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Überraschendes Zuckerberg-Geständnis: Das brachte die GAFA-Anhörung

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Mark Zuckerberg musste sich bei der Kongress-Anhörung Vorwürfen der Wettbewerbsneutralisierung stellen. (Foto: Screenshot / YouTube)
geschrieben von Vivien Stellmach

Google, Apple, Facebook und Amazon mussten sich gegenüber dem US-Kongress Vorwürfen der Marktdominanz und des unfairen Wettbewerbs stellen. Bei der Kongress-Anhörung geriet Facebook-Chef Mark Zuckerberg in Erklärungsnot – und machte ein überraschendes Geständnis.

Warum hat Mark Zuckerberg 2012 Instagram gekauft? Dieser Frage musste sich der Facebook-Chef jetzt bei einer digitalen Anhörung vor dem US-Kongress stellen.

Die Abgeordneten machten ihm den Vorwurf, unfairen Wettbewerb zu praktizieren und nach Marktdominanz zu streben. Das berichtet das US-amerikanische Medienunternehmen Buzzfeed.

Zuckerberg hatte seinem damaligen Finanzvorstand demnach in einigen E-Mails mitgeteilt, dass er mit dem Kauf von Instagram einen möglichen Konkurrenten aus dem Verkehr ziehen und sich Zeit erkaufen wollte, um Facebook für zukünftige Wettbewerber zu rüsten.

Die E-Mails waren damals zuerst durch das US-amerikanische Technik-Portal und Mediennetzwerk The Verge an die Öffentlichkeit gelangt.

Kongress-Anhörung: Google, Apple, Facebook und Amazon stellen sich Vorwürfen

Zuckerberg war aber nicht der Einzige, der sich unter Eid dem US-Kongress stellen musste. Auch die Chefs von Google, Apple und Amazon waren zur Anhörung geladen. Aufgrund des Coronavirus fand sie per Videokonferenz und nicht vor Ort in Washington statt.

Google, Apple, Facebook und Amazon (GAFA), die vier größten Technologie-Unternehmen der Welt also, ließen sich mehr als fünfeinhalb Stunden mit kritischen Fragen und Vorwürfen der Marktdominanz und des unfairen Wettbewerbs konfrontieren.

Die internationale Nachrichtenagentur Reuters hat die Kongress-Anhörung in voller Länge auf YouTube gestreamt. Sie dreht sich um die starke Marktmacht der Konzerne, für Facebook und Co. ging es also um nicht weniger als die Zukunft. Die Veranstaltung diente nämlich zur Vorbereitung neuer Regulierungsmaßnahmen.

Mark Zuckerberg kaufte Instagram zur Wettbewerbsneutralisierung

Wie wichtig solche Maßnahmen sind, um gegen Wettbewerbsneutralisierung vorzugehen, zeigt der Fall um Mark Zuckerberg und Instagram besonders.

Der Facebook-Chef gab nämlich zu, Instagram 2012 tatsächlich als starken Konkurrenten gesehen zu haben. Er fügte vor dem Gremium aber auch hinzu, damals nicht daran gedacht zu haben, dass Instagram in Zukunft so erfolgreich werden könnte wie das soziale Netzwerk es heute ist.

Laut Zuckerberg habe Facebook zudem als Eigentümer auch zu genau diesem Erfolg maßgeblich beigetragen. Er versuchte sich also ein wenig rauszureden.

Facebook-Chef gerät bei Kongress-Anhörung in Erklärungsnot

Allerdings kam er mit dieser Aussage nicht so einfach davon. Die Abgeordnete Pramila Jayapal drängte den Facebook-Chef weiter in die Ecke, als sie ihn fragte: „Kopieren Sie Ihre Wettbewerber?“

Zuckerberg geriet daraufhin in Erklärungsnot und gab schließlich zu: „Wir haben sicher bestimmte Funktionen übernommen.“

Jayapal fragte ihn außerdem, ob Facebook anderen Wettbewerbern gedroht habe, deren Funktionen zu kopieren, während das Unternehmen gleichzeitig versucht habe, sie zu übernehmen. Zuckerberg antwortete daraufhin, sich an nichts Vergleichbares erinnern zu können.

Die Abgeordnete setzte den Facebook-Chef aber weiter unter Druck und zitierte aus Dokumenten, laut denen einer der Instagram-Gründer einem Investor besorgt mitgeteilt haben soll, Facebook würde „in einen Zerstörungsmodus“ übergehen, wenn er einem Kauf nicht zustimmen würde.

Facebook und Instagram kopieren Wettbewerber

Dass Facebook und Instagram schon länger Wettbewerber kopieren und aus dem Verkehr ziehen, ist kein Geheimnis.

Schon die beliebten Stories stammen ursprünglich aus der Feder von Snapchat. Instagram hatte sie lediglich kopiert und immer weiter um Funktionen erweitert, bis Snapchat nahezu vollständig an Beliebtheit verlor.

Auch erinnerst du dich sicher daran, dass Facebook 2014 WhatsApp gekauft hat. Der beliebte, aber auch ständig wegen mangelndem Datenschutz kritisierte Messenger liegt ebenfalls in Zuckerbergs Händen.

Und das ist längst nicht alles. Gerade will Facebook auch mehrere Hunderttausende US-Dollar in die Hand nehmen, um die besten Creator von Tik Tok für Instagram abzuwerben. Die aufstrebende Video-Plattform ist also auch in Gefahr, massiv an Influencern und damit auch an Konsumenten zu verlieren.

Es scheint, als würde Facebook offenbar gar nicht erst daran denken, sich auf seiner aktuellen Marktmacht auszuruhen und andere Wettbewerber wachsen zu lassen. Stattdessen behält das Unternehmen seine Konkurrenten offenbar stets im Blick, um sie wenn nötig vorsorglich zu schwächen.

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Über den Autor

Vivien Stellmach

Vivien Stellmach war von Mai 2019 bis November 2020 Redakteurin bei BASIC thinking.