Amazon will 1,7 Milliarden US-Dollar für die Übernahme von iRobot bezahlen. Doch warum gibt US-Konzern so viel Geld für intelligente Staubsaugerroboter aus? Die Fragezeichen verschwinden schnell und werfen den Datenschutz (mal wieder) in den Raum. Eine kommentierende Einordnung.
Was macht smarte Staubsauger eigentlich so smart?
„Schau mal, wir haben jetzt auch einen smarten Staubsaugerroboter“: Diesen Satz habe ich in den vergangenen Jahren immer öfter gehört. Das liegt einerseits daran, dass Staubsaugen nun einmal sehr nervig und zeitraubend ist. Andererseits werden die Haushaltsroboter immer günstiger.
Mittlerweile genügen teilweise schon 100 Euro, um die lästige Tätigkeit des Staubsaugens an den vermeintlich intelligenten Roboter abzugeben. Doch genau an dieser Stelle kommt es auf die Details an.
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Denn es ist nicht ohne Grund so, dass hochwertige Hersteller wie beispielsweise iRobot Preise zwischen 300 und 700 Euro für ihre Staubsaugerroboter aufrufen. Der preisliche Unterschied erhöht in diesen Fällen den Sauberheitsgrad signifikant. Doch: Wie funktionieren smarte Staubsauger überhaupt?
Künstliche Intelligenz, Kamera, Sensoren: Staubsaugerroboter als putzende Spione?
Die Grundlage für den Erfolg beziehungsweise Misserfolg von Staubsaugerrobotern wie eben dem Roomba i7 oder Roomba 980 von Marktführer iRobot ist die verbaute Technik.
So scannt der smarte Haushaltshelfer bei der ersten Fahrt im neuen Zuhause die Wohnung. Über die eingebauten Kameras und Sensoren werden Gegenstände und Widerstände wie Tische oder Sofas erkannt und kartografiert.
Wer beispielsweise die Roomba-Geräte von iRobot nutzt, kann in der dazugehörigen App eine Karte der eigenen Wohnung sehen, die der Staubsaugerroboter bei seiner Reinigung abfährt. Ebenfalls identifiziert die eingebaute künstliche Intelligenz beispielsweise Schnürsenkel und Handyladekabel.
Diese haben ältere Modelle, die einfach blind und rumpelnd durch die Wohnungen gefahren sind, oft eingesaugt und damit unfreiwillig Chaos verursacht.
Amazon kauft iRobot für 1,7 Milliarden US-Dollar
Anfang August 2022 überraschte Amazon den Markt mit einer Übernahme-Ankündigung. Demnach will der US-Konzern den Staubsaugerroboter-Hersteller iRobot für 1,7 Milliarden US-Dollar übernehmen. Das berichtetet die Nachrichtenagentur Reuters zuerst.
Für jede iRobot-Aktie will der Online-Händler demnach 61 US-Dollar zahlen. Das entsprach zum Zeitpunkt der Ankündigung einer Steigerung um mehr als 20 Prozent zum damaligen Aktienkurs. Mittlerweile ist der Kurs der iRobot-Aktie durch die Übernahme-Ankündigung auf das Kaufniveau angestiegen.
Als Grund für die Übernahme nannten die Amazon-Verantwortlichen das schon im Jahr 2021 kommunizierte Leitziel, dass in „fünf bis zehn Jahren, jeder Haushalt mindestens einen Roboter besitzen wird, der ein Kernbestandteil des täglichen Lebens sein wird.“
Warum kauft Amazon wirklich einen Staubsaugerhersteller?
Selbstverständlich leuchtet diese Erklärung ein. Und es ist auch nicht von der Hand zu weisen, dass unsere Häuser immer intelligenter werden – von der automatischen Lichtverdunklung bis hin zur smarten Türklingel.
Doch in der Tat dürfte Amazon noch ein weiteres Interesse haben: Die Daten, die die smarten Roomba-Staubsaugerroboter bei Ihrer Arbeit sammeln. Schließlich verraten beispielsweise Kamera-Aufnahmen oder auch die Wohnungsgröße entscheidende Details über die Menschen, die eine Wohnung bewohnen.
In der Folge könnte Amazon als Werbegigant und größter Online-Versandhändler der Welt die Ausspielung von Anzeigen im Internet gezielt auf die persönlichen Räumlichkeiten eines Nutzers zuschneiden, ohne dass dieser es bewusst merkt.
Angst vor Datendiebstahl bei Roomba: Mozilla Foundation entwarnt
Zum aktuellen Zeitpunkt sind die bereits postulierten Ängste von Datenschützern jedoch nicht berechtigt. So hat die unabhängige Mozilla Foundation, die auch hinter dem ausgeklügelten Anti-Tracking-System des Firefox-Browsers steckt, im Winter 2021 in einer Analyse geschrieben:
Wir wissen es zu schätzen, dass iRobot in seiner Datenschutzerklärung angibt, dass keine Daten an Dritte verkauft und keine Daten ohne Wissen oder Kontrolle des Kunden an Dritte weitergegeben werden. Sie geben auch an, keine personenbezogenen Daten zu kommerziellen oder Marketingzwecken an Dritte weiterzugeben.
Oder anders ausgedrückt: iRobot erhebt keine personenbezogenen Daten oder verkauft diese zumindest nicht an Dritte. Sollte sich das durch die Übernahme seitens Amazon ändern, wäre eine Anpassung der AGB samt Nutzerinformation notwendig.
Zum jetzigen Zeitpunkt sind die genannten Ängste also unbegründet.
Wie schütze ich mein Smart Home vor Hackern?
Grundsätzlich können wir alle einige Maßnahmen ergreifen, um unser intelligentes Zuhause vor böswilligen Eindringlingen zu schützen. So sollten insbesondere für Staubsaugerroboter oder smarte Lautsprecher die Zwei-Faktor-Authentifizierung aktiviert werden.
Ebenso ist es essenziell, dass alle Smart-Home-Geräte mit einem sehr guten und individuellen Passwort geschützt werden. Zuletzt müssen wir als Besitzer darauf achten, dass wir regelmäßig die Firmware aktualisieren, um eventuell aufgetauchte Sicherheitslücken zu schließen.
Wenn wir diese einfachen Tipps beachten, können wir ohne externe Hilfe und mit wenig Aufwand die Sicherheit in unserem Smart Home signifikant erhöhen. Und genau dieses Ziel sollten wir alle verfolgen. Schließlich geht es um unsere eigene Wohnung.
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