Twitter hat Werbung von Anzeigepartnern neben Kinderpornografie platziert. Unternehmen wie Disney, Coca Cola und Dyson haben ihre Kampagnen daraufhin ausgesetzt oder entfernt. Sogar ein Kinderkrankenhaus ist betroffen. Die Hintergründe.
Twitter erzielt einen Großteil seiner Einnahmen durch Werbeanzeigen. Doch nun laufen zahlreiche Werbepartner wie Disney, Coca-Cola und Dyson Sturm. Denn der Kurznachrichtendienst soll die digitalen Annoncen der Marken neben kinderpornografischen Inhalten platziert haben.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, geht das aus einer Untersuchung der Cybersicherheitsgruppe Ghost Data hervor. Demnach seien über 30 Werbetreibende betroffen – darunter auch ein Kinderkrankenhaus. Die Anzeigen der Marken und Unternehmen erschienen dem Bericht zufolge dabei neben Tweets, die zu Kinderpornografie aufriefen.
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Twitter schaltet Anzeigen von Werbepartnern neben Kinderpornografie
Einige Tweets, die neben den Anzeigen der Werbetreibenden auftauchten, enthielten offenbar Schlagwörter wie „Vergewaltigung“ und „Teenager“. Die betroffenen Unternehmen zeigten sich derweil entsetzt. David Maddocks, Markenpräsident des Modehändlers Cole Haan sagte dazu:
Wir sind entsetzt. (…) Entweder wird Twitter das in Ordnung bringen, oder wir werden es mit allen Mitteln in Ordnung bringen, was auch bedeutet, dass wir keine Twitter-Anzeigen kaufen.
Twitter-Sprecherin Celeste Carswell erklärte wiederum, dass der Kurznachrichtendienst „null Toleranz für die sexuelle Ausbeutung von Kindern“ habe. Außerdem wolle das Unternehmen mehr in die Sicherheit von Kindern investieren. Das beinhalte auch die Einstellung neuer Mitarbeiter und die Anpassung von Richtlinien.
Carswell ergänzte, dass Twitter mit den betroffenen Marken und Unternehmen kooperieren wolle, um den Vorfall zu ergründen. Damit sich eine solche Situation nicht wiederholt, sollen entsprechenden Maßnahmen greifen.
Über 500 Accounts mit kinderporografischen Inhalten
Ghost Data konnte laut Reuters derweil über 500 Accounts identifizieren, die im September 2022 offen Inhalte über sexuellen Kindesmissbrauch geteilt hätten. Twitter habe es dabei wiederum versäumt, über 70 Prozent der Konten zu entfernen.
Zahlreiche Werbepartner zeigten sich bestürzt und kündigten Konsequenzen an. Ein Unternehmenssprecher von Forbes sagte beispielsweise: „Twitter muss dieses Problem so schnell wie möglich beheben, und bis dahin werden wir jede weitere bezahlte Aktivität auf Twitter einstellen.“
Disney bezeichnete den Fall derweil als „verwerflich“ und ergänzte, dass man verhindern wolle, dass sich so etwas wiederholt. Der Fall und die Reaktionen der Betroffenen könnte dabei ein großes Umsatzrisiko für Twitter darstellen, da das Unternehmen über 90 Prozent seiner Einnahmen aus dem Verkauf von Werbeanzeigen generiert.
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