Amazon zensiert sein LGBTQ-Angebot in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Grund sind angedrohte Strafen seitens des arabischen Staates. Damit knickt der US-Konzern ein und zensiert unter anderem Regenbogen-Flaggen und Co.
Amazon hat Suchergebnisse, Keywords und Produkte im Online-Handel, die im Zusammenhang mit LGBTQ-Themen stehen, in der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) zensiert. LGBTQ steht im englischsprachigen Raum dabei für „Lesbian, Gay, Bisexual and Transgender“.
Damit fallen beispielsweise Regenbogen-Flaggen und feministische Medien, die gleichgeschlechtliche Liebesgeschichten thematisieren, aus dem Sortiment. Auch mehr als 150 Suchbegriffe im Zusammenhang mit LGBTQ ergeben keine Ergebnisse mehr.
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Amazon zensiert LGBTQ-Produkte in Vereinigten Arabischen Emiraten
Mit der Zensur von LGBTQ-Produkten und Angeboten reagiert Amazon laut der New York Times auf Strafandrohungen der Vereinigten Arabischen Emirate. Welche konkreten Konsequenzen Amazon hätte tragen müssen, ist zwar unklar. Allerdings gelten gleichgeschlechtliche Handlungen in VAE als illegal und werden normalerweise mit Geld- oder Haftstrafen geahndet.
Das Unternehmen müsse sich an die lokalen Gesetze und Vorschriften der Länder halten, in denen es tätig sei, so Amazon-Pressesprecherin Nicole Pampe gegenüber der US-Amerikanischen Zeitung. So ganz stimmt das allerdings nicht. Die US-amerikanische Aktivistin und Direktorin für internationale Meinungsfreiheit bei der Electronic Frontier Foundation, Jillian York, schreibt auf Twitter:
Im Gegensatz zu dem, was Sie vielleicht denken, muss Amazon dies nicht tun. Das Unternehmen könnte stattdessen einen prinzipientreuen Standpunkt einnehmen, wie es schon viele Unternehmen vor ihm getan haben, selbst wenn sie dabei riskieren, blockiert zu werden. Aber nein, Kapitalismus.
Unterstützt Amazon die LGBTQ-Community nur nach außen?
Und das ist nicht die einzige Kritik an Amazon. Wie The Verge schreibt, ist beispielsweise auch die gemeinnützige Organisation Seattle Pride nicht mit der Haltung des Online-Riesen einverstanden. Amazon habe Anti-LGBTQ-Politiker:innen unterstützt. Daraufhin kappte die Organisation die Beziehungen zum Konzern.
Seattle Pride hatte in diesem Zusammenhang mehrere politische Aktivitäten des Unternehmens aufgezeigt, bei denen beispielsweise auch eine Spende von 450.000 US-Dollar an Gesetzgeber geflossen sei, die sich 2020 gegen das Gleichstellungsgesetz ausgesprochen haben.
Außerdem soll Amazon laut Seattle-Pride-Geschäftsführerin Krystal Marx 100.000 US-Dollar hätte zahlen wollen, damit die Gruppe einige Änderungen vornehme. Dazu gehöre auch, dass der jährlich veranstaltete Pride-March der Organisation offiziell in „Seattle Pride Parade Presented by Amazon“ umbenannt werde.
Ist Amazon der erste Dominostein?
Die libanesische NGO Social Media Exchange mit Sitz in Beirut setzt sich für digitale Rechte ein und will im arabisch-sprachigen Raum selbstregulierende Informationsgesellschaften fördern. Geschäftsführer Mohamad Najem betrachtet das Einknicken Amazons gegenüber der Vereinigten Arabischen Emirate dabei mit Sorge.
Die Entscheidung, dem Druck von Seiten der VAE nachzugeben, könnte der erste Dominostein sein, der eine Kette weiterer Zensurforderungen auslösen könnte. Er hat eine Petition mit dem Titel „Amazon: Beugt euch nicht dem Anti-LGBTQ-Druck der Vereinigten Arabischen Emirate“ gestartet, um das Unternehmen umzustimmen.
Ob eine solche Initiative den Konzern allerdings wirklich bewegen wird, bleibt abzuwarten. Schließlich gibt sich Amazon nach außen weiterhin LGBTQ-unterstützend. Der Konzern würde sich weiterhin für Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion einsetzen, so Pampe. Amazon glaube, dass die Rechte der LGBTQ-Community geschützt werden müssten. Natürlich nur so lange, wie dabei kein Geld verloren geht, versteht sich.
In 69 Staaten der Welt wird Homosexualität strafrechtlich verfolgt, in 11 Ländern droht sogar die Todesstrafe für Lesben und Schwule, darunter die Vereinigte Arabische Emirate und Saudi-Arabien.
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