Social Media

Warum Pinterest plötzlich Millionen User verliert

Pinterest, Pinterest App, Pinterest Nutzer 2021
Unsplash.com / Souvik Banerjee
geschrieben von Christian Erxleben

Die Pinterest App zählt zu den größten Gewinnern der Corona-Pandemie. Durch den Heimwerker-Boom ist die Frage nach Inspiration massiv gestiegen. Doch nun droht ein herber Sturz. Innerhalb von nur drei Monaten haben 24 Millionen Pinterest User ihr Konto gelöscht.

Pinterest: App verliert 24 Millionen Nutzer in 3 Monaten

Der Aufwärtstrend bei Pinterest ist vorbei. Das Gegenteil ist sogar der Fall. Nach Monaten des Nutzer-Wachstums geht es bei dem sozialen Netzwerk steil bergab. Im Zeitraum zwischen dem 1. April und dem 31. Juni 2021 hat Pinterest weltweit 24 Millionen User verloren. Das geht aus dem neuen Geschäftsbericht hervor.

Konkret hat das Netzwerk jetzt 454 Millionen monatliche Nutzer:innen. Drei Monate zuvor waren es noch 478 Millionen. In den USA hat Pinterest sieben Millionen User verloren, im Rest der Welt waren es sogar 17 Millionen Menschen. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Rückgang um rund fünf Prozent.


Neue Stellenangebote

Growth Marketing Manager:in – Social Media
GOhiring GmbH in Home Office
Senior Social Media Manager:in im Corporate Strategy Office (w/d/m)
Haufe Group SE in Freiburg im Breisgau
Senior Communication Manager – Social Media (f/m/d)
E.ON Energy Markets GmbH in Essen

Alle Stellenanzeigen


Pinterest verdoppelt weltweite Nutzer in drei Jahren

Zuvor hatte Pinterest in elf aufeinander folgenden Quartalen neue Nutzer:innen hinzugewonnen. Lag der Wert im zweiten Quartal 2018 noch bei 231 Millionen Pinterest Usern, stieg die Zahl – auch durch die Pandemie – bis auf einen Spitzenwert von 478 Millionen Menschen im ersten Quartal 2021.

Wenn man einen detaillierten Blick auf die Nutzer-Entwicklung des Netzwerkes wirft, stellt man fest, dass ein kontinuierliches Wachstum zum Standard gehört. Seit 2016 hat sich der Wert vervierfacht, seit 2018 immerhin verdreifacht.

Das Problem von Pinterest: die Finanzen

Wie so viele „kleine“ Social-Media-Plattformen hat auch Pinterest ein großes Problem – und das ist die Profitabilität. So hat das Unternehmen aus San Francisco in den vergangenen fünf Jahren keinen einzigen Jahresgewinn eingefahren.

Zwar konnte Pinterest im zweiten Quartal einen bereinigten Gewinn von rund 69 Millionen US-Dollar vorweisen. Allerdings stellen positive Ergebnisse in der Historie bislang die Ausnahme darf.

Dementsprechend stimmt der Umsatz im zweiten Quartal 2021 in Höhe von 613 Millionen US-Dollar auch nur verlegen optimistisch. Das entspricht zwar einer Steigerung um 125 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Trotzdem genügen die Einnahmen offenbar noch nicht.

Pinterest: App rechnet mit weiteren Einbrüchen

Und auch für die Zukunft ist Pinterest nicht sonderlich optimistisch. Offiziell erklärt das Netzwerk die getrübten Aussichten damit, dass die globale Impfquote immer weiter steigt.

Aus diesem Grund dürfen in immer mehr Ländern die lokalen, stationären Geschäfte wieder öffnen. Darunter wiederum leiden der E-Commerce und die Suche nach digitaler Inspiration. Die gleichen Gründe führt übrigens auch Amazon für seine Gewinnwarnung an.

Twitter als Vorbild für Pinterest?

Pinterest steht wirtschaftlich betrachtet an einer entscheidenden Weggabelung. Setzt der Konzern weiterhin auf Wachstum und steigende Umsätze oder geht es darum, funktionierende Geschäftsmodelle zu implementieren und die Gewinnzone dauerhaft anzupeilen?

Als Vorbild kann dabei durchaus Twitter gelten. Seitdem der Kurznachrichtendienst von Jack Dorsey damit aufgehört hat, Facebook nachzueifern und sich auf seine spitze Zielgruppe konzentriert, gelingt es plötzlich, in regelmäßigen Abständen schwarze Zahlen zu schreiben. Ein Fakt, der auch Pinterest gut stehen würde.

Auch interessant:

Über den Autor

Christian Erxleben

Christian Erxleben arbeitet als freier Redakteur für BASIC thinking. Von Ende 2017 bis Ende 2021 war er Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Ressortleiter Social Media und Head of Social Media bei BASIC thinking tätig.

2 Kommentare