionieren.

Instagram braucht eine Lösung

Story-Aufrufe sind natürlich nicht das einzige Mittel, um mehr Reichweite und Engagement zu generieren. Doch sie werden zunehmend wichtiger. Instagram braucht also dringend eine Lösung für sein Spam-Problem.

Wünschenswert wäre natürlich eine künstliche Intelligenz, die Bots und Fake-Profile erkennt und ausschaltet. Aber ist das überhaupt realistisch? Die bisherigen Versuche erscheinen nicht wirklich effektiv.

Falls nicht, sollte sich Instagram schnell etwas anderes ausdenken. So oder so muss die Plattform etwas unternehmen. Sonst läuft Instagram Gefahr, seinen Nutzern mächtig den Spaß zu verderben.

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Über den Autor

Vivien Stellmach

Vivien Stellmach war von Mai 2019 bis November 2020 Redakteurin bei BASIC thinking.