Auf YouTube gibt es Milliarden von Videos. Da ist es selbstverständlich, dass es für jeden Menschen und jedes Gedankengut passende Inhalte gibt. Trotzdem ist das für den „normalen“ Nutzer schwer vorstellbar. Jetzt zeigt ein Projekt, wie YouTube für Verschwörungstheoretiker und Co. aussieht.
YouTube gehört zu den größten Profiteuren der Corona-Pandemie. Denn durch die eingeschränkten sportlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Aktivitäten verbringen viele Menschen mehr Zeit am Bildschirm.
Aktuell schauen Nutzer rund um den Globus etwa eine Milliarde Stunden an Videos auf YouTube – pro Tag. Rund 70 Prozent aller Aufrufe stammen dabei von YouTube selbst. Oder genauer gesagt: vom YouTube-Algorithmus. Das heißt: Sieben von zehn angesehenen Videos werden aufgrund der Empfehlung einer Künstlichen Intelligenz gesehen.
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Gefangen in der Spirale von YouTube
Schon diese Zahlen unterstreichen, dass YouTube-Nutzer nicht unbedingt aktiv nach Videos schauen. In vielen Fällen lassen wir uns – bewusst oder unbewusst – von den Ausspielungen der Plattform leiten. Wenn uns ein Video gefällt: Wieso sollen wir dann nicht noch weitere Inhalte konsumieren?
Auf diese Art und Weise zieht YouTube seine Nutzer in einen Strudel. Das ist besonders gefährlich, wenn sich durch die Empfehlungen die einzelnen YouTube-Anwender immer tiefer in Verschwörungstheorien oder allgemein in ihrer eigenen Meinung bestätigt sehen.
Ein Verschwörungstheoretiker erhält von YouTube also mit hoher Wahrscheinlichkeit weitere Inhalte angezeigt, die ihn in seinem Glauben unterstützen. Dadurch entsteht dann der angesprochene Kreislauf, der wissenschaftlich auch als Rabbit-Hole-Effekt bezeichnet wird.
Wie sieht YouTube eigentlich für Verschwörungstheoretiker, Frutarier und Co. aus?
Obwohl die Mechanismen von Algorithmen bekannt sind, können sich viele „normale“ Nutzer nicht vorstellen, wie YouTube – aber auch Facebook und Co. – für Anhänger bestimmter Theorien aussieht. Genau das will jedoch das Projekt „TheirTube“ ändern.
Auf ihrer Seite zeigen die beiden Designer Tomo Kihara und Polina Aexeenko, wie die Startseite von YouTube für Verschwörungstheoretiker, Frutarier, Liberale, Konservative, Prepper und Klimawandel-Leugner aussieht.
Um zu verstehen, wie und warum manche Personen in ihrer Blase verhaftet bleiben, lohnt sich ein Besuch der Website durchaus. Schließlich hilft das Verständnis dabei, auf eben jene Menschen einzugehen.
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