Wirtschaft

9 hilfreiche Networking-Tipps für Gründer

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Insbesondere für (noch) unbekannte Gründer ist Networking extrem wichtig. (Foto: Pixabay.com / jmexclusives)
geschrieben von Carsten Lexa

Ob es nun an einem kleinen Gesprächstisch oder in großer Runde auf einer Konferenz ist: Das Netzwerken ist insbesondere für Gründer unfassbar wichtig. Doch viele Unternehmer scheitern daran. Deshalb geben wir dir neun Networking-Tipps mit auf den Weg.

Andere Menschen treffen, um zu netzwerken, Tipps und Informationen zu bekommen und um vielleicht den einen Deal zu landen – für viele Gründer ist das eine wichtige Beschäftigung.

9 Networking-Tipps für effizientere Connections

Jedoch fällt mir immer wieder auf, dass Gründer das Netzwerken effektiver und effizienter angehen könnten. Deshalb gibt es nachfolgend neun Networking-Tipps für besseres Netzwerken.

1. Erwartungshaltung

Viele Gründer erwarten Großes vom Besuch einer Veranstaltung oder von einem Treffen. Darum geht es aber oftmals nicht. Viel wichtiger ist es, Beziehungen aufzubauen und zu verstehen, worum es anderen Menschen geht. Warum sollte jemand anderes dir vertrauen, wenn er dich gerade mal ein paar Minuten kennt?

2. Vorbereitung

Wer ist auf der Veranstaltung? Mit wem ist es wichtig, zu sprechen? Viele Gründer gehen auf Veranstaltungen, ohne sich vorzubereiten, wer dort anwesend sein wird und mit wem sie sprechen wollen.

Dabei stellen immer mehr Konferenzen Teilnehmerlisten zur Verfügung. Ebenso gibt es Infopoints, an denen man sich erkundigen kann. Deine Zeit ist kostbar und die Veranstaltung dauert nicht ewig. Also setze nicht auf Zufallsbekanntschaften – die natürlich auch mal ein echter Treffer sein können, sondern bereite dich vor.

Und denke daran, dass mit den Aushängeschildern oftmals jeder sprechen will. Deren Assistenten dagegen werden nicht beachtet.

3. Erster Eindruck

Das Auftreten, die Körpersprache, der Augenkontakt, die Kleidung, die Begrüßungsgeste: All das vermittelt einen ersten Eindruck. Und wie heißt es so schön: Es gibt keine zweite Chance für einen ersten Eindruck.

Also achte darauf, was du für einen Eindruck erzielen willst. Und dann achte darauf, ob dieser Eindruck auch wirklich erreicht wird.

4. Begeisterung

Viele Gründer haben wirklich spannende Dinge zu erzählen. Aber ihnen zuzuhören, ist nicht immer einfach. Warum hört man einem Redner zu? Was er zu erzählen hat, ist natürlich wichtig. Aber noch viel wichtiger ist, wie er es erzählt.

Begeisterung ist das Zauberwort! Wenn du begeistert bist von dem, über das du sprichst, steckst du deine Zuhörer an. Achte nur nicht drauf, dass deine Begeisterung unecht und antrainiert klingt.

5. Quantität vs. Qualität

Immer wieder werde ich gefragt, ob es besser ist, mit vielen Personen auf einer Veranstaltung zu sprechen oder mit wenigen und dafür mit diesen intensiver. Ich empfehle immer, mit wenigen länger zu sprechen. Ich bin kein Freund von oberflächlichem Smalltalk nur damit ich dann eine Visitenkarte habe.

Ich spreche deshalb lieber länger mit einer Person und finde heraus, was diese Person wirklich zu erzählen hat. Wenn du merkst, dass das Gespräch dich wirklich nicht weiterbringt, kannst du dich immer noch höflich und freundlich verabschieden.

6. Zuhören

Erfolgreiche Netzwerker sind gut im Zuhören und sorgen dafür, dass andere Menschen glänzen. Sie fragen nach, interessieren sich für andere Menschen und ermuntern ihre Gesprächspartner, von sich zu erzählen.

Viele Gründer, die ich kenne, reden ununterbrochen über sich, ihre Ideen und ihr Unternehmen. Werde stattdessen ein guter Zuhörer – und merke dir, was andere erzählen.

7. Pitchen

Oftmals hat ein Gründer nur wenige Sekunden, um sein Gegenüber zu überzeugen, dass sich das Gespräch lohnt. Der oder die andere ist ja auch zum Netzwerken da. Was also gibt es über sich selbst, über seine Geschäftsidee oder über sein Start-up zu sagen?

Überlege dir vorher, was du kommunizieren möchtest. Es sollte informativ und interessant sein. Und es sollte so kurz und präzise sein, dass dein Gegenüber versteht, was du ihm erzählst.

8. Visitenkarten

Immer wieder höre ich: Visitenkarten braucht man nicht. Ich glaube das nicht. Visitenkarten sind viel mehr als nur ein Träger von Kontaktinformationen. Man kann auf ihnen Zusatzinformationen notieren, Merkpunkte aufschreiben für später oder eine Visitenkarte dient einfach nur als Erinnerung.

Und wenn die Visitenkarte besonders ist, kann sie ein guter Ausgangspunkt für die weitere Unterhaltung sein. Mein klarer Tipp: Bring genügend Visitenkarten mit!

9. Follow up

Der letzte und vermutlich wichtigste meiner Networking-Tipps: Kümmere dich nach der Veranstaltung um die Personen, die du getroffen hast. Melde dich bei ihnen – sei es per E-Mail oder sogar mit einem kurzen Anruf. Vergiss nicht, dass alle anderen auch viele Menschen getroffen haben.

Nach ein paar Tagen erinnert sich niemand mehr an dich. Und auch sonst kümmert sich fast niemand um das Follow up. Also bleibe im Gedächtnis und melde dich zumindest kurz bei den Personen, mit denen du gesprochen hast. Und wie erinnerst du dich an diese Personen? Na, du hast doch deren Visitenkarte.

Das wären in aller Kürze neun meiner wichtigsten Networking-Tipps zum besseren Netzwerken für Gründer. Setze sie um und netzwerke besser.

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Über den Autor

Carsten Lexa

Rechtsanwalt Carsten Lexa berät seit 20 Jahren Unternehmen im Wirtschafts-, Gesellschafts- und Vertragsrecht. Er ist Lehrbeauftragter für Wirtschaftsrecht, BWL und Digitale Transformation sowie Buchautor. Lexa ist Gründer von vier Unternehmen, war Mitinitiator der Würzburger Start-up-Initiative „Gründen@Würzburg”, Mitglied der B20 Taskforces Digitalisierung/ SMEs und engagiert sich als Botschafter des „Großer Preis des Mittelstands” sowie als Mitglied im Expertengremium des Internationalen Wirtschaftsrats. Er leitete als Weltpräsident die G20 Young Entrepreneurs´Alliance (G20 YEA). Bei BASIC thinking schreibt Lexa über Themen an der Schnittstelle von Recht, Wirtschaft und Digitalisierung.