War Steve Jobs wirklich immer der charismatische, kluge und freundliche Apple-Chef? Neue E-Mails offenbaren nun, dass es nicht nur den netten Jobs gab. Der CEO ging wohl auch kompromisslos gegen seine Konkurrenz und Entwickler vor.
Bei einer historischen Kongress-Anhörung mussten sich Ende Juli 2020 Google, Apple, Facebook und Amazon dem US-Kongress stellen und sich Vorwürfen der Marktdominanz und des unfairen Wettbewerbs stellen.
Facebook-Chef Mark Zuckerberg gab schon überraschend zu, Instagram 2012 als großen Konkurrenten gesehen und das Bildernetzwerk auch deshalb gekauft zu haben. Der US-Kongress stützte seine Vorwürfe auf entsprechende Dokumente.
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Nun scheint es, als würde auch Apple ein wenig in die Bredouille geraten. Der Unterausschuss für Kartell-, Handels- und Verwaltungsrecht des Justizausschusses des US-Kongresses hat nämlich E-Mails veröffentlicht, aus denen hervorgeht, wie kompromisslos Steve Jobs gegen seine Konkurrenz und Entwickler vorgegangen ist.
Steve Jobs: Keine Gnade für die Konkurrenz
Laut der US-amerikanischen Nachrichtenseite Business Insider schrieb Steve Jobs im Februar 2011 eine E-Mail, in der es um das Thema Buchhandel geht: „Ich denke, das ist alles ziemlich einfach. iBooks wird die einzige Buchhandlung für iOS-Geräte sein.“
Weiter heißt es: „Wir müssen mit erhobenem Haupt auftreten. Man kann Bücher lesen, die anderswo gekauft wurden, jedoch nicht bei iOS kaufen, ausleihen oder abonnieren, ohne uns zu bezahlen, was, wie wir anerkennen, für viele unerschwinglich ist.“
Jobs weist seine Angestellten also dazu an, Entwickler von Abonnement-basierten Buch-Apps zu zwingen, Apples eigene Plattform zu nutzen. Der Apple-Chef wollte Konkurrenten keine Chance geben, sich im Apple Store aufzubauschen und alleine Profit zu machen.
Wie fair verwaltet Apple seinen App Store?
Es geht also vor allem um die Frage, wie fair Apple seinen App Store verwaltet. Gibt der Konzern anderen Entwicklern eine faire Chance, ihre Apps zu vertreiben? Oder nutzt der Tech-Riese seine Marktmacht aus, um Konkurrenten klein zu halten und sie zu zwingen, sich Apple zu beugen?
Das Unternehmen legt schließlich alle Regeln für seinen App Store selbst fest. Und das gilt eben auch dafür, für welche Dienste Entwickler den Konzern wie hoch bezahlen müssen.
Laut Business Insider befürchten Regulierungsbehörden und Marktkenner, Apple könne seine Marktmacht eben auch dazu nutzen, Wucherpreise für Gebühren zu verlangen. Entwickler würden so überhaupt keine Chance mehr haben, ihre Anwendungen im App Store zu vertreiben.
Steve Jobs bietet sogar Amazon die Stirn
Jobs konzentrierte sich allerdings nicht nur darauf, gegenüber kleinen und unabhängigen App-Entwicklern den starken Mann zu markieren. Der frühere Apple-Chef bot sogar Amazon die Stirn.
Ein ähnlicher E-Mail-Verlauf aus dem Jahr 2010 zeigt, wie Jobs und sein Marketing-Vizepräsident Phil Schiller über Amazons Kindle-E-Book-App diskutierten. Apple verlange damals keine Provision von Amazon, wenn Kunden digitale Bücher auf iPhones und iPads kauften.
Doch Amazon hatte daraufhin eine Werbung geschaltet, in der Kunden Kindle-E-Books auf einem iPhone kauften und sie dann auf einem Android-Smartphone lasen.
Schiller schrieb daraufhin in einer Nachricht an Jobs: „Die primäre Botschaft lautet zwar, dass es Kindle-Apps auf vielen unterschiedlichen mobilen Geräten gibt. Die sekundäre Botschaft, die man hier nicht übersehen darf, ist jedoch, dass es einfach ist, vom iPhone auf Android umzusteigen. Es macht echt keinen Spaß, das anzusehen.“
Später schlug Schiller seinem Chef sogar vor, Amazon zu einer Provision zu zwingen – nämlich dann, wenn Kunden Bücher auf iPhones und iPads kauften. Sie sollten dann das Zahlungssystem von Apple benutzen.
Wenn Amazon sich der Forderung nicht beugen würde, so Schiller, könne Apple darüber nachdenken, die Kindle-App aus dem App Store zu verbannen. Jobs antwortete darauf: „Es ist an der Zeit, dass sie sich dafür entscheiden, unseren Zahlungsmechanismus zu nutzen oder auszusteigen.“
Keine Akzeptanz für Kritik an Apple
Und der ehemalige Apple-Chef ging nicht nur gegen außenstehende Entwickler und Unternehmen kompromisslos vor. Er akzeptierte offenbar auch nicht, dass Angestellte sich kritisch gegenüber Apple äußern.
Als das Unternehmen im Sommer 2010 neue Regeln einführte, nach denen Programmierer Apps für das iPhone und iPad in der eigenen Apple-Programmiersprache schreiben mussten, äußerte der Entwickler Joe Hewitt Kritik.
Er stufte die Programmiersprache von Apple nämlich als „mittelmäßig“ ein – auch vor der Presse. Statt einen Dialog mit Hewitt zu suchen, schrieb Jobs aber stattdessen in einer E-Mail: „Ich schlage vor, dass wir Joe von nun an ausschließen.“
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Das ist doch jetzt wirklich keine Neuigkeit. Es gibt genug Videos, auf dem man diesen Zug von ihm durchblitzen sieht. „Steve Jobs pissed of by faulty camera“ ist eines davon, er wirkt nicht gerade erfreut.
Grundsätzlich gehe ich auch nicht davon aus, dass man in so eine Position kommt und so erfolgreich ist wenn man nur Blumen verteilt.
Da schließe ich mich doch Thomas an, es ist allgemein bekannt, das Steve Jobs ein Kotzbrocken war. Auch das er nicht unbedingt nett zu seinen Mitarbeitern war, ist auch nichts Neues. BTW meines Wissens war Hewitt nicht ein solcher, sondern Mitarbeiter bei Facebook.
Danke für die superwitzige Überschrift – endlich mal gelungene Satire hier. (der NETTE Typ ohne Haare war Ghandi…)