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So will Airbnb die Community so sicher wie möglich gestalten

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Airbnb musste Corona-bedingt im vergangenen Jahr Tausende Mitarbeiter entlassen. (Foto: Pixabay.com / TeroVesalainen)
geschrieben von Vivien Stellmach

Bist du schon mal als Airbnb-Gast abgelehnt worden? Das könnte vielleicht mit deinen Social-Media-Profilen zu tun haben. Das Unternehmen bewertet diese nämlich nach Punkten wie Vertrauenswürdigkeit, um vernünftige Empfehlungen für Gastgeber aussprechen zu können.

Airbnb arbeitet laut einer Sprecherin „ständig daran, die Airbnb-Community so sicher wie möglich zu gestalten“. Aus diesem Grun achtet das Unternehmen bei potentiellen Gästen und Gastgebern auch mal auwichtige Informationen wie ein Ausweisdokument, Namen und Adresse oder eine verifizierte Telefonnummer.

Dafür wertet Airbnb auch Social-Media-Profile von Menschen aus, die über die Plattform eine Unterkunft mieten wollen. „Komplexe Technologien und Verhaltensanalyse-Techniken“ achten dabei wohl unter anderem auf Vertrauenswürdigkeit, Kompatibilität und Offenheit – Faktoren also, die einen potenziellen guten Gast ausmachen.

Airbnb gibt Empfehlungen für vernünftige Gäste ab

Auf dieser Basis gibt Airbnb dann Empfehlungen für vernünftige Gäste ab, die man dann guten Gewissens einladen kann.

Das klingt erstmal unverschämt, doch tatsächlich durchleuchtet Airbnb die Profile nach wichtigen Schlagworten wie „Alkohol“, „Drogen“ und „Verbrechen“. Menschen, die mit solchen Dingen in irgendeiner Weise in Berührung stehen, möchte schließlich auch niemand in der Wohnung haben.

Die Software achtet zusätzlich auch noch darauf, ob ein Profil gefälscht ist oder in Verbindung mit gefälschten Profilen, Hassreden oder Sexarbeit steht. Dafür bezieht das Programm dann auch Nachrichtenseiten, Blogs und berufliche Netzwerke mit ein.

Letztendlich will Airbnb anhand der gesammelten Informationen abschätzen, wie sich eine Person im realen Leben verhält – und ob sie eben als vernünftiger Mieter infrage kommt oder nicht.

Vorfälle in London: Drogenparty und große Feiern

Die Social-Media-Spionage kommt nicht von ungefähr. Airbnb hat nämlich guten Grund, potenzielle Gäste zu durchleuchten. In London hatte eine 60 Jahre alte Dame beispielsweise ein Luxusanwesen vermietet, welches anschließend für eine Drogenparty mit Hunderten Gästen missbraucht wurde.

Und in Chelsea vermietete ein Mann seine Wohnung ursprünglich an eine vierköpfige Familie. Hinter der Buchung steckten allerdings dann 500 feierwütige Menschen, die eine große Party feierten.

Sie sollen dabei einen Schaden von etwa 445.000 Pfund, also rund 520.000 Euro verursacht haben. Die Plattform selbst wollte davon nur einen Bruchteil an Schadenersatz zahlen.

Airbnb nimmt Risikobewertungen vor

Auf der Website gibt Airbnb dazu mittlerweile selbst an, vor jeder Buchung eine sogenannte Risikobewertung vorzunehmen.

„Wir nutzen Vorhersagemethoden und maschinelles Lernen, um auf der Stelle Hunderte von Signalen auszuwerten, die uns dabei helfen, verdächtige Aktivitäten zu erkennen und zu unterbinden, noch bevor sie eintreten“, schreibt das Unternehmen.

Zudem führt Airbnb „weltweit bei allen Gastgebern und Gästen einen Abgleich mit Behörden-, Terroristen- und Sanktionslisten durch – auch wenn natürlich kein Überwachungssystem perfekt ist“.

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Über den Autor

Vivien Stellmach

Vivien Stellmach war von Mai 2019 bis November 2020 Redakteurin bei BASIC thinking.