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Ist „Silent Hill: Ascension“ innovativ oder ein Pay-To-Win-Desaster?

Silent Hill: Ascension, interaktive Serie, Konami Digital Entertainment, Genvid Entertainment
Screenshot / YouTube
geschrieben von André Gabriel

Wer aktuell nach „Silent Hill: Ascension“ sucht, erhält die Antwort zur Titelfrage auf dem Online-Silbertablett, denn die einhellige Meinung ist vernichtend. Doch alles der Reihe nach: Was ist „Silent Hill: Ascension“, wie funktioniert es und warum regen sich so viele Menschen darüber auf?

Es handelt sich um eine interaktive Serie, die laut Konami Digital Entertainment und Genvid Entertainment ein frisches Onlinestreaming-Erlebnis bietet, weil Nutzer:innen das Geschehen durch eigene Entscheidungen beeinflussen können.

Neu ist das Prinzip nicht, aber „Silent Hill: Ascension“ möchte es innovativer gestalten. Doch das kostet dich gegebenenfalls bares Geld.

Wie nehme ich Einfluss auf „Silent Hill: Ascension“?

Wenn du den Verlauf der Serie mitbestimmen möchtest, etwa die Zukunft bestimmter Charaktere, brauchst du sogenannte Einflusspunkte. Mit denen kannst du deine Entscheidung gewichten: Je mehr du investierst, desto eher beeinflusst du die Geschichte.

In dem Sinne sind Einflusspunkte eine knallharte Währung, mit der die Macher die Serie auch monetarisieren. Das Stichwort lautet Micropayment, Mikrotransaktionen oder kritischer Pay-To-Win. Denn du kannst die Punkte nicht nur erspielen, sondern auch kaufen. Zusätzlich gibt es einen kostenpflichtigen Season Pass.

Für deine Entscheidung hast du 24 Stunden Zeit – damit wollen die Hersteller die Einflussnahme trotz verschiedener Zeitzonen fair gestalten. Wenn da nur nicht der monetäre Faktor wäre.

PS: Mit „Silent Hill“, wie Fans es kennen und lieben, soll „Ascension“ leider wenig gemein haben.

Werde selbst Teil von „Silent Hill: Ascension“

Mit deinen Einflusspunkten kannst du nicht nur mitbestimmen, wie die interaktive Serie ausgeht, sondern auch einen eigens generierten Avatar darin platzieren. Mit etwas Glück, das du bei entsprechender Bezahlung erhöhst, taucht dein virtuelles Alias in einer oder mehreren Folgen auf.

Das läuft über Gewinnspiele, an denen du gegen Punkte partizipieren kannst. Moment, ich muss etwas investieren, unter Umständen sogar echtes Geld, um an einem Gewinnspiel teilzunehmen?

Das klingt wie ein Widerspruch (oder mindestens eine Frechheit) – und könnte ein Grund sein, warum die Kritiken so miserabel ausfallen.

Wo gibt es die Serie und wie sind die Reaktionen?

Du kannst die etwa 15-minütigen „Silent Hill: Ascension“-Folgen kostenlos schauen – die erste Episode erschien am 01. November 2023. Der Abruf funktioniert auch via iOS-App und Android-App.

Dort sprechen die Bewertungen allerdings Bände (Stand: 03. November 2023):

  • App Store: 2,2 bei 401 Ratings
  • Google Play: 1,5 bei 7.820 Rezensionen

Das Netz sprudelt derzeit vor verärgerten Nutzer:innen – freundlich formuliert. Doch sollte sich das Konzept als krasses Bezahlsystem herausstellen, auch völlig zu Recht, denn immerhin monetarisieren Konami und Genvid pure Emotionen, die wir für die Figuren entwickeln.

Laut Polygon hat Genvid-Chef Jacob Navok vorab übrigens gesagt, dass „Silent Hill: Ascension“ kein Pay-To-Win-Prinzip verfolgt. Eine klassische Lüge?

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Über den Autor

André Gabriel

André Gabriel schreibt seit Januar 2021 für BASIC thinking. Als freier Autor und Lektor arbeitet er mit verschiedenen Magazinen, Unternehmen und Privatpersonen zusammen. So entstehen journalistische Artikel, Ratgeber, Rezensionen und andere Texte – spezialisiert auf Entertainment, Digitalisierung, Freizeit und Ernährung. Nach dem Germanistikstudium begann er als Onlineredakteur und entwickelte sich vor der Selbständigkeit zum Head of Content.