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Offener Brief: Meta-Investor fordert Entlassungen und weniger Metaverse

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geschrieben von Maria Gramsch

Mark Zuckerberg bekommt Gegenwind aus den eigenen Reihen. In einem offenen Brief kritisiert ein Investor den Meta-CEO scharf – er solle künftig vor allem bei den Personalkosten sparen und weniger Geld für das Metaverse ausgeben.

Erst im Sommer des vergangenen Jahres hat Mark Zuckerberg die Pläne für sein Metaverse vorgestellt. Ein Projekt, das dem US-Konzern viel Geld kostet.

Doch genau dieser Umstand findet nicht nur Befürworter. Deshalb hat Investor Brad Gerstner, Vorsitzender und CEO von Altimeter Capital, neun einen offenen Brief verfasst.

Meta: Worum geht es in dem offenen Brief?

Darin richtet sich der Investor direkt an CEO Mark Zuckerberg. Gerstner habe ihn „mit einigem Zögern“ verfasst, teile ihn nun aber mit „großer Überzeugung“.

Wie viele andere Unternehmen in einer Welt der Nullzinsen ist auch Meta in das Land des Überflusses abgedriftet – zu viele Leute, zu viele Ideen, zu wenig Dringlichkeit.

Der Konzern müsse sich in Zukunft mehr fokussieren. Denn ein Mangel daran sei nur in Zeiten des Wachstums unauffällig. Verlangsame sich das Wachstum und verändere sich die Technologie, könne dieser Mangel „tödlich“ sein.

Investor ordert Entlassungen und weniger Ausgaben für das Metaverse

In seinem offenen Brief empfiehlt Gerstner dem Unternehmen einen dreistufigen Plan. So könne der Konzern seinen Free Cash Flow auf 40 Milliarden US-Dollar jährlich verdoppeln.

Meta muss das Vertrauen von Investoren, Mitarbeitern und der Tech-Community wiederherstellen, um die besten Leute der Welt anzuziehen, zu inspirieren und zu halten.

Dafür müssten jedoch die Personalkosten um mindestens 20 Prozent gesenkt werden. Die jährlichen Investitionen soll das Unternehmen um mindestens fünf Milliarden auf rund 25 Milliarden US-Dollar reduzieren.

Doch nicht nur Mark Zuckerberg bekommt in dem offenen Brief sein Fett weg. Auch seine Pläne für das Metaverse kritisiert Investor Brad Gerstner scharf.

Was ist überhaupt das Metaverse?

Die Menschen seien verwirrt, was es mit dem Metaverse überhaupt auf sich habe. Das wäre „vielleicht nicht einmal ein Problem“, wenn Meta jährlich nur ein bis zwei Milliarden US-Dollar in das Projekt stecken würde.

Eine geschätzte Investition von über 100 Milliarden Dollar in eine unbekannte Zukunft ist selbst für Silicon-Valley-Verhältnisse überdimensioniert und erschreckend.

Stattdessen wolle das Unternehmen jährlich zwischen zehn und 15 Milliarden US-Dollar in das Metaverse stecken. Es könne bis zu zehn Jahre dauern, bis das Projekt Gewinne abwirft. Gerstner fordert in seinem Brief daher, diese Ausgaben auf fünf Milliarden US-Dollar jährlich zu begrenzen.

Schlechte Umsatzzahlen frustrieren Meta-Invesotren

Nur knapp ein Jahr nach der Veröffentlichung der Pläne für das Metaverse musste der Konzern seinen ersten Umsatzrückgang seit dem Börsengang im Jahr 2012 verkünden.

Darüber dürften die Anleger:innen alles andere als glücklich sein. Darunter ist auch Altimeter Capital – das Unternehmen hielt zum Ende des zweiten Quartals mehr als zwei Millionen Meta-Aktien.

Laut Gerstner ist die Meta-Aktie in den vergangenen 18 Monaten um 55 Prozent gesunken. Dieser Rückgang sei aber nicht nur ein Indikator für „die schlechte Stimmung auf dem Markt“.

Dieser Rückgang des Aktienkurses spiegelt das verlorene Vertrauen in das Unternehmen wider.

Meta habe „mehr Reichweite, mehr Relevanz und mehr unglaubliche Wachstumschancen“ als viele andere Plattformen auf der Welt. Deshalb müsse Meta „sein Mojo“ wiederfinden und „fit und fokussiert“ in die Zukunft gehen.

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Über den Autor

Maria Gramsch

Maria ist freie Journalistin und technische Mitarbeiterin an der Universität Leipzig. Seit 2021 arbeitet sie als freie Autorin für BASIC thinking. Maria lebt und paddelt in Leipzig und arbeitet hier unter anderem für die Leipziger Produktionsfirma schmidtFilm. Sie hat einen Bachelor in BWL von der DHBW Karlsruhe und einen Master in Journalistik von der Universität Leipzig.