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Disney Plus: Warum Disney ein Geheimnis um die Streaming-Zahlen macht

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(Foto: Disney)
geschrieben von Vivien Stellmach

Wenn Disney Plus im März 2020 nach Deutschland kommt, werden wir offenbar nicht erfahren, wie erfolgreich der neue Streaming-Dienst läuft. Die Disney-Streaming-Zahlen sollen nämlich ein gut gehütetes Geheimnis bleiben – zumindest für einen bestimmten Zeitraum.

Disney Plus ist im November 2019 erfolgreich in den USA und in den Niederlanden gestartet. In den ersten Stunden stürmten alleine in den Vereinigten Staaten mehr als zehn Millionen Kunden den Streaming-Dienst so schnell, dass Disneys Server regelrecht zusammenbrachen.

Der große Ansturm hatte sicher auch damit zu tun, dass Disney Plus uns in den ersten sieben Tagen kostenfrei zur Verfügung steht. Der monatliche Preis für ein Abonnement ist aber auch sehr fair: 6,99 US-Dollar zahlen Kunden für den Dienst. Eine Kündigung ist jederzeit möglich.


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Wenn der Streaming-Dienst im nächsten Jahr ähnlich stark einschlägt, dürfte er Netflix in Sachen Nutzerzahlen mächtig Konkurrenz machen. Der aktuelle Marktführer zählt weltweit 158 Millionen zahlende Nutzer in über 190 Ländern.

Disney-Streaming-Zahlen bleiben ein Geheimnis

Die kommunizierten Nutzerzahlen könnten aller Wahrscheinlichkeit nach allerdings eine Ausnahme bleiben.

Disney hat in einer Pressemitteilung nämlich angekündigt, anders als Netflix und Co. keine Disney-Streaming-Zahlen herauszugeben – zumindest nicht ohne konkreten Anlass.


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Wie viele Abonnenten der Streaming-Dienst hinzugewinnt und wie erfolgreich einzelne Inhalte sind, will Disney zukünftig nur anlässlich der Veröffentlichung der Quartalszahlen öffentlich bekannt geben.

Das bedeutet, dass wir vermutlich erst Anfang 2020 erfahren werden, wie viele Kunden Disney Plus seit dem Start für sich gewinnen konnte. Bis dahin bleiben die Disney-Streaming-Zahlen ein Geheimnis.

Disney sieht keinen Grund, Zahlen zu veröffentlichen

Aber warum will Disney die Zahlen für sich behalten? Ganz einfach: Der Streaming-Dienst sieht laut The Verge schlichtweg keinen Grund, Daten und Fakten mit der Öffentlichkeit zu teilen.

Intern seinen die Streaming-Zahlen natürlich sehr interessant für Disney. Seine Produzenten wolle das Unternehmen auch mit diesen zur Erfolgsverbesserung teilen.

Ansonsten gibt es allerdings keinen Anlass, die Zahlen herauszugeben. Disney ist nicht auf Werbung angewiesen und spürt deshalb auch keinen Druck, etwa eine Partnerschaft mit dem Mess- und Datenanalyse-Unternehmen Nielsen einzugehen.

Nielsen würde zum Beispiel die Streaming-Zahlen veröffentlichen, damit mögliche Werbepartner auf Disney Plus aufmerksam werden.

Wenn Disney nun trotzdem mit den Zahlen an die Öffentlichkeit ginge, würde das laut eigener Aussage nur mehr Aufmerksamkeit für die einzelne Performance einer Serie beziehungsweise eines Filmes schüren. Und das wolle das Unternehmen nun einmal nicht.

Netflix geht transparenter mit Streaming-Zahlen um

Netflix hat hingegen damit begonnen, transparenter mit Zahlen und Fakten umzugehen. Im Juni 2019 präsentierte der Streaming-Marktführer erstmalig die beliebtesten Serien für einzelne Länder.

Später sagte Netflix-CEO Reed Hastings dann allerdings auch, dass Abonnentenzahlen überhaupt nicht relevant zur Erfolgsmessung seien. Netflix beachte bei der Erfolgsmessung nämlich vor allem, wie viel Zeit Nutzer auf der Plattform verbringen.

Vielleicht ist das auch ein Grund, weshalb Disney Plus die Streaming-Zahlen für sich behält: Weil sie möglicherweise gar nicht so viel über den Erfolg aussagen, wie Investoren, Werbepartner und Kunden denken.

Solche Statistiken dann zu veröffentlichen, könnte also unter Umständen nur Verwirrung stiften – zumal Disney Plus bis zu einem gewissen Punkt auch Passwort-Sharing erlaubt und die ausgerechneten Streaming-Zahlen sich möglicherweise von den echten unterscheiden könnten.

Es dürfte jedenfalls spannend zu beobachten sein, wie Disney Plus sich nach dem Deutschland-Start im nächsten Jahr schlagen wird – und anhand welcher Faktoren die Streaming-Dienste grundsätzlich ihren Erfolg messen werden.

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Über den Autor

Vivien Stellmach

Vivien Stellmach war von Mai 2019 bis November 2020 Redakteurin bei BASIC thinking.