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Im Streaming-Boom: Was wurde eigentlich aus Apple TV Plus?

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Derzeit verputzt der Markt den schwächelnden Streaming-Anbieter Apple TV Plus. (Foto: Pixabay.com / Myriams-Fotos)
geschrieben von André Gabriel

Qualität setzt sich durch, heißt es. Auf dieser Annahme fußt auch die Strategie von Apple TV Plus. Derzeit hat der Streaming-Service aber sogar gegenüber unbekannteren Wettbewerbern das Nachsehen. Wir schauen genauer hin.

Apple TV Plus betrat den Streaming-Markt Anfang November 2019 und kurz danach fragten wir, ob das überhaupt nötig sei. Seitdem sind die Zahlen etlicher Anbieter gestiegen – nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie.

Die weltweit führende Streaming-Plattform Netflix verzeichnete im dritten Quartal des Jahres 2020 mit rund 6,44 Milliarden US-Dollar einen neuen Umsatzrekord und überwand im vierten Quartal die 200-Millionen-Marke der zahlenden Abonnenten.


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So steht es um Apple TV Plus

Es gibt einen guten Grund, warum der Absatz mit Apple TV Plus begann und mit dem Marktführer endete: Bei Apple TV Plus liest sich die Bilanz anders. In einem weltweiten Gesamt-Ranking liegt der Dienst laut Heise Online auf dem 15. Platz.

Dass Netflix den ersten Rang belegt und sich Amazon Prime Video dahinter platziert, ist keine Überraschung. Wesentlich erstaunlicher: Obwohl Disney Plus im gleichen Monat wie Apple TV Plus startete und zu Beginn weniger Länder bediente, liegt der Streaming-Anbieter rund zehn Plätze weiter oben.

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch eine statistische Auswertung des Streaming-Guides Just Watch, die sich auf den US-Markt bezieht.

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Der US-Marktanteil von Streaming-Diensten im vierten Quartal 2020. (Foto: JustWatch.com)

Die Erhebung fand im vierten Quartal 2020 statt. Danach soll der Marktanteil von Apple TV Plus bei lediglich drei Prozent liegen. Sogar der deutlich jüngere Streaming-Neuling Peacock erreichte doppelt so viel.

Wo hakt es bei Apple TV Plus?

Die Voraussetzungen sind gut. Mit rund fünf Euro sticht der monatliche Abonnementpreis die Konkurrenz locker aus. Netflix erhöhte die Kosten zuletzt überdies und auch bei Disney Plus steht eine Preiserhöhung an. Darüber hinaus lässt sich das günstige „Apple TV Plus“-Abo mit bis zu fünf Familienmitgliedern teilen.

Auch die technologische Komponente stellt kein Problem dar – immerhin handelt es sich um ein Apple-Produkt.

Die inhaltliche Wertigkeit kann ebenfalls kein bestimmender Negativfaktor sein, denn Apple fokussiert sich auf Qualitätsware. Erst im August 2020 wurde bekannt, dass der Anbieter einen mehrere Produkte umfassenden Deal mit Hollywood-Legende Martin Scorsese abgeschlossen hat.

Woran liegt es also, dass der Service aktuell keine Chance im Wettbewerb hat, wenn die technologischen und inhaltlichen Bedingungen mindestens gut sind? Die Antwort findet sich im Angebot, denn die „Qualität vor Quantität“-Strategie ist eine deutliche Abgrenzung zu Netflix und Co.

Zwar produzieren auch die anderen Player hochwertige Titel, doch parallel laufen dort weitere Fließbänder auf Hochtouren. Frei nach dem Motto: Masse neben Klasse.

Das Konzept hat ein größeres Potenzial, ein breites Spektrum an Genre-Präferenzen zu bedienen und dadurch mehr Menschen abzuholen – vor allem mit bekannten und renommierten Serien und Filmen abseits der Originaltitel des jeweiligen Dienstes.

Apple TV Plus setzt nicht auf vorhandene Evergreens, sondern konzentriert sich bewusst auf Eigenproduktionen. Das wiederum reduziert den im Wettbewerb wichtigen quantitativen Aspekt. Wer sich erinnert: Zum Start des Streaming-Services von Apple waren nur eine Handvoll Titel abrufbar.

Spannend ist hier das Wort „bewusst“, denn die aktuelle Misere ist hausgemacht: Apple hatte die auf Qualität ausgerichtete Strategie im Vorfeld eindeutig kommuniziert.

Inzwischen lautet die Frage aber: Halten sie den Kurs oder passen sie sich den Anforderungen des Streaming-Marktes an? Wir beobachten die Entwicklung.

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Über den Autor

André Gabriel

André Gabriel schreibt seit Januar 2021 für BASIC thinking. Als freier Autor und Lektor arbeitet er mit verschiedenen Magazinen, Unternehmen und Privatpersonen zusammen. So entstehen journalistische Artikel, Ratgeber, Rezensionen und andere Texte – spezialisiert auf Entertainment, Digitalisierung, Freizeit und Ernährung. Nach dem Germanistikstudium begann er als Onlineredakteur und entwickelte sich vor der Selbständigkeit zum Head of Content.