Vier Brüdern aus New York ist ein Amazon-Betrug über 19 Millionen US-Dollar gelungen. Sie sollen den E-Commerce-Riesen mit einem sogenannten Overshipping-System hinters Licht geführt haben. Die Motivation hinter der Geschichte? „to fuck Amazon.“
Anfang 2020 hat Amazon ein globales Team gegründet, um Produktfälscher und Anbieter von Produktfälschungen zu fassen. Die sogenannte Counterfeit Crimes Unit soll Betrüger rechtlich verfolgen.
Scheinbar leistet das Team gute Arbeit, denn nun ist ein Amazon-Betrug in Höhe von 19 Millionen US-Dollar ans Licht gekommen. Demnach sollen vier Brüder aus New York den E-Commerce-Riesen über zwei Jahre lang hinters Licht geführt haben.
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Amazon-Betrug: Vier Brüder machen Geld mit Overshipping
Die US-amerikanische Computerzeitschrift Wired berichtet, dass die Brüder auf das Konzept Overshipping gesetzt haben. Demnach stellten sie Amazon im großen Stil mehr Produkte in Rechnung als der Konzern wirklich geordert hatte.
Laut den Ermittlern sollen die Brüder gelistete Produktnummern verändert und beispielsweise 10.000 Produkte berechnet haben, wenn Amazon eigentlich nur weniger als 100 bestellt hat.
Möglich war das offenbar durch das Vendor-Programm von Amazon. In diesem liefern Händler nämlich nicht über Amazon an Endkunden, sondern handeln als reine B2B-Lieferanten. Das heißt: Sie liefern ihre Waren direkt an Amazon selbst.
Konkret habe Amazon laut Wired also zum Beispiel zwölf Kanister Desinfektionsspray zum Preis von 94,03 US-Dollar bestellt, während die Brüder dem E-Commerce-Riesen dann einfach 7.000 Zahnbürsten für jeweils 94,03 US-Dollar schickten.
Der Schwindel flog lange Zeit nicht auf, weil die Betrüger für die Zahnbürsten eben die Produktnummer des Desinfektionssprays verwendeten. So konnten sie Amazon dann einfach 650.000 US-Dollar in Rechnung stellen.
Betrüger ergaunern 19 Millionen US-Dollar
Mit diesem System haben die Brüder offenbar 19 Millionen US-Dollar ergaunert. Denn als der Amazon-Betrug endlich aufflog und der Konzern die Konten der Männer sperrte, sollen sie mit gefälschten Angaben schon längste neue Konten eröffnet haben.
Etwas zu leichtsinnig waren die Betrüger aber offenbar in ihrer Kommunikation: Sie tauschten sich nämlich über WhatsApp aus. So soll einer der Brüder die anderen zum Beispiel dazu gebracht haben, gefälschte E-Mail-Adressen zu erstellen, um die neuen Konten eröffnen zu können.
Und aus den Nachrichten geht wohl auch die Motivation der Männer hervor. Einer von ihnen soll laut Wired nämlich im Mai 2018 geschrieben haben: Er mache das „to fuck Amazon.“
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