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ÖPNV vs. Auto vs. Scooter: Die Emissionen der Verkehrsmittel im Vergleich

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MVG
geschrieben von Felix Baumann

Neben dem klassischen Auto mit Verbrennungsmotor gibt es mittlerweile zahlreiche alternative Fortbewegungsmittel. Doch wie hoch sind die Emissionen von ÖPNV, Scooter und Auto eigentlich im Vergleich? 

Mit dem voranschreitenden Klimawandel findet auch ein Umdenken im Mobilitätssektor statt. Denn neben dem Auto gibt es inzwischen zahlreiche alternative Fortbewegungsmittel. Doch wie schneiden klassischen Pkw mit Verbrennungsmotor in Sachen Emissionen eigentlich im Vergleich zu E-Autos, dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und E-Scootern ab?

Viele Umweltschützer verteufeln Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor bereits seit geraumer Zeit. Doch ist die Nutzung eines Pkw vergleichsweise wirklich so schlimm? Wir haben uns verschiedene Fortbewegungsmittel angesehen und die Emissionen auf einer Strecke von der nördlichen Stadtgrenze in München bis hin zum Marienplatz miteinander verglichen.

Emissionen im Vergleich: ÖPNV vs. Auto vs. Scooter

Damit wir die Emissionen nachvollziehen können, benötigt es zunächst die richtigen Daten. Für Fahrzeuge und den ÖPNV ermittelt das Umweltbundesamt seit Jahren Durchschnittswerte. Demnach verursacht ein Pkw etwa 162 Gramm Treibhausgase pro Personenkilometer. Bei einemm Linienbus sind es 108 Gramm. U-Bahn, S-Bahn und Straßenbahn stoßen jeweils 80 Gramm aus.

Laut Bundesministerium für Umwelt liegt der Ausstoß bei einem Elektrofahrzeug in etwa bei 75 Gramm pro Personenkilometer. Statistiken aus dem Jahr 2019 zeigen bei E-Scootern Emissionen von 130 Gramm Treibhausgasen. Bei allen Werten handelt es sich um die Emissionen beim Personentransport. Die Produktion, Wartung und Entsorgung sind nicht mit eingerechnet.

Wie hoch sind die Emissionen auf einer etwa acht Kilometer langen Strecke?

Kommen wir zur Strecke: Diese verläuft vom FC-Bayern Campus an der nördlichen Stadtgrenze südlich bis hin zum Marienplatz. Mit dem Auto sind das 9,3 Kilometer. Die Emissionen liegen also bei 1,5 Kilogramm für einen Verbrenner und 700 Gramm für ein Elektrofahrzeug.

Durch Abkürzungen ist die Strecke mit 8,8 Kilometer mit dem Scooter etwas kürzer. Die Emissionen liegen also bei 1,14 Kilogramm.

Etwas schwieriger wird die Berechnung mit dem ÖPNV. Die erste Strecke bis zur U-Bahn legen wir mit einem zwölf Meter-Bus zurück. Über drei Kilometer fallen dabei 324 Gramm Treibhausgase an. Die restliche Strecke fahren wir der U-Bahn, die auf ungefähr acht Kilometer 640 Gramm Emissionen ausstößt.

Elektroauto als derzeit nachhaltigste Option

Rechnen wir also alle Werte zusammen, so kommen wir auf die folgenden Emissionen:

  • Verbrenner: 1,5 Kilogramm
  • Elektrofahrzeug: 700 Gramm
  • E-Scooter: 1,14 Kilogramm
  • ÖPNV: 964 Gramm

Das Elektrofahrzeug schlägt also alle andere Verkehrsmittel und verursacht mit 700 Gramm Emissionen für die gesamte Strecke den geringsten Ausstoß. Das kommt für viele wahrscheinlich überraschend, der Grund liegt unter anderem daran, dass die Werte einen Dieselbus für den ersten Teil der Strecke vorsehen.

Grundsätzlich ist also festzuhalten, dass beim Umweltschutz der ÖPNV nicht zwangsläufig hinter dem Elektroauto steht. Wenn ein entsprechendes Angebot besteht, Busse und Bahnen entsprechend ausgelastet sind und vorrangig elektrisch betrieben werden, hat der ÖPNV aber die Nase vorn. Ein weiterer Grund für den Ausbau von U-Bahn, Bus und Tram.

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Über den Autor

Felix Baumann

Felix Baumann ist seit März 2022 Redakteur bei BASIC thinking. Bereits vorher schrieb er 4 Jahre für den Online-Blog Mobilegeeks, der 2022 in BASIC thinking aufging. Nebenher arbeitet Felix in einem IT-Unternehmen und beschäftigt sich daher nicht nur beim Schreiben mit zukunftsfähigen Technologien.

2 Kommentare

  • Die Entwicklung und Entsorgung einer E-Scooter Batterie sollte mal ebenfalls bedenken. Dafür werden auch ordentlich Emissionen verbraucht. Außerdem kommt es ganz darauf an wie ausgelastet so ein Bus ist. Bei voller Auslastung sind große Personenbeförderungsmittel Emissionsärmer (ausser Flugzeuge).

  • Genau das fehlt im Text. Der ÖPNV befördert in den seltensten Fällen nur eine Person. Und genau das macht ihn zur günstigsten Variante.